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Ganz nah bei der Mannschaft1. FC Köln trainiert wieder

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Eine herzliche Umarmung gab es für Anthony Modeste.

Köln – So nahe waren sich die Spieler des 1. FC Köln und dessen Fans schon lange nicht mehr. Zum ersten Mal seit der Sommerpause durften am Mittwoch rund 250 Anhänger des Fußball-Bundesligisten auf dem Trainingsgelände am Geißbockheim beim öffentlichen Training dabei sein und sich einen ersten Eindruck vom Leistungsstand ihrer Mannschaft verschaffen.

Emotionale Begrüßung für Anthony Modeste

Wie sehr diese Nähe von beiden Seiten vermisst wurde, zeigte eine Szene vor Trainingsbeginn, als Stürmer Anthony Modeste von einem weiblichen Fan mit einer herzlichen Umarmung begrüßt wurde. „Für die Mannschaft ist das etwas ganz Besonderes nach so langer Zeit ohne Fans diese wieder zu spüren“, sagte Präsident Werner Wolf. Das motiviere zusätzlich und kitzele auch das ein oder andere Prozent mehr Leistung raus.

Zum ersten Mal überhaupt bei einem öffentlichen Training seiner Lieblingsmannschaft war Benno Horn. Der Sechsjährige wurde von seinem Vater Marlo mitgenommen und schaute ganz gebannt zu, wie der neue Trainer Steffen Baumgart seine Spieler von Einheit zu Einheit über den Trainingsplatz am Geißbockheim scheuchte. Vor allem auf einen Spieler freute sich Benno besonders: Timo Horn. Der Torwart ist nicht bloß wegen desselben Nachnamens einer seiner Lieblingsspieler. „Noch spiele ich nicht in einem Verein, das möchte ich aber bald“, sagte der junge Zaungast. Und dann könne er sich sehr gut vorstellen, ebenfalls als Keeper den Kasten sauber zu halten.

Impfaktion

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Pro Piks: Andreas Wehrle, Torsten Klauke, Jürgen Zastrow und Werner Wolf (.v. l.). Foto: Costa Belibasakis.

Am Geißbockheim konnten FC-Fans nicht nur beim Training zuschauen, sondern sich auch eine Impfung gegen Covid-19 abholen. Die leitenden Impfärzte Jürgen Zastrow und Torsten Klauke schauten mit Team vorbei und wurden von FC-Geschäftsführer Andreas Wehrle und Präsident Werner Wolf mit signiertem Ball und Trikot begrüßt. 87 Fans kamen dem Angebot nach.

„Die Ehrgeizigen waren alle schon da, jetzt sind wir dabei, die Impfkampagne zu den Leuten zu bringen“, erklärte Zastrow. Dankbar zeigte er sich gegenüber dem FC, weil Fußballfans eine „wichtige Gruppe“ seien und unter jungen Leuten die Quote noch nicht so hoch sei. Ganz uneigennützig kam die Unterstützung vom FC übrigens nicht, wie Wolf zugab: „Wir hätten gerne wieder volle Stadien, und das geht nur, wenn wir einen hohen Anteil Geimpfter haben.“ (roe)

Papa Marlo ist besonders gespannt, was die neue Saison sportlich zu bieten haben wird. „Ich hoffe natürlich, dass der Klassenerhalt nicht ganz so knapp ausfallen wird wie in der letzten Saison. Mehr als zufrieden wäre ich mit dem unteren Mittelfeld“, erzählt er. Lobende Worte fand er bereits jetzt für Trainer Baumgart. „Ich finde die Wahl super und glaube, dass er den Jungs ordentlich Dampf machen wird – ich denke, da findet er die richtigen Worte.“ Sein Wunsch in Richtung Vereinsspitze und dem Fanlager: „Ich hoffe, dass ihm der Verein und die Stadt genügend Zeit einräumen wird, hier etwas zu entwickeln. Leider herrscht hier ja doch manchmal ein etwas rauerer Wind, und das Blatt kann sich schnell wenden.“

„Hauptsache nicht absteigen“

Auch Marcel und Jana schauten mit Spannung auf die kommende Spielzeit. Vor allem hoffe er, dass es konstanter als vorige Saison werde, sagte Marcel, glaube aber nicht, „dass es jetzt direkt viel höher gehen wird in der Tabelle, aber der Kader ist eigentlich schon stark genug, um sich wenigstens ein paar Punkte vor den Relegationsplätzen zu platzieren“. Am Ende zähle aber natürlich nur eins: „Hauptsache nicht absteigen“, so der FC-Fan. Dem konnte Freundin Jana nur zustimmen: „Hoffentlich wird das am Ende nicht wieder so ein Zittern.“ Auch sie sieht in dem neuen Trainer eine gute Verpflichtung. „Ich denke, da wird sich der ein oder andere Spieler noch Mal ein Stück weit besser präsentieren.“

Positiv und mit Zuversicht blickt auch Alexander Wehrle auf die Saison. „Die Vorbereitungen liefen von den Ergebnissen schon einmal gut, und ich denke, auch der Teamgeist stimmt. Trainer und Mannschaft geben ein sehr homogenes Bild ab“, sagte der FC-Geschäftsführer. Werner Wolf gab derweil am Rande ein internes Versprechen an ihn preis: „Ich habe dem Trainer gesagt, dass ich diesmal gerne ab und an etwas ruhiger schlafen möchte, und das hat er mir versprochen“, erzählte der Clubpräsident lachend.