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Vor dem Spiel auf Schalke1. FC Köln bangt um Einsatz des Kapitäns

Lesezeit 5 Minuten
Timo Hübers hat schon zwei Saisontore erzielt. Hier jubelt der FC-Kapitän nach seinem 1:0 gegen Braunschweig.

Timo Hübers hat schon zwei Saisontore erzielt. Hier jubelt der FC-Kapitän nach seinem 1:0 gegen Braunschweig.

Der 1. FC Köln spielt am Sonntag auf Schalke. Es ist das erste Duell beider Teams in der 2. Bundesliga.

Als Thomas Kessler am Freitag um 13.30 Uhr den Großen Saal im Geißbockheim betrat, hatte er keine Neuigkeiten mitgebracht. „Es gibt im Moment nichts, was ich bekannt geben kann“, sagte der Leiter Lizenzspieler des 1. FC Köln am Deadline-Day, dem Tag, an dem das Transferfenster bis zum 1. Januar schließt. Was nichts anderes bedeutet, als dass nach Dejan Ljubicic auch Marvin Schwäbe Profi des Fußball-Zweitligisten bleiben wird. Beide Spieler nahmen am Freitag auch am Training teil.

Auch für Abwehrspieler Nicola Soldo und Stürmer Maxi Schmid, die der FC noch abgegeben würde, ließen sich bislang keine Clubs finden. Allerdings ist das Sommer-Transferfenster in einigen Ländern wie Österreich, der Schweiz, Portugal, den Niederlanden oder der Türkei noch länger geöffnet.

„Sollte noch ein Club kommen, der Dejo verpflichten möchte, muss er eine ordentliche Summe zahlen. Bisher gab es nichts, bei dem wir hätten schwach werden können. Es gibt keine Pläne, dass er geht. So haben wir es auch mit ihm besprochen“, erklärte Kessler zur Causa Ljubicic.

Der Fall von Schwäbe stellt sich etwas anders dar. Für den Torwart liegt laut Kessler weiter kein „belastbares Angebot vor“. Der zwischenzeitlich als Interessent aufgetretene englische Zweitligist Blackburn Rovers verpflichtete Balázs Tóth vom ungarischen Club Fehérvár FC als neuen Keeper. Schwäbe, der in den vergangenen zwei Spielzeiten die Nummer eins des FC in der Bundesliga war und bis 2027 unter Vertrag steht, muss sich erst einmal hinter Jonas Urbig als Ersatztorwart einreihen. Ironie des Schicksals: Weil Schwäbe frühzeitig angekündigt hatte, im Falle eines Abstiegs nicht mit in die 2. Liga zu gehen, ist er jetzt in der 2. Liga nur noch die Nummer zwei.

Jeder Spieler hat die Möglichkeit, auch zu spielen. Für uns ist es eine Luxussituation, zwei solche Torleute im Kader zu haben.
Thomas Kessler, Leiter Lizenzspieler 1. FC Köln

„Es bleibt wettbewerbsorientiert. Jeder Spieler hat die Möglichkeit, auch zu spielen. Für uns ist es eine Luxussituation, zwei solche Torleute im Kader zu haben“, eröffnete Kessler den Konkurrenzkampf. Sollte Urbig allerdings weiter so performen wie bislang, dürfte nur eine Sperre oder Verletzung der aktuellen Nummer eins Schwäbe eine Rückkehr ins FC-Tor ermöglichen. „Jonas genießt das volle Vertrauen“, sagte Ex-Torwart Thomas Kessler.

Der 21-jährige Urbig gehört neben Jan Thielmann, Eric Martel und Tim Lemperle auch zu den vier FC-Profis, die am Freitag von Bundestrainer Antonio Di Salvo eine Einladung für die beiden EM-Qualifikationsspiele der U21-Nationalmannschaft gegen Israel (4. September in Györ/Ungarn) und in Estland (10. September) erhielten. Die Kölner sind damit der Club mit den meisten Abstellungen für die U21.

Vier FC-Profis für die U21 nominiert

„Es ist sehr positiv, weil es zeigt, welche Qualität wir in unserem Kader haben. Diese Nominierungen sind immer ein Ziel, wenn man mit vielen jungen Spielern arbeitet“, freute sich Gerhard Struber für das Quartett und über seine Arbeit. Es ist davon auszugehen, dass der FC-Trainer seine vier U21-Nationalspieler am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) im Zweitliga-Spiel beim FC Schalke 04 von Beginn an auflaufen lassen wird.

Nach dem 5:0-Heimsieg gegen Braunschweig gibt es für den Österreicher keinen Grund personell etwas zu ändern. Mit Timo Hübers gibt es allerdings einen Wackelkandidaten. Der Kapitän fehlte wegen einer Erkrankung die ganze Woche beim Training. Ganz abschreiben wollte Struber seinen Abwehrchef nicht: „Wir hoffen das Beste und dass er am Samstag im Abschlusstraining dabei sein kann.“ Wer Hübers im Falle eines Ausfalls als Innenverteidiger und als Kapitän vertreten würde, ließ der Coach am Freitag offen.

Eine klare Ansage macht der FC-Trainer hinsichtlich des Kölner Auftritts am Sonntag auf Schalke: „Die Atmosphäre in der Arena wird uns alles abverlangen. Wir wissen, dass dies ein Spiel wird, in dem wir im Hinblick auf unser Ziel, drei Punkte zu holen, alles geben müssen. Ich freue mich auf dieses besondere Spiel, das die Bundesliga verdient.“

Nach 90 Duellen in der Bundesliga und acht im DFB-Pokal treffen sich die beiden Traditionsclubs bei ihrer 99. Begegnung zum ersten Mal in der 2. Fußball-Bundesliga. Beide stehen nach drei Spieltagen mit vier Punkten im Mittelfeld der Tabelle und beide haben ihren bislang einzigen Saisonsieg gegen Eintracht Braunschweig eingefahren. Es ist zweifellos eine richtungsweisende Partie vor der zweiwöchigen Länderspielpause.

6000 Fans begleiten den FC nach Gelsenkirchen

Die Geißböcke fahren mit dem Rückenwind von zwei Pflichtspielsiegen hintereinander und mit der Unterstützung von 6000 Fans nach Gelsenkirchen. „Ich denke, wir können viel von der Mannschaft erwarten. Erfolge tragen immer dazu bei, ein gewisses Selbstvertrauen und Glauben aufzubauen“, sagte Gerhard Struber.

Dabei baut der 47-Jährige auf Denis Huseinbasic. Der 22-Jährige hat sich seit Saisonbeginn in den Vordergrund gespielt und nimmt mittlerweile eine tragende Rolle ein: „Denis ist für uns in beide Richtungen wichtig, er nimmt eine Führungsrolle ein. Er hat ein gutes Gefühl für Positionierungen im Spielaufbau, die technischen Möglichkeiten und ein zuverlässiges Passspiel. Zudem ist Denni dribbelstark und besitzt einen guten Abschluss — insgesamt ein großartiges Paket. Er kann uns in dieser Saison sehr helfen und ist bereit, die nächsten Schritte zu gehen“, lobte Struber den Mittelfeldspieler.


Voraussichtliche Aufstellungen:

Schalke 04: Heekeren; Aydin, Cissé, Schallenberg, Murkin; Bachmann, Younes; Antwi-Adjei, Karaman, Mohr, Sylla. –1. FC Köln: Urbig; Thielmann, Pauli, Heintz, Pacarada; Martel; Huseinbasic, Ljubicic, Maina; Lemperle, Downs.