Geschäftsführer der Kölner Haie im Interview„Ich bin stolz auf die Haie-Familie“
- Philipp Walter (46) hat gekämpft.
- Länger als ein halbes Jahr und als Speerspitze eines großes Teams am Ende auch erfolgreich.
- Der Geschäftsführer der Kölner Haie konnte Grünes Licht für einen Start in der DEL-Saison 2020/21 geben – als letzter der 14 Clubs.
Köln – Herr Walter, mal ganz banal gefragt. Wie geht es Ihnen?
Philipp Walter: Ich spüre Erleichterung, Dankbarkeit und tatsächlich auch Stolz.
Stolz auf wen?
Auf die ganze Haie-Familie mit Gesellschaftern, Mitarbeitern, Spielern, Staff, Sponsoren, Fans und Unterstützern. Wir sind in der Krise noch enger zusammengerückt und auch größer geworden. Die Solidarität und der Rückhalt bewegt uns. Sie haben uns in einer schwierigen Zeit auf beeindruckende Art und Weise gezeigt, wie bedeutend die Kölner Haie für das deutsche Eishockey und für Köln sind.
Sie konnten das „Go“ erst auf den letzten Drücker einen Tag vor der Gesellschafterversammlung geben. Warum?
Es war ein Prozess über viele Monate, ein steiniger Weg mit vielen Nackenschlägen, auf dem oftmals auch ein Gefühl von Ohnmacht aufkam. Der Wendepunkt war, als wir unsere Strategie rigoros angepasst haben. Wir wären auf keinen grünen Zweig gekommen, wenn wir weiter auf Entscheidungen der Politik gehofft und an Kapazitätsgrenzen geglaubt hätten.
Es war der Moment, in dem wir gesagt haben, lasst uns mit 0 Zuschauern kalkulieren, obwohl es uns zunächst unmöglich erschien. Wir standen vor dem Mount Everest und es ist uns gelungen diesen Berg zu erklimmen. Auf den Säulen Gehaltsverzicht, Gesellschafter, Sponsoren und „immer.wigger“-Aktion mit einem großen Anteil unserer Dauerkartenfans wurde das Licht am Ende des Tunnels immer heller. Dann haben wir eine Punktlandung hingelegt.
Wie hoch ist vor allem mit Blick auf mögliche Spielverlegungen oder Spielausfälle das Risiko die Saison zu spielen?
Es bleibt ein Wagnis und es braucht Mut. Wir haben ein wichtiges Etappenziel erreicht und können einmal durchschnaufen. Aber nur einmal, dann geht es schon weiter. An diesem Punkt ist das Risiko aber ein ligaweites Thema, meiner Einschätzung nach geht kaum ein Club ohne Sorge in die Saison.
Wo tragen die Haie ihre Heimspiele aus, in der LanxessArena oder in der Trainingshalle?
Wir haben das Trainingszentrum als Alternative geprüft. Es wurde aber relativ schnell deutlich, dass wir in der Arena bleiben. Die Wirkung einer TV-Übertragung aus der Arena gibt für unseren Verein und unsere Partner ein professionelleres und attraktiveres Bild ab. Dazu kommen weitere Themen wie Produktionsbedingungen für die Telekom und die Hoffnung, irgendwann hoffentlich wieder Fans hinein lassen zu dürfen.
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Zu den Säulen der Etat-Finanzierung zählt auch die staatliche Unterstützung in Höhe von 800.000 Euro. Ist die Summe inzwischen bewilligt?
Es gibt sehr positive Signale.
Ist die Kaderplanung der Haie eigentlich schon abgeschlossen?
Es ist momentan nicht geplant, weitere Spieler zu verpflichten.