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FC Viktoria KölnNeue Saison, alte Defensivprobleme

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ViktoriaWaldhof

Viktoria holte am ersten Spieltag gegen Waldhof Mannheim einen 0:2-Rückstand noch auf.

Köln – Timmy Thiele ist ein Mann der klaren Worte. Die fand er auch nach dem glücklichen 2:2-Unentschieden zum Auftakt der 3. Fußball-Liga beim SV Waldhof Mannheim. „Die erste Halbzeit darf uns so in dieser Form nicht nochmal passieren. Da haben wir auch einen anderen Anspruch“, polterte der neue Mittelstürmer des FC Viktoria Köln. Viel hätte nicht gefehlt und Thieles Fazit wäre vermutlich ausschließlich negativ ausgefallen. Doch immerhin gelang es den Höhenbergern, den zwischenzeitlich drohenden Fehlstart gerade noch abzuwenden. „Nach einem 0:2-Rückstand auswärts noch so zurückzukommen, ist die einzig gute Sache, die wir mitnehmen können“, meinte Thiele.

Mitnehmen konnte die Viktoria allerdings auch die Erkenntnis, dass sie neuerdings über einen außergewöhnlichen Torhüter verfügt. Zwar war Sebastian Mielitz (31) bei den Mannheimer Toren durch Arianit Ferati (7.) und Marcel Costly (20.) nicht ganz schuldlos gewesen. Dafür stellte der frühere Bundesliga-Schlussmann mit einer ganzen Reihe von Klasseparaden praktisch im Alleingang sicher, dass die wie schon in der vergangenen Saison defensiv überforderten Kölner nach den ersten 45 Minuten nicht komplett hoffnungslos zurücklagen.

Mielitz verhindert Schlimmeres

„Die Viktoria kann sich bei ihrem Torhüter bedanken, dass das Spiel 2:2 ausgegangen ist. Der hat sie am Leben gehalten“, erklärte der neue Waldhof- und frühere Viktoria-Coach Patrick Glöckner hörbar angefressen vom unglaublichen Chancenwucher seiner Mannschaft. Pavel Dotchev wusste ebenfalls, an wen er seinen Dank zu richten hatte: „Sebastian ist ein Torhüter, der den Unterschied ausmachen kann. Genau das war heute der Fall. Dafür haben wir ihn geholt“, sagte Kölns Trainer.

Sebastian Mielitz selbst bewertete seine Glanztaten unaufgeregt. „Dafür bin ich ja da, das ist mein Job“, hielt der Routinier fest. „Ich bin einfach froh, dass ich der Mannschaft helfen konnte.“ Diese Hilfe war auch dringend nötig gewesen. „In der ersten Halbzeit hat uns Waldhof klar überrannt. Wir haben dagegen keine Mittel gefunden“, erklärte der Schlussmann.

Thiele bringt Emotionen

Völlig euphorisiert von der Anwesenheit der rund 3.000 Fans im Carl-Benz-Stadion hatten die Kurzpfälzer im ersten Durchgang einen Dauerlauf auf das Gehäuse der Gäste veranstaltet. Die wiederum ließen alles vermissen. „Das war eine Katastrophe“, schimpfte Kapitän Mike Wunderlich. Dotchev tat sich bei der Erklärungsfindung schwer: „Vielleicht haben wir gedacht, wir sind noch in der Vorbereitung.“

Weil Mannheim allerdings nicht das dritte Tor nachlegte, erhielt der Viktoria-Coach in der Halbzeitpause die Möglichkeit, entscheidende Veränderungen vorzunehmen. Dotchev stellte mit der Einwechslung von Timmy Thiele auf zwei Sturmspitzen um und verordnete statt spielerischer Lösungen lange Schläge auf den Neuzugang des FCK, der die Bälle gut festmachte und obendrein die bis dato völlig fehlenden Emotionen in das Kölner Spiel brachte.

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„Wir hatten dadurch mehr Entlastung“, konstatierte Dotchev. Seine Elf war auf einmal mindestens ebenbürtig und ließ nun die ebenfalls bereits aus dem ersten Drittliga-Jahr bekannte Offensivstärke zur Geltung kommen. Ein kurioses Eigentor von Max Christiansen (51.) brachte die Höhenberger zügig heran, Mike Wunderlich traf später nach einem dieser weiten Bälle zum 2:2-Ausgleich (78.). „Wir haben viel investiert, um den Punkt zu retten“, meinte Dotchev. „Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden, die Leistung war durchwachsen.“

Erkältungsbedingt hatten Dominik Lanius, René Klingenburg und Kevin Holzweiler auf die Reise nach Mannheim verzichten müssen. Auch Sportchef Marcus Steegmann war aus gleichem Grund vorsichtshalber daheim geblieben. Für Jeremias Lorch (Innenbandverletzung im Knie) kam die Partie noch zu früh. Zumindest die am Dienstag wieder trainierenden Klingenburg und Holzweiler werden am Samstag (14 Uhr) im ersten Saison-Heimspiel gegen den Zweitliga-Absteiger SV Wehen Wiesbaden zurückerwartet.