Dritte Verlängerung im dritten SaisonspielEisbären Berlin besiegen Kölner Haie 3:2
Berlin – Der Vertrag von Gustaf Wesslau läuft Ende dieser Saison aus. Wer den 34-jährigen am Freitag in der Partie seiner Kölner Haie bei den Eisbären Berlin beobachten durfte, möchte den KEC-Verantwortlichen zurufen, dass sie den Vertrag mit dem Torwart verlängern mögen. Am Ende konnte der Schwede zwar das 2:3 (0:0, 1:1, 1:1, 0:1) nach Verlängerung nicht verhindern, den einen Punkt aber hatte er mit 38 gehaltenen Schüssen gerettet.
Haie hätten mit Führung in erste Pause gehen können
Haie-Coach Mike Stewart konnte im ewig jungen Duell der Deutschen Eishockey wieder auf den zuletzt gesperrten Nationalstürmer Freddy Tiffels zurückgreifen. Außerdem feierte der NHL erfahrene Verteidiger Jakub Kindl seine Premiere im KEC-Trikot. Die Gäste erwischten den besseren Start.
Alexander Oblinger scheiterte aber an Eisbären-Goalie Sebastian Dahm (5.). Dann musste Gustaf Wesslau ran. Und zwar mehrfach. Erst stoppte der Haie-Torwart Sean Backman (10.), dann rettete er dreimal in Unterzahl (12.). Auch der erst 17-jährige Lukas Reichel fand in dem erfahrenen Schweden seinen Meister (16.). Wesslau strahlte extrem viel Ruhe aus. So hätten die offensiv mit einigen Fehler behafteten Haie sogar mit einer Führung in die erste Pause gehen können. Jon Matsumoto hatte Dahm nach Vorarbeit von Colby Genoway schon umkurvt, schob die Scheibe aber an die Kufe des Berliner Keepers (18.).
Eisbären blieben das bessere Team
Nachdem Matsumoto die erste KEC-Möglichkeit des zweiten Durchgangs liegen gelassen hatte (22.), musste Wesslau erstmals hinter sich greifen. Leo Pförderl kam an die Scheibe und jagte sie an die Latte. Ein Kracher, der alle Spieler auf dem Eis erstarren ließ. Bis auf Frank Hördler, der den Nachschuss zum 1:0 verwandelte (25.). Die Hauptstädter waren danach am Drücker, das nächste Tor schossen aber die Kölner. Topscorer Jason Akeson schloss ein tolles Solo ab. Dahm wehrte zwar ab, diesmal stand Freddy Tiffels richtig und staubte zum 1:1 ab (29.).
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Die Eisbären blieben das bessere Team, weil sie mehr liefen und härter in die Zweikämpfe gingen. Aber der KEC hatte Wesslau und das nötige Glück. Als Ben Hanowski und Moritz Müller auf der Strafbank und Berlin 1:29 Minuten Fünf gegen Drei spielen durfte, hielt Wesslau, was zu halten war und fand Unterstützung in den Pfosten (34.). Nach dem zweiten Drittel hatte der Schwede 30 Schüsse gehalten, sein Gegenüber Dahm musste nur 14 Mal eingreifen.
Zum dritten Mal in die Verlängerung
Wesslau blieb beschäftigt, im Verbund mit seinen Vorderleuten aber zunächst unüberwindbar. Nach einer Druckphase der Haie war es Colby Genoway, der die Partie in Überzahl zugunsten des KEC drehte (49.). Berlin brauchte eine Überzahl, um Wesslau zu bezwingen. Sean Backman traf zum Ausgleich (56.). Die Haie mussten zum dritten Mal im dritten Saisonspiel in die Verlängerung. Und sie verließen zum zweiten Mal als Verlierer das Eis, weil Marcel Noebels bei Drei gegen Drei traf (64.). „Das war nicht unser bestes Spiel. Aber am Ende müssen wir die Führung trotzdem über die Zeit bringen“, sagte KEC-Kapitän Moritz Müller.
Köln: Wesslau; Mo. Müller, Aronson; Ugbekile, Gagné; Zeressen, Kindl; Hanowski, Pfohl, Oblinger; Köhler, Sill, Palka; F. Tiffels, Genoway, Dumont; Uvira, Matsumoto, Akeson. – SR.: Rantala/Schrader. – Zuschauer: 12.607. –Tore: 1:0 Hördler (24:03), 1:1 F. Tiffels (28:56/Akeson, Gagné), 1:2 Genoway (48:18/Uvira, Pfohl, PP1), 2:2 Backman (55:56/PP1), 3:2 Noebels (63:58). – Strafminuten: Berlin 8; Köln 10+10 Disziplinar Oblinger.