Beim Heimspiel gegen Werder Bremen muss sich die Werkself mit 0:2 geschlagen geben. Die Auswechslung von Florian Wirtz bereitet zusätzlich Sorgen.
Nächste bittere Pille für Bayer 04Leverkusen verliert gegen Bremen – und bangt um Florian Wirtz

Florian Wirtz musste nach einem Foul von Mitchell Weiser verletzt ausgewechselt werden.
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Drei Tage nach dem niederschmetternden 0:3 bei Bayern München in der Champions League gab es den nächsten Rückschlag für Bayer Leverkusen. Der Deutsche Meister verlor sein Heimspiel gegen Werder Bremen mit 0:2 (0:1) und kann sich die Titelverteidigung in der Fußball-Bundesliga, neun Spieltage vor Saisonende fast schon abschminken.
Nicht nur die zweite Pflichtspiel-Niederlage in Folge schmerzte Xabi Alonso. Auch die Tatsache, dass sein Team den Patzer des FC Bayern (2:3 gegen Bochum) nicht ausnutzen konnte, verschlechterte sein Gefühl in der BayArena. Und dann war da noch die Verletzung von Florian Wirtz, die nicht nur dem Chefcoach tiefe Sorgenfalten ins Gesicht trieb. Dabei hatte er seine Ankündigung von „frischen Beinen und klaren Köpfen“ nach dem Achtelfinal-Hinspiel in München wahrgemacht und gleich sieben Startelf-Änderungen vorgenommen.
Bundesliga: Xabi Alonso rotiert nach CL-Pleite
Im Vergleich zum Achtelfinal-Hinspiel fehlten nicht nur Jung-Keeper Matej Kovar und Gelb/Rot-Sünder Nordi Mukiele nach ihren Patzern. Auch die Leistungsträger Piero Hincapie, Jeremie Frimpong, Alejandro Grimaldo, Exequiel Palacios und Florian Wirtz waren rausrotiert. Mit Lukas Hradecky zwischen den Pfosten, Jonathan Tah als Abwehrchef, Strippenzieher Granit Xhaka und Goalgetter Patrik Schick stand aber trotzdem eine routinierte Achse, mit der die Werkself die ersten Minuten auch dominieren konnte.
Dann brachte sich das Alonso-Team aber selbst aus dem Takt und die zuvor fünf Mal punktlos gebliebenen Bremer ins Spiel: Als linkes Glied der Dreierabwehrkette spielte Mario Hermoso den Ball genau in den Fuß von André Silva, der direkt weiter zu Jens Stage leitete. Weil dieser genauso gedankenschnell Romano Schmid ins Spiel brachte, konnte dieser, so wie bei seinem Last-Minute-Ausgleich beim 2:2 im Hinspiel, nun zur überraschenden Führung treffen (7.). Von diesem Nackenschlag mussten sich die Hausherren erstmal erholen.
Erst nach einer knappen halben Stunde fand Aleix Garcia rechts eine Lücke für den einlaufenden Emiliano Buendia (26.). Der Startelf-Debütant verpasste aber knapp und auch Patrik Schick konnte die Vorlage von Nathan Tella nicht verwerten (28.). Über 70 Prozent Ballbesitz änderten nichts daran, dass die giftigen Gäste von der Weser voll im Spiel waren und sogar zum vermeintlichen 0:2 trafen. Nach Oliver Burks Vorarbeit stand Gästekapitän Milos Veljkovic bei seinem Treffer aber knapp im Abseits (30.).
Bayer 04: Florian Wirtz nach Verletzung wieder ausgewechselt
Aus dem Spiel heraus konnte das Alonso-Team den kompakten, zweikampfstarken Bremer Riegel vor der Pause nicht knacken. Auch wenn Garcia mit einem 17-Meter-Freistoß noch die Latte getroffen hatte (45.+1), wechselte Alonso mit Palacios, Mukiele und vor allem Wirtz seine fußballerische „Lebensversicherung“ ein. Letzterer stand gerade acht Minuten auf dem Rasen, da bekam er im Kampf um den Ball einen Tritt von Mitchell Weiser ab. Dass der Ex-Bayer 04-Profi das rechte Sprunggelenk von Wirtz nicht absichtlich getroffen hatte, änderte nichts an der bitteren Tatsache, dass Leverkusens Nummer 10 für Grimaldo wieder ausgewechselt werden musste (59.).
Ob aus dieser schlechten Nachricht im Laufe des Wochenendes eine gute wird und Wirtz am Dienstag gegen München auflaufen kann, bleibt abzuwarten. Auf dem Platz wurde aus „Negativ“, beim erfolgreichen Abstauber von Bremens Burk, einmal „Positiv“, weil auch dieser vor dem vermeintlichen 0:2 im Abseits gestanden hatte (65.).
Das Momentum auf ihre Seite hätten die Leverkusener bei Amine Adlis Hereingabe, die Schick knapp verpasste, bringen können (70.). Oder bei Palacios‘ Distanzschüssen, die Werder-Keeper Zetterer entschärfte (72., 74.). Auch die Einblendung des Ergebnisses aus München, wo der VfL Bochum aus einem 0:2 noch ein 3:2 gemacht hatte, konnte den Funken nicht mehr auf den Rasen überspringen lassen. Dort handelten sich die Leverkusener bei einem Konter noch den zweiten Gegentreffer von Justin Njinmah ein (90.+4). Drei Tage vor dem Rückspiel im Champions League-Achtelfinale gegen die Bayern, gab es also gleich mehrere, bittere Pillen für die Werkself zu verdauen.