Die Kölner Haie haben das erste Heimderby der Saison gegen die Düsseldorfer EG mit 5:1 gewonnen und sind wieder Tabellensechster.
244. Rheinisches DerbyKölner Haie versöhnen ihre Fans
Es heißt, dass ein Sieg im Derby vieles Vergessen macht. So kam es am Sonntag auch in der LanxessArena. Die bislang in dieser Saison eher heimschwachen Kölner Haie versöhnten ihre Fans mit einem verdienten 5:1 (0:0, 3:1, 2:0) gegen die Düsseldorfer EG und sprangen auf Platz sechs der Deutschen Eishockey Liga (DEL). „Der Sieg ist eine große Erleichterung. Nach dem nicht so wirklich guten Spiel am Freitag gegen Ingolstadt war die Stimmung angespannt. Wir haben diesen Sieg gebraucht und die Fans genauso“, freute sich KEC-Kapitän Moritz Müller.
Haie-Coach Kari Jalonen konnte wieder auf Erste-Reihe-Stürmer Alexandre Grenier zurückgreifen, musste aber weiter auf den erkrankten Torjäger Justin Schütz verzichten. Geschäftsführer Philipp Walter bestätigte am Rande des Derbys, dass Schütz ein Angebot der Haie abgelehnt hat und den Club nach der Saison verlassen wird. Nach Informationen der Rundschau wechselt der Nationalstürmer zu Adler Mannheim. Der einstige Starverteidiger Nick Bailen nahm als überzähliger Ausländer nur auf der Tribüne Platz – ein tiefer Fall für den gut bezahlten US-Amerikaner.
LanxessArena ist mit 18.600 Zuschauern ausverkauft
Das 244. rheinische Derby sorgte für eine mit 18 600 Zuschauern ausverkaufte LanxessArena und erwartungsfrohe Stimmung. Für die DEG ging es nach den Niederlagen von Augsburg und Iserlohn darum, Anschluss an die Nichtabstiegsplätze zu finden. Die Haie ihrerseits wollten mit einem Dreier ein Kandidat für die Top Sechs dranbleiben.
Der KEC tat sich gegen das DEL-Schlusslicht im ersten Drittel aber schwer und blieb offensiv harmlos. Sechs Niederlagen in den bisherigen neun Heimspielen hatten den Kölnern ebenso aufs Gemüt geschlagen, wie die Tatsache, dass sie in den jüngsten acht Partien nie mehr als zwei Treffer erzielen konnten. So blieb Parker Tuomies Schuss knapp neben das Tor (18.) die einzige nennenswerte Möglichkeit der ersten 20 Minuten.
Julius Hudacek ist wieder ein starker Rückhalt
Düsseldorf hatte sogar die besseren Abschlüsse. Haie-Goalie Julius Hudacek war gegen Sinan Akdag (17.) und Alexander Blank (18.) aber zur Stelle. Es passte zum offensivschwachen Vortrag beider Teams, dass der erste Treffer aus einem Fehler entstand. DEG-Verteidiger Paul Postma wollte die Scheibe seinem Torwart Henrik Haukeland in den Handschuh schieben, sie rutschte aber unter dem Norweger hindurch zu Frederik Storm, der leichtes Spiel hatte (22.).
Köln überstand danach dank Hudacek eine doppelte Unterzahl und hätte durch Gregor MacLeod auf 2:0 erhöhen müssen (31.). Stattdessen glich Sinan Akdag nach einem Scheibenverlust von Brady Austin mit einem satten Schuss unter die Latte zum zu diesem Zeitpunkt verdienten 1:1 aus (32.).
Strafe gegen Drake Rymsha bringt Köln das Momentum
Die erste Strafe des Spiels gegen Düsseldorf kippte das Derby Ende des zweiten Drittels aber in Richtung der Haie. Louis-Marc Aubry nutzte die durch ein Revanche-Foul von Drake Rymsha entstandene Überzahl zum 2:1 (38.). Der KEC war im Momentum und erhöhte durch Verteidiger Adam Almquist sofort auf 3:1 (39.).
Die endgültige Entscheidung fiel dann gleich in der ersten Minute des Schlussabschnitts. Aubry durfte völlig unbehelligt vor Haukeland auftauchen und schnürte mit dem 4:1 einen Doppelpack (41.). Nach Aubry durfte auch noch Storm einen Doppelpack schnüren. Der dänische Nationalspieler fälschte im Powerplay einen Schuss von Adam Almquist zum 5:1-Endstand ab (55.). Der schwedische Verteidiger legte damit wie Aubry und Storm ein Drei-Punktespiel auf. Der Rest war Derby-Party und Huda-Show. Der slowakische Goalie der Kölner tanzte zu den Klängen des Brings-Song „Polka, Polka“ und brachte die Arena so richtig zum Kochen.
Statistik:
Kölner Haie: Hudacek; Sennhenn, Vittasmäki; Almquist, Glötzl; Austin, Müller; Tuomie, MacLeod, Grenier,; Storm, Aubry, Kammerer; Currie, Tyrväinen, Hänelt; Van Calster, Wohlgemuth, Niedenz; Lindner. – SR.: Kohlmüller/Hinterdobler. —Zuschauer: 18 600. —Tore: 1:0 Storm (21:03), 1:1 Akdag (31:24), 2:1 Aubry (37:10/Currie, MacLeod, PP1), 3:1 Almquist (38:53/Storm, Aubry), 4:1 Aubry (40:54/Almquist, Tuomie), 5:1 Storm (54:46/Almquist, Tuomie, PP1). —Strafminuten: Köln 6; Düsseldorf 8