Der Torjäger des Landesligisten spricht über seine Schwächen, die Harmonie im Team und die Ziele des Klubs.
Lindenthals Janis Waffenschmidt„Wir würden sicher auch in der Mittelrheinliga klarkommen“
Janis Waffenschmidt spielte in frühester Jugend für den 1. FC Köln. Heute vergeht kaum eine Partie, in dem variable Offensivspieler nicht für den SC Borussia Lindenthal-Hohenlind in der Landesliga 2 trifft. Mit aktuell 13 Toren ist der 23-jährige Student auf Verbandsebene der treffsicherste Kölner Fußballer.
Herr Waffenschmidt, wie würden Sie sich beschreiben?
Ich bin eher der lockere Typ, offen, kommunikativ, komme mit jedem klar und bin eigentlich für jeden Spaß zu haben.
Und als Fußballer?
Nicht der Allerschnellste. Oder um es anders auszudrücken, bin ich erster Linie nicht wegen meiner Schnelligkeit gefürchtet. Dafür kann ich mich in puncto Technik und Handlungsschnelligkeit, andere würden es wohl Spielintelligenz nennen, nicht beschweren (lacht).
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In der vergangenen Saison waren Sie an 29 Toren direkt beteiligt. Momentan stehen Sie nach 14 Spieltagen bei 13 Toren und vier Assists.
Mein Torabschluss ist nicht der schlechteste. Aber ich betrachte mich nicht nur als Zielspieler, der den letzten Pass verwertet. Ich will mich als Teil unserer Gruppe auch an anderer Stelle einbringen und mich nützlich machen. Ich denke, die Formulierung des mitspielenden Mittelstürmers trifft es am ehesten.
Sie sind mit 1117 Spielminuten der absolute Dauerbrenner im Team und seit Jahren nahezu verletzungsfrei.
Vielleicht sind es die Gene. Aber die Meinungen gehen da auseinander. Unser sportlicher Leiter (Roland Gabriel; d. Red.) meinte einmal sinngemäß, dass es daran liegen könnte, dass ich im defensiven Zweikampf eher der antizipierende Typ bin, der es nicht zwingend körperlich löst. Viel besser könnte man es eigentlich nicht beschreiben (lacht).
Beim SC Borussia Lindenthal-Hohenlind spielen Sie bereits ihre siebte Saison. Mit vielen Mitspielern haben Sie bereits in der Jugend gemeinsam auf dem Platz gestanden.
Das ist so. Und ein immenser Vorteil. Zudem pflegen wir ein freundschaftliches Verhältnis und harmonieren auf und neben dem Platz. Wir sind ein Team – durch und durch. Überhaupt kann man sagen, dass Konstanz und Verlässlichkeit in diesem Klub gelebt werden und ihn meiner Ansicht nach in prägnanter Weise auszeichnen.
Unlängst kritisierte Ihr Trainer David Gsella an dieser Stelle, dass die Mannschaft „zu brav“ sei.
Diese Aussage kann ich nachvollziehen. Gerade nach dem Wechsel von der Landesliga 1 in die 2 (die sogenannte Aachener Staffel, d. Red.) war das wirklich ein Thema. Da haben wir uns anfänglich insbesondere auswärts wirklich schwergetan. In dieser Saison ist es aber definitiv besser geworden. Wir haben uns entwickelt, spielen kontrollierter und sind im gesamten Auftreten erwachsener geworden.
Im Heimspiel gegen Teutonia Weiden war davon zunächst nicht viel zu erkennen.
Das stimmt. Da waren wir ängstlich, haben zu viel Respekt gezeigt. Es war ein lehrreiches Spiel. Nach dem 0:2 und in Unterzahl (Sean Brecht hatte nach einer Notbremse in der 41. Minute die Rote Karte gesehen; d. Red.) haben wir uns aber gesagt, dass wir nichts zu verlieren haben und befreit aufgespielt. Da haben wir gezeigt, was in uns steckt, auch wenn wir am Ende der Nachspielzeit mit 2:3 den Kürzeren gezogen haben.
Mit einem Sieg im Nachholspiel gegen den SV Rott (Samstag, 15.30, Westkampfbahn) könnten Sie auf Platz zwei springen. Sind Sie bereit für den Aufstieg in die Mittelrheinliga?
Die Liga ist sehr ausgeglichen. Aber ich denke, dass wir in der Lage sind, jedem Gegner Probleme zu bereiten. Wenn wir dann am Saisonende auf Platz eins oder zwei stehen sollten, nehmen wir das natürlich mit. Vielleicht ist dann sogar eine Mallorca-Reise drin (lacht). Aber mal im Ernst: es nicht das unbedingte Ziel. Wenn es uns gelingen sollte, würden wir sicher auch in der Mittelrheinliga klarkommen.
Mit viel neuem Personal?
Das denke ich nicht. Punktuell vielleicht. Ich vertraue da voll auf die sportliche Leitung, die über eine hohe Kompetenz verfügt. Der Klub hat einen langfristigen, soliden Plan, der vor allem auf einer erfolgreichen Jugendarbeit fußt. Ich wäre jedenfalls überrascht, wenn wir hier plötzlich verrückte Sachen machen würden.