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SaisonvorbereitungDas Feld sortiert sich beim 1. FC Köln

Lesezeit 4 Minuten

Einer der Gewinner: Kölns neuer Defensiv-Allrounder Kristian Pedersen weiß bislang zu gefallen.

Köln – Der 1. FC Köln blickt auf ein wechselhaft verlaufenes Wochenende zurück. Der ansprechenden Leistung bei der 1:2-Niederlage am Samstag gegen den italienischen Meister AC Mailand ließ der Fußball-Bundesligist keine 24 Stunden später einen Spannungsabfall folgen, mit dem ein glücklicher 2:0-Erfolg beim Regionalligisten Kickers Offenbach einherging. Ergebnisse in der Vorbereitung sind grundsätzlich zwar nicht überzubewerten, dennoch kristallisieren sich zwei Wochen vor dem Pokalspiel in Regensburg klarere Tendenzen im Kader der Geißböcke heraus.

Zwei Wochen bis zum Saisonbeginn

„Beide Spiele sind genau umgekehrt verlaufen. Diesmal haben wir die Tore gemacht, obwohl der OFC sehr gute Möglichkeiten hatte. Am Ende aber gewinnen wir das Spiel – auch wenn wir wissen, dass wir nicht die bessere Mannschaft waren“, resümierte Steffen Baumgart nach dem müden Auftritt auf dem Bieberer Berg mit heiserer Stimme. Der FC-Coach nutzte das bislang schwächste Testspiel seiner Mannschaft, um sogleich einen deutlichen Wunsch für die letzten beiden Wochen der Saisonvorbereitung zu formulieren: „Wir würden gerne auf das Spiel von Samstag aufbauen – und nicht auf das von heute.“

Steile Lernkurve bei Huseinbasic

Zu den wenigen Kölner Lichtblicken in Offenbach zählte ausgerechnet Denis Huseinbasic. Der Neuzugang traf an seiner ehemaligen Wirkungsstätte zur Führung und bestätigte den positiven Eindruck, den die FC-Verantwortlichen von dem Mittelfeld-Talent gewonnen haben. Intern wird Huseinbasic eine steile Lernkurve bescheinigt – was beileibe nicht selbstverständlich ist für einen Spieler, der den gewaltigen Sprung von der vierten in die erste Liga zu meistern hat. Ein mögliches Leihgeschäft, das Huseinbasic während des Trainingslagers selbst angedeutet hatte („Wir gucken nach der Vorbereitung, ob es reicht“), erscheint längst nicht in Stein gemeißelt.

Andersson fällt weit zurück

Sebastian Andersson konnte dagegen auch in Offenbach keine Pluspunkte sammeln. Der in der Kölner Stürmer-Hierarchie weit zurückgefallene Schwede blieb in seinem einstündigen Einsatz harmlos und damit den Nachweis schuldig, dass er in absehbarer Zeit noch zu einer Hilfe für den FC werden kann. Es war als klarer Fingerzeig Baumgarts zu verstehen, dass der FC-Coach im Vorbereitungs-Höhepunkt gegen Mailand neben Tim Lemperle lieber den aufstrebenden U21-Stürmer Florian Dietz einwechselte – und Andersson gar nicht erst in den auf 24 Mann erweiterten Spieltagskader berief. Spätestens seit der Verpflichtung von Sargis Adamyan (der wie Defensiv-Zugang Kristian Pedersen gegen Milan in der Startelf stand) und der Rückkehr von Steffen Tigges ins Mannschaftstraining gestalten sich die Aussichten des introvertierten Schweden finster.

Doku-Fortsetzung

Saison für „24/7 FC“: Der 1. FC Köln setzt seine zur Spielzeit 2019/20 ins Leben gerufene Saison-Dokumentation fort. Auch unter der Verantwortung der neuen Geschäftsführung um Christian Keller und Philipp Türoff erhalten die FC-Fans damit Einblicke in die Kabine des Kölner Bundesliga-Teams.

„Mit unserer Doku 24/7 FC transportieren wir sehr erfolgreich viele Emotionen rund um die Mannschaft und den 1. FC Köln. Wir haben sehr viele kreative Ideen und werden das Doku-Format auch in der bevorstehenden Saison weiterentwickeln – nicht zuletzt auch aufgrund der sehr positiven Resonanz unserer Fans sowie der positiven Entwicklung in der Vermarktung“, erklärte Philipp Türoff der Rundschau. (tca)

Andersson war bereits vor einem Jahr wechselwillig, der FC hätte ihm schon damals keine Steine in den Weg gelegt. Doch die Lage ist kompliziert, und wie so oft geht es ums Geld. Der 31-Jährige ist im Besitz eines noch bis 2023 gültigen, gut dotierten Altvertrages – was es zu einem schwierigen Unterfangen macht, einen Verein zu finden, der den klammen FC mit der Übernahme eines größeren Teil des Salärs spürbar entlastet. Das kolportierte Interesse aus Braunschweig und Schweden ist daher zu vernachlässigen.

Generalprobe am Freitag gegen Nijmegen

Wenn Steffen Baumgart am Dienstag (10 Uhr) die finale Phase der Saisonvorbereitung einläutet, spitzt sich der Kampf um die vorderen Plätze in dem noch übergroßen Kader zu. Die Generalprobe am Freitag in Troisdorf unter Ausschluss der Öffentlichkeit gegen den niederländischen Erstligisten NEC Nijmegen wird einen noch klareren Hinweis darauf geben, wer die Nase vorn hat. „Wir kommen in die Phase, in der der eine oder andere länger spielt“, erklärte Baumgart.

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Erste Entscheidungen sind gefallen: Wincent Suchanek, Rijad Smajic und Maximilian Schmid werden künftig schwerpunktmäßig wieder im Reserveteam trainieren. Bright Arrey-Mbi, Niklas Hauptmann und Georg Strauch wurde nahegelegt, sich umzuorientieren. Thomas Kessler kündigte weitere Entscheidungen an: „Der ein oder andere Spieler wird merken, dass er nicht auf die Einsatzzeit kommt, wie er sich das vorstellt. Dann kann ich mir vorstellen, dass wir Gespräche führen werden“, sagte der Lizenzspielerleiter am Rande des Tests in Offenbach.