Köln – Das zähe Ringen des 1. FC Köln um Julian Jeffrey Chabot hat ein gutes Ende gefunden. Der Fußball-Bundesligist konnte den 23-Jährigen am Mittwoch nach schwierigen Verhandlungen mit dem Serie A-Club Sampdoria Genua als ersten und wohl auch einzigen Winter-Neuzugang präsentieren. Die Geißböcke leihen den 1,95 Meter großen Innenverteidiger bis zum 30. Juni 2023 für kolportierte 300 000 Euro und besitzen eine Kaufoption, die zur Kaufpflicht wird, wenn der gebürtige Hanauer eine bestimmte Anzahl von Einsätzen für das Team von Trainer Steffen Baumgart absolviert. Die dann fällige Kaufsumme soll bei 2,7 Millionen Euro liegen.
Der vierfache deutsche U21-Nationalspieler war nach dem Durchbruch bei den Verhandlungen am Dienstag mit dem Auto aus Italien angereist und hatte sich noch am Abend dem obligatorischen Medizincheck unterzogen. Nachdem die Formalitäten erledigt waren, schlüpfte er am Mittwoch erstmals in die Trainingskluft des FC und absolvierte nach der offiziellen Einheit der Mannschaft gemeinsam mit Rekonvaleszent Georg Strauch seine ersten Übungen auf Platz eins am Geißbockheim.
Chabot ist bereits beim Testspiel gegen Schalke dabei
Chabot wird bereits am Donnerstag im Testspiel gegen den Zweitligisten FC Schalke 04 erstmals das Geißbocktrikot mit der Rückennummer 24 tragen. „Für ihn wäre es wichtig zu spielen, damit wir danach über sein Spiel sprechen können“, hatte Steffen Baumgart schon am Dienstag Chabots Debüt anvisiert. „Jeff ist ein robuster Innenverteidiger, der mit seinen erst 23 Jahren über einige Erfahrung im Ausland verfügt. Mit uns kann er sich in der Bundesliga weiterentwickeln und dabei in den nächsten eineinhalb Jahren für den notwendigen Konkurrenzkampf auf dieser Position sorgen“, begrüßte FC-Sportchef den Neuzugang.
Chabot ist sowohl vom Alter als auch von seiner Spielanlage ein Abwehrspieler mit Perspektive und passt zudem in das durch Corona stark veränderte Gehaltsgefüge des FC. Nachdem sich die Kölner vor allem aus finanziellen Gründen mit Rafael Czichos (Chicago), Jorge Meré (Mexiko), Sava Cestic (Rijeka) und Robert Voloder (Maribor/Kansas) von gleich vier Innenverteidigern getrennt hatte, gab es auf dieser Position dringenden Bedarf. Steffen Baumgart standen mit Timo Hübers und Luca Kilian nur noch zwei Innenverteidiger zur Verfügung.
„Wir holen jemanden, der sich hier in Deutschland gut auskennt. Er spielt robust und klar. Er ist Linksfuß, wir könnten dann auch mal mit Dreierkette spielen“, hatte der FC-Trainer schon am Dienstag erklärt. Mit Czichos hatte Baumgart den einzigen Linksfuß unter seinen Innenverteidigern gleich zu Beginn des neuen Jahres verloren.
Für Jeff Chabot wird in Köln ein Traum wahr
Für Jeff Chabot geht mit dem Engagement bei den Kölnern ein Traum in Erfüllung. Profi-Erfahrungen hat er bislang nämlich nur in der niederländischen Eredivisie und der italienischen Serie A gesammelt: „Jeder Junge, der wie ich in Deutschland groß geworden ist, träumt davon, irgendwann Bundesliga zu spielen. Deshalb wollte ich diese Chance unbedingt nutzen und freue mich auf meine neue Aufgabe in Köln.“ Der Hesse bringt nach eigener Aussage einiges an wichtigen Erfahrungen von seinen Auslandsstationen mit: „Ich war die vergangenen drei Jahre in Italien. Da habe ich einiges mitgenommen, auch taktisch. Ich habe mich verbessert und hoffe, dass ich hier helfen kann. Ich möchte beim FC den nächsten Schritt gehen und mich in der Bundesliga beweisen.“
Julian Jeffrey Gaston Chabot wurde am 12. Februar 1998 in Hanau geboren. Ausgebildet wurde der groß gewachsene Defensivspezialist im Nachwuchs von Eintracht Frankfurt und RB Leipzig. Er durchlief von der U17 bis zur U21 alle Junioren-Nationalteams des DFB und bestritt dabei 13 Länderspiele. Im Sommer 2017 wechselte Chabot in die Niederlanden, zunächst zu Sparta Rotterdam, dann zum FC Groningen. Er kommt auf 48 Einsätze in der Eredivisie und erzielte dabei drei Tore. 2019 ging er dann zu Sampdoria Genua, wo er noch bis 2024 unter Vertrag steht. Für Sampdoria und Spezia Calcio, wohin er in der Saison 2020/21 verliehen war, absolvierte er 44 Spiele in der Serie A. Dabei gelangen ihm zwei Treffer