Hiobsbotschaft für den 1. FC Köln: Steffen Tigges hat sich die Schulter ausgekugelt und muss unters Messer. Der Mittelstürmer wird erst Mitte August im vollständigen Mannschaftstraining zurückerwartet.
SchulterverletzungSteffen Tigges fehlt dem 1. FC Köln monatelang
Im Umkreis des Geißbockheims herrschte am Dienstagvormittag Parkplatznot. Mehrere Hundert Zuschauer waren zum Clubgelände des 1. FC Köln gekommen, um dem Trainingsauftakt vor dem brisanten Saisonfinale in der Fußball-Bundesliga am Samstag (15.30 Uhr) gegen den FC Bayern München beizuwohnen. Neben den langzeitverletzten Mark Uth und Florian Dietz bekamen die Zaungäste allerdings eine weitere Offensivkraft nicht zu Gesicht.
Steffen Tigges trainiere „individuell“, lautete die zunächst keineswegs besorgniserregend klingende Nachricht, die der FC zu Beginn der vorletzten öffentlichen Übungseinheit der Saison über seine Kanäle verbreitete. Erst als Steffen Baumgart am Ende des rund 70-minütigen Aufgalopps vor die Medienvertreter trat, wurde die Tragweite dieser Personalie ersichtlich. „Steffen Tigges geht es leider nicht so gut. Es ist leider mehr kaputtgegangen, als wir zunächst vermutet und gehofft haben“, sagte der FC-Trainer, als er den monatelangen Ausfall seines Mittelstürmers verkündete.
Demnach trug Tigges aus dem letzten Auswärtsspiel der Saison beim SV Werder Bremen (1:1) eine ausgekugelte Schulter davon, die die Freude über sein sechstes Liga-Saisontor im Nachhinein überschattete. Der 24-Jährige muss sogar unters Messer, weshalb er die am 7. Juli beginnende Vorbereitung auf die kommende Saison nicht vollumfänglich wird mitmachen können.
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Die Kölner wurden von der Hiobsbotschaft kalt erwischt. „Wir hatten gar nicht das Gefühl, dass es so schlimm ist“, räumte Steffen Baumgart am Dienstag ein. Die Operation sei jedoch „notwendig“, da die Schulter „nicht stabil genug“ sei. Steffen Tigges war am Samstag in Bremen bei einem Zweikampf auf Höhe der Mittellinie unglücklich auf die rechte Schulter gefallen. Trotz Schmerzen gelang ihm nach etwas mehr als einer halben Stunde per Kopf die 1:0-Pausenführung. „Während der Partie hatte er immer wieder Probleme damit. Die Röntgenbilder haben dann Gewissheit gebracht“, schilderte Baumgart.
Der FC-Trainer hofft, dass Tigges drei bis vier Wochen nach dem noch nicht erfolgten Eingriff wieder mit dem Lauftraining anfangen kann. Mit einer vollständigen Rückkehr ins Mannschaftstraining rechnet Baumgart allerdings erst zum Start der Mitte August beginnenden neuen Spielzeit. Bereits in der vergangenen Saisonvorbereitung hatte der FC ohne seinen Sturmtank auskommen müssen. Wegen einer im März 2022 noch in Diensten von Borussia Dortmund erlittenen Sprunggelenkverletzung konnte Steffen Tigges bei seinem neuen Club erst verspätet ins Geschehen eingreifen. Dennoch sei der Zugang „sehr gut durch die Saison gekommen“, meint Baumgart. Trotz Anpassungsschwierigkeiten absolvierte Tigges 37 Pflichtspiele (7 Tore).
Den neuerlichen Ausfall des anlaufstarken Angreifers ordnete der FC-Trainer wie folgt ein: „Wenn man im Vergleich zum letzten Sommer überhaupt von einem Vorteil sprechen kann, dann, dass Tiggi körperlich nun viel weiter ist und viel mehr von der Vorbereitung mitmachen kann. Aber eben nicht so, wie wir uns das vorstellen. Zweikämpfe gehen zum Beispiel nicht“, sagte Steffen Baumgart. Tigges’ erneutes Fehlen bezeichnete er als „bitter“: „Er war im Kommen. Doch leider gibt es im Fußball Verletzungen, die du nicht verhindern kannst. Damit müssen wir umgehen.“
Ebenso wie mit dem Umstand, dass nach derzeitigem Stand der Dinge Alternativen zu Davie Selke rar sind. Zum Ausfall von Tigges kommt der Abgang von Sebastian Andersson (Ziel unbekannt). Florian Dietz (Kreuzbandriss/wird zum Vorbereitungsstart zurückerwartet) hat nach langer Zwangspause Rückstand aufzuholen. Eigentlich erforderliche personelle Verstärkung ist – Stand jetzt – nicht möglich. Der Internationale Sportgerichtshof (CAS) hat die von der Fifa verhängte Transfersperre bislang nicht ausgesetzt. „Im Moment haben wir nicht die Möglichkeit zu verpflichten. Wenn sich daran etwas ändert, sind die Hausaufgaben gemacht“, erklärte Baumgart.
Bleibt die Transfersperre bestehen, müsste Leihkandidat Tim Lemperle in Köln bleiben. „Dann gebe ich ihn nicht einfach so ab“, stellte Baumgart in Bezug auf den U21-Nationalspieler klar, der in dieser Saison in mageren 112 Bundesliga-Minuten zum Zug kam. „Tim trainiert gut, kommt aber nicht zu den Spielen, so wie er sich das vorstellt. Wir haben offen und klar miteinander geredet“, sagte Baumgart. Nun hängt alles von der Entscheidung des CAS ab.