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DFB-Pokal gegen HoffenheimEin Bundesligist als Geschenk für den FC Viktoria Köln

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Viktoria-Trainer Olaf Janßen (l.) und -Geschäftsführer Andreas Rettig präsentieren Viktorias Sondertrikot für das Pokalspiel gegen die TSG Hoffenheim.

Köln – Olaf Janßen gerät geradezu ins Schwärmen, wenn er über die TSG Hoffenheim spricht. Man könnte ihn sogar als kleinen Fan des Bundesligisten aus dem Kraichgau bezeichnen. „Das ist eine Mannschaft, die ich sehr mag aufgrund ihrer Art, wie sie Fußball spielen lässt“, gibt der Trainer des Drittligisten FC Viktoria Köln ohne Umschweife zu. Was ihm an der TSG besonders gut gefällt? „Sie ist extrem spielstark, sehr schnell im Umschalten und verteidigt sehr aggressiv nach vorne.“ Damit nehmen Topstar Andrej Kamaric und Co. eine Vorbildfunktion für die Viktoria ein. „Da sind viele Elemente drin, die ich mir auch von meiner Mannschaft wünsche“, sagt Kölns Trainer.

Weil beide Clubs jedoch zwei Spielklassen voneinander entfernt liegen, sind die Kräfteverhältnisse vor dem Erstrundenduell im DFB-Pokal am Montagabend (18.30 Uhr, Sportpark Höhenberg/Sky) klar verteilt. „Es wird ein extrem harter Brocken für uns“, fasst Janßen die Ausgangslage zusammen.

Schwacher Saisonstart

Zumal Viktorias Start in die dritte Drittliga-Saison der Vereinsgeschichte alles andere als rund verlaufen ist. Nach der 1:2-Auftaktpleite bei Neuling Viktoria Berlin kam das Team von Kapitän Marcel Risse im ersten Heimspiel gegen den FSV Zwickau über ein 1:1 nicht hinaus. Janßen verwundert der holprige Auftakt nicht. „Wir haben eine komplett neu zusammengestellte Mannschaft mit vielen Spielern, die noch nicht bei 100 Prozent sind“, erklärt der 54-Jährige. Dennoch hat er bereits einen Aufwärtstrend ausgemacht: „Die Jungs sind total gierig und gewillt, unseren Fußball zu spielen, das sehe ich jeden Tag. Wir haben viele positive Schritte gemacht.“

Als Beispiel dient der jüngste 1:0-Testspielsieg bei Bayer 04 Leverkusen. „Das war eine super Gelegenheit für uns, ein Gefühl dafür zu bekommen, was uns erwartet, wenn wir gegen so starke Mannschaften spielen“, meint Olaf Janßen. Mit dem Auftreten seines Teams war er sehr zufrieden: „Wir haben mutig gespielt, ohne Angst.“ So solle es auch gegen Hoffenheim sein. Für die Viktoria war es das zweite bemerkenswerte Ergebnis gegen einen Bundesligisten innerhalb weniger Wochen. Während der Saisonvorbereitung hatten die Kölner Adi Hütter und Borussia Mönchengladbach bereits ein 2:2 abgetrotzt.

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Eine gewisse Zuversicht dürften die Höhenberger auch aus der Tatsache speisen, dass die TSG nicht gerade als Pokalmannschaft bekannt ist. Gleich fünf Mal in den vergangenen sechs Jahren war für Hoffenheim spätestens nach der zweiten Runde Schluss. In den jüngsten beiden Spielzeiten musste der Bundesligist zum Auftakt sogar ins Elfmeterschießen, um die Drittligisten Chemnitz und Würzburg niederzuringen. „Sie werden gewarnt sein und uns nicht unterschätzen“, schlussfolgert Janßen, der den erwarteten mehr als 3000 Zuschauern ein „sehr attraktives Spiel“ verspricht. „Wir werden uns nicht hinten reinstellen und die Bälle in die Luft schießen, sondern versuchen, das Spiel als Geschenk zu nutzen. Nichts anderes ist nämlich ein Erstrundenspiel gegen einen Bundesligisten.“