FC-Kapitän Jonas Hector„Man würde dem anderen gerne eins mitgeben“
- FC-Kapitän Jonas Hector schildert den neu erlernten körperlosen Trainings-Umgang mit Kollegen
Köln – In kleinen, aber nach wie vor zurückhaltenden Schritten, was den Kontakt der Spieler untereinander anbelangt, bewegen sich die Trainingsformen bei den FC-Profis auf stetig höheres Niveau. Unter Einhaltung der geltenden Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen wurde am Montag erstmals in zwei Gruppen geübt.
Nach wie vor werden dabei die Athletik und die Technik trainiert. Zweikämpfe und Körperkontakt sind auch zu Beginn der dritten Woche des gemeinsamen Trainings für die Spieler des 1. FC Köln tabu. „Natürlich kommt man immer wieder einmal in Situationen, in denen man dem Gegenspieler im Zweikampf gerne einen mitgeben würde“, gab Jonas Hector ohne Umschweife zu, „aber da muss man sich beherrschen. Und dann ist es auch unsere Sache, den einen oder anderen Kollegen einmal zu ermahnen.“
Anders als in den Vorwochen standen erstmals alle 24 Spieler gemeinsam auf zwei benachbarten Plätzen. Allerdings wurden sie in Kleingruppen zu je sechs Spielern aufgeteilt, so dass genügend Abstand zwischen ihnen bestand. Am Mittwoch und Freitag wird Markus Gisdol die Intensität der Tageseinheiten weiter erhöhen, indem er die Profis vormittags und nachmittags trainieren lässt.Aus Sicht von Jonas Hector ist es das oberstes Gebot, Rücksicht auf die Verhaltensregeln zu nehmen, um überhaupt trainieren zu dürfen. Mediziner und Politiker hätten die Vorgaben erstellt, unter denen die Fußballer trainieren dürften. Das müsse man annehmen, „und mehr geht im Moment eben nicht“.
Um dafür sensibilisiert zu sein, stets die richtigen Abstände einzuhalten und sich nicht zu nahe zu kommen, würden die Trainer ihn und die Mitspieler zwischen den einzelnen Aufgaben und Übungen immer wieder darauf ansprechen. So komme es, dass man als Spieler die notwendigen Rücksichtsmaßnahmen inzwischen auch gut abgespeichert habe, meinte der Nationalspieler.Im alltäglichen Umgang sei es schließlich nicht anders. „Auch da darf man kein Risiko eingehen, um einen anderen nicht anzustecken oder Teil einer Infektionskette zu werden“, sagt der Mannschaftskapitän des 1. FC Köln. Das müssten er und seine Kollegen „auch ein Stück weit vorleben“.
Was das häusliche Leben anbelange, so hätten die zurückgeschraubten öffentlichen Aktivitäten auch hier für Veränderungen gesorgt. „Es war schön, dass wir auch während des individuellen Trainings unsere Läufe draußen an der frischen Luft durchführen konnten. Daneben hatte man mehr Zeit und Muße, um sich mit Sachen im Haushalt zu beschäftigen. Da ist man zu Dingen gekommen, die man im vorherigen Alltag nicht gemacht hätte. Für meinen Haushalt hatte diese Zeit jetzt also auch einen Vorteil“, gewann Jonas Hector der Corona-Pandemie auch etwas Positives ab.