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Vor der Partie gegen AueDie Puzzleteile bei Viktoria Köln fügen sich zusammen

Lesezeit 3 Minuten
Andre Becker in Ingolstadt

Viktoria-Angreifer André Becker

Köln – Trotz der ersten drei Punkte seit dem 13. August und trotz des überzeugenden 3:1-Erfolgs seiner Mannschaft am vergangenen Wochenende beim FC Ingolstadt hatte Olaf Janßen Bauchschmerzen – im wahrsten Sinne des Wortes.

Gut zehn Minuten vor Schluss kollidierte der Trainer des Fußball-Drittligisten FC Viktoria Köln mit Ingolstadts US-Amerikaner Jalen Hawkins und prallte mit voller Wucht zu Boden. Der 56-Jährige hatte Glück im Unglück, stand rasch wieder auf den Beinen, hatte dennoch eine Schreckenssekunde erleben müssen.

Im Nachgang konnte der einstige Profi über das Geschehen in Minute 79 schon beinahe lächeln und meinte: „Mir ist für einen kurzen Moment die Luft weggeblieben. Zum Glück bin ich nicht mit dem Kopf gegen die Trainerbank geprallt. Aber ein Schockmoment war das natürlich schon.“

Olaf Janßen in Ingolstadt

Viktoria-Trainer Olaf Janßen

In Ruhe und mit einem überzeugenden Erfolg konnten Janßen und sein Team die weite Rückreise nach Köln antreten; der Coach mochte in den Tagen danach auch lieber über die Leistung seiner Mannschaft sprechen als über den kleinen Unfall am Spielfeldrand: „Von Beginn an haben wir dieses Spiel mit absoluter Überzeugung angenommen“, bemerkte der gebürtige Krefelder. „Die Jungs haben es inhaltlich wirklich beeindruckend gemacht.“

Viktoria-Präsident Günter Pütz ist begeistert

Günter Pütz, inzwischen seit elf Jahren Präsident der Viktoria, war ebenfalls begeistert von Janßen und der formidablen Darbietung der Höhenberger in Bayern: „Unser Trainer hat die Mannschaft herausragend eingestellt“, jubelte der erste Vorsitzende. „Man hat gesehen, dass wir an einem guten Tag auch gegen die Top-Teams gewinnen können. Ich hoffe, wir werden im nächsten Spiel an diese Leistung anknüpfen.“

Gelegenheit dazu hat der FC Viktoria bereits am Samstag (14 Uhr, Sportpark Höhenberg) gegen den FC Erzgebirge Aue. Der Zweitliga-Absteiger durchläuft eine schwere Krise, hat sich vor einigen Wochen bereits von seinem Trainer Timo Rost getrennt und belegt den letzten Tabellenplatz. Trotzdem begegnet Janßen den Sachsen mit Respekt: „Aue ist sicherlich kein normales Schlusslicht. Niemand hat sie vor der Saison dort unten erwartet.“

Zwar bewies das Ensemble von Interims-Coach Carsten Müller zuletzt ansteigende Form und trotzte Spitzenreiter Elversberg immerhin ein 1:1 ab; Kölns Trainer möchte sich aber dennoch lieber auf seine eigene Equipe konzentrieren: „Wir müssen bei uns bleiben“, fordert Olaf Janßen. „Die Puzzleteile fügen sich allmählich zusammen.“

Seitdem die Viktoria mit zwei zentralen Angreifern agiert, scheint es endlich rundzulaufen: Das Duo André Becker und Robin Meißner stellte nicht nur die zweitbeste Drittliga-Defensive des FC Ingolstadt am vergangenen Spieltag vor arge Probleme, sondern schaffte auch Räume für die nachrückenden Mittelfeldspieler.

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Neben dem starken Rechtsaußen Patrick Koronkiewicz hatte vornehmlich der hinter den beiden Spitzen rochierende David Philipp von der Systemumstellung profitiert. Der technisch versierte 22-Jährige fand zunächst schleppend in die Saison, erzielte am Sonntag aber sein erstes Saisontor. Janßen freut sich über die ansteigende Form des einstigen Junioren-Nationalspielers, sagt aber auch: „Er steckte schon in einer Krise. Vielleicht war er teilweise aber auch zu selbstkritisch.“

Am Wochenende fehlen wird Mittelfeldabräumer Patrick Sontheimer aufgrund der fünften Gelben Karte, dafür kehrt Moritz Fritz nach abgesessener Sperre ins Team zurück.