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EM-Spiel gegen EnglandNur zwei zentrale Sprints – die Deutschen in der Einzelkritik

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Thomas Müller

Wembley – Deutschland traf gegen die Engländer erneut auf eine Fünferkette – und erneut wurde dem Flügelspiel der Deutschen der Zahn gezogen. Da halfen auch zwei Sprints von Leon Goretzka zu Beginn nicht. Die Einzelkritik zum 0:2.

Manuel Neuer: War auf dem Posten bei Sterlings Schuss und Maguires Kopfball. In eigenem Ballbesitz immer da als Anspielstation. Bei den Gegentoren ohne Chance. Note: 3,5

Matthias Ginter: Sah früh nach einem Foul an Shaw die Gelbe Karte. Hatte viele Probleme gegen das Tempo von Sterling. Bei der Entstehung des Gegentors auf seiner Seite wie seine Kollegen überspielt. Note: 4,5

Mats Hummels: Wirkte zu Beginn hüftsteif und im Vergleich zu den anderen 19 Feldspielern so, als hätte er Schlittschuhe an. Biss sich dann rein, war vor allem in Luftzweikämpfen da – und mit seiner Grätsche gegen Kane kurz vor der Pause eigentlich auf Betriebstemperatur. Kam aber beim 0:1 im Zentrum gegen Sterling zu spät. Note: 4

Antonio Rüdiger: Stark in den Luftduellen gegen Kane, nicht so souverän im Spiel am Boden. Beleg dafür sein unnötiges Foul in Überzahl an der Eckfahne und seine vielen hektischen, unsauberen Aktionen am Ball. Note: 4

Joshua Kimmich: Defensiv wie offensiv viel unterwegs, aber ohne den nötigen Punch in seinen Aktionen. Ging nie auf die Grundlinie, sondern setzte stets auf Flanken aus dem Halbfeld, die ihr Ziel (etwa Gosens kurz vor der Pause) nicht fanden. Beim Gegentor, das über seine Seite fiel, auch unterwegs – aber nicht dort präsent, wo es brannte. Note: 3,5

Leon Goretzka: Zog nach zwei Minuten gleich einen Sprint mit Ball durchs Mittelfeldzentrum nach vorn an – hat man von Kroos oder Gündogan bei diesem Turnier noch nie gesehen. Holte bei der ersten solchen Aktion eine Ecke heraus, mit dem zweiten Sprint einen Freistoß an der Strafraumlinie. Auf den dritten Sprint wartete man nach seiner langen Verletzungspause vergeblich. Note 3,5

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Toni Kroos: Bestes EM-Spiel – Kroos war vor allem gegen den Ball so präsent wie nie zuvor. Viele wichtige Ballgewinne dank geschicktem Stellungsspiel und Antizipation, aber auch durch aggressive Zweikampfführung, die man von ihm noch gar nicht kannte. Dazu gewohnt ballsicher. Note: 3

Robin Goosens: Fuhr seine Schiene rauf und runter auf links, fand aber zu selten Anschluss ans Spiel – auch deshalb, weil er wie Kimmich gegen die Fünferkette der Engländer einen direkten Gegenspieler hatte. Note: 4

Thomas Müller: Überragender Pass auf Goretzka vor dessen Durchbruch – katastrophaler Pass zum Gegner vor der Chance für Kane, die Hummels ausbügelte. Insgesamt ein unglücklicher Auftritt angesichts vieler zum Gegner springender Bälle, ließ zudem die große Chance auf das 1:1 liegen mit seinem Schuss am Tor vorbei. Note: 4

Timo Werner: Sollte mit seiner Schnelligkeit mehr Tiefe ins Spiel bringen. Das gelang bei seiner Chance, als er scheiterte aus nicht einfachem Winkel an Pickford. Sonst kaum präsent, weil er gegen die Fünferkette der Engländer für sein Spiel zu wenig Platz hatte. Mit dem Rücken zum Tor des Gegners als Ballbehaupter kein Faktor. Note: 4,5

Kai Havertz: Überragende Pässe auf Werner und Müller vor deren Chancen, auch sonst stets ein Faktor im Spiel, weil er am Ball mit seiner Technik und Übersicht agierte. Blieb mit seinem 17-Meter-Freistoß in der sehr nah am Ball stehenden englischen Mauer hängen, scheiterte mit seiner Direktabnahme direkt nach der Pause an Pickford. Note: 3

Serge Gnabry: Kam nach 68 Minuten für Werner. Fand keine Bindung mehr zum Spiel, im Gegenteil: Fiel eher durch Ballverluste auf – der vor dem 0:2 war spielentscheidend. Note: 5

Leroy Sané, Emre Can und Jamal Musiala kamen in der Schlussphase, hatten keine großen Aktionen mehr.