Köln – Mike Wunderlich hat in den vergangenen Tagen viel Zeit auf dem Behandlungstisch verbracht. Nachdem der Kapitän des Fußball-Drittligisten FC Viktoria Köln aus der jüngsten 0:2-Niederlage gegen den VfB Lübeck einen leichten Muskelfaserriss davongetragen hatte, wurde sein lädierter Oberschenkel intensiv therapiert und gepflegt. Trotz aller Bemühungen kommt ein Mitwirken Wunderlichs am Montag (19 Uhr, Magenta Sport) beim MSV Duisburg aber wahrscheinlich noch zu früh.
„Mike fällt zu 95 Prozent aus“, legt sich Trainer Pavel Dotchev fest. „Ein Einsatz wäre mit einem zu großen Risiko verbunden.“ Oberste Priorität hat schließlich, dass sich aus der kleineren keine größere Verletzung entwickelt. Der Spielmacher soll sich vollständig auskurieren und optimalerweise im bereits am Freitag folgenden Heimspiel gegen den Tabellenführer 1. FC Saarbrücken wieder einsatzbereit sein.
Guter Ersatz
Trotz des schmerzlichen Ausfalls des Denkers und Lenkers in der Viktoria-Offensive verspürt Pavel Dotchev vor der Abfahrt an die Wedau keine Bauchschmerzen. „Wir besitzen einen guten Kader und mehrere Optionen, um Mike zu ersetzen“, ist der Bulgare überzeugt. Weil dies bei einem Spieler mit den Qualitäten Wunderlichs eins zu eins allerdings nicht möglich ist, deutet bei den Kölnern vieles auf einen Systemwechsel hin. Das übliche 4-2-3-1 würde dann zugunsten eines 4-4-2 abgeändert werden.
René Klingenburg und Kai Klefisch könnten dabei die Mittelfeldzentrale bilden und Albert Bunjaku sowie Timmy Thiele als Doppelspitze auflaufen. In der zuletzt arg anfälligen Innenverteidigung gilt derweil die Startelf-Rückkehr von Maximilian Rossmann nach abgesessener Rot-Sperre als sicher. Rechtsaußen Marcel Risse ist nach überwundenem Muskelfaserriss im Adduktorenbereich zumindest wieder eine Option für den Kader.
Enger zusammenrücken
Mike Wunderlichs Fehlen aufzufangen, stellt nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge indes nicht die einzige Herausforderung für das Gastspiel in Duisburg dar. „Wir haben nach dem Spiel gegen Lübeck viele Gespräche geführt und dabei einige Ansatzpunkte gefunden, bei denen wir großes Verbesserungspotenzial sehen“, erklärt der Sportliche Leiter Marcus Steegmann. „Ein Punkt ist sicherlich, dass wir an der mannschaftlichen Geschlossenheit arbeiten müssen und noch ein Stück enger zusammenrücken können.“
Weitaus größere Probleme plagen derzeit den MSV Duisburg. Der letztjährige Aufstiegskandidat hat seine in der Rückrunde begonnene Talfahrt auch in der neuen Spielzeit bislang nicht abbremsen können. Nach einem Fehlstart hält sich die Mannschaft von Trainer Torsten Lieberknecht in der Abstiegszone auf. Hauptdefizit ist der fehlende Rhythmus, nachdem wegen mehrerer Corona-Fälle im MSV-Team bereits zwei Partien verlegt werden mussten.
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Hoffnung speisen die „Zebras“ nun aber aus der Tatsache, dass Moritz Stoppelkamp wieder zur Verfügung steht. Der Topscorer der Vorsaison hat nach seiner Erkrankung am Epstein-Barr-Virus in der Nachholpartie am vergangenen Mittwoch gegen Saarbrücken (2:3) sein Comeback gegeben. Gegen die Viktoria wird Stoppelkamp wohl erstmals wieder der Startelf angehören. „Grundsätzlich hat Duisburg einen sehr guten Kader“, warnt der Kölner Trainer Pavel Dotchev. „Wir brauchen eine Topleistung.“