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„An der Grenze des Legalen“Davie Selke über seinen Wechsel zum 1. FC Köln

Lesezeit 3 Minuten
Gut aufgelegter Gesprächspartner: Der neue FC-Mittelstürmer Davie Selke.

Gut aufgelegter Gesprächspartner: Der neue FC-Mittelstürmer Davie Selke.

Wenn der 1. FC Köln am Samstag (15.30 Uhr, Franz-Kremer-Stadion/Magenta Sport) den Hamburger SV zum Testspiel empfängt, werden viele Augen auf Debütant Davie Selke gerichtet sein. Zuvor stand der Sturm-Zugang aus Berlin den Fragen der Reporter Rede und Antwort.

Nach dem Training am Mittwochvormittag sprach der 27-Jährige über...

...seine ersten drei Tage am Geißbockheim: „Ich bin sehr gut reingekommen. Es ist sehr, sehr intensiv, aber das ist genau das, was ich für mein Spiel brauche. Die Jungs haben mich gut aufgenommen. Es ist eine gute Truppe und macht Spaß.“

…die Gründe für seinen Wechsel nach Köln: „Der FC agiert offensiv und mutig und kreiert viele Torchancen. Das ist eine Spielart, die zu mir passt.“

...die Kölner Abschlussschwäche in der Hinrunde: „Ich bin mir sicher, dass die Bälle – unabhängig von mir – auch wieder regelmäßiger reingehen werden. Heute beim Training sind auch viele Tore gefallen. Ich mache mir da keine Sorgen.“

…die Zusammenarbeit mit FC-Trainer Steffen Baumgart: „Er hat die größte Rolle bei meinem Wechsel gespielt. Es waren sehr offene, sehr ehrliche und sehr klare Gespräche. Beide Seiten können die Situation gut einschätzen und haben die Phantasie, dass es gut passen könnte. Aber dazu gehört eine Menge Arbeit. Man muss sich einbringen. Und das werde ich auch.“

…den Wiederbeginn der Bundesliga am 21. Januar gegen seinen ersten Proficlub Werder Bremen: „Es ist kein Spiel wie jedes andere für mich. Noch mehr freue ich mich aber darauf, dass das erste Spiel ein Heimspiel ist.“

…den Druck, seine ins Stocken geratene Karriere wieder in Schwung bringen zu müssen: „Es liegt ja auf der Hand: Ich will wieder öfter in die Situation kommen, in der ich Abschlüsse habe. Dafür passt der 1. FC Köln perfekt. Das hier ist eine Riesenchance für mich. Ich will sie unbedingt nutzen und werde alles dafür tun.“

…die Unruhe im Umfeld, die seine Zeit bei Hertha BSC mitgeprägt hat: „Das wäre alles eine Ausrede, die ich auch nicht verwenden wollen würde. Es war eine schöne Zeit, mit vielen Höhen, aber auch einigen Tiefen. Ich will die Zeit aber trotzdem nicht missen. Berlin ist als Stadt meine Heimat geworden. Jetzt konzentriere ich mich aber auf den FC.“

…die vielen skeptischen Fan-Reaktionen, die in den sozialen Netzwerken seinen Wechsel begleitet haben: „Ich weiß nicht warum, aber es ist schon polarisierend. Dabei habe ich nicht groß etwas dafür getan. Ich versuche, es auszublenden. Ich bin beim FC super aufgenommen worden und habe auch viele tolle Nachrichten bekommen. Es geht darum, zu arbeiten. Die Leute werden sehen, was ich bereit bin zu leisten.“

…seine als unbequem bekannte Spielweise: „Ich mag es nicht so gern, über mich selbst zu reden. Ich versuche, für mein Team, für meine Jungs, auf dem Platz alles rauszuhauen – an der Grenze des Legalen. Das mache ich in jedem Spiel. Wenn man so jemanden im eigenen Team hat, ist es gut. Als Gegenspieler ist es nicht so gut.“

…die Ausgangslage im Abstiegskampf bei nur noch drei Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz: „Der FC hat super Fußball gespielt. Ich bin mir sicher, dass es bei der intensiven Art und Weise, wie hier Fußball gespielt wird, nur eine Frage der Zeit ist, wann die Punkte wieder geholt werden.“

…die Atmosphäre bei FC-Heimspielen: „Es ist sehr euphorisch, mit einem tollen Stadion und tollen Fans. Das ist bekannt. Ich freue mich, das jetzt von der anderen Seite zu erleben. Es war immer relativ unangenehm, in Köln zu spielen.“

…seine Rückennummer 27, mit der auch der verärgert reagierende Torjäger Anthony Modeste für den FC aufgelaufen ist: „Ich habe die Nummer genommen, weil sie meine Lieblingsnummer ist. Ich hatte sie schon in Bremen, Leipzig und bei Hertha BSC. Nichtsdestotrotz respektiere ich Anthony Modeste enorm. Was er für den FC geleistet hat, steht außer Frage. Es war nichts gegen Tony.“