Magedeburg – Drei Tage nach seinem 71. Geburtstag ist der DDR-Rekordtorschütze Joachim Streich verstorben. Wie der Fußball-Drittligisten 1. FC Magdeburg mitteilte, erlag der ehemalige Weltklasse-Torjäger am Samstag einer schweren Erkrankung. Der „Gerd Müller des Ostens“ erzielte 55 Tore in 102 Spielen für die Auswahl der DDR sowie insgesamt 229 Treffer für Magdeburg und Hansa Rostock in der Oberliga.
Dreimal wurde er Pokalsieger, zweimal Fußballer des Jahres und holte viermal die Torjäger-Krone. Mit der DDR gewann Streich außerdem Olympia-Bronze 1972. Ende März hatte er eine Erkrankung des Knochenmarks öffentlich gemacht, eine geplante Stammzellentransplantation musste wegen einer Lungenentzündung abgesagt werden.
Für FC-Trainer Steffen Baumgart gehörte Streich zu seinen Jugend-Idolen. „Als ich früher auf dem Bolzplatz gespielt hab, war ich immer Joachim Streich. Weil er einfach unser Torjäger war. Ähnlich wie nur noch Gerd Müller“, so Baumgart vor dem Rheinderby bei Sky. „Es ist ein sehr trauriger Moment für den Osten.“
Ehemalige Vereine trauern um Streich
Die ehemaligen Vereine von Joachim Streich reagierten bestürzt auf seinen Tod. „Mit Joachim Streich hat der Verein eine seiner größten Lichtgestalten verloren. Die gesamte blau-weiße Familie ist vereint in tiefer Trauer und herzlicher Anteilnahme gegenüber seiner Familie, aber auch in Dankbarkeit, für alles, was Joachim Streich für den 1. FC Magdeburg geleistet hat“, hieß es auf der Internetseite des Drittligisten.
Der FC Hansa Rostock, für den er von 1967 im Jugendbereich bis 1975 in der Oberliga-Mannschaft gespielt hatte, schrieb bei Instagram: „In diesen schweren Stunden der Trauer sind unsere Gedanken vor allem bei seiner Familie und seinen Angehörigen.“ Trotz seines Wechsels nach Magdeburg war der DDR-Rekordnationalspieler bei den Fans einer der beliebtesten Hansa-Spieler geblieben.
Bei Anker Wismar, Streichs erstem Fußballverein, wurde am Samstag vor dem Verbandsliga-Punktspiel gegen den FSV Kühlungsborn eine Schweigeminute eingelegt. (sid/dpa)