Den 1. FC Köln macht im Jahr 2023 ein eklatantes Offensivproblem zu schaffen. Die Torkrise bringt den frühzeitigen Klassenerhalt in Gefahr. Ein Kommentar von Tobias Carspecken.
Kommentar zum 1. FC KölnSteffen Baumgart ist jetzt als Problemlöser gefragt
Als sich der 1. FC Köln im November 2022 in die Winterpause schleppte, war viel die Rede gewesen von fehlender Frische. Das erschien für alle nachvollziehbar, da der Spielstil von Trainer Steffen Baumgart mit enormer Kraftaufwendung verbunden ist und die finanzielle Not keinen Kader hergab, der dem Tanz auf mehreren Hochzeiten dauerhaft gewachsen sein konnte.
Im März 2023 ist der Club erneut in eine Krise abgerutscht. Doch dieses Mal gestaltet sich die Situation anders. Nach dem frühzeitigen Ausscheiden aus dem DFB-Pokal sowie der Europa Conference League zählt die Mehrfachbelastung nicht mehr als Argument, warum der Kölner Angriffsfußball abermals zum Erliegen gekommen ist.
Sechs Spiele ohne eigenes Tor aus den jüngsten sieben Auftritten - dazu das zumeist grundsätzliche Fehlen klarer Chancen - sind Ausdruck eines massiven Offensivproblems, das nicht nur auf die unzureichende Besetzung der Mittelstürmerposition zurückzuführen ist. Die Probleme liegen tiefer, es hapert an verschiedenen Stellen. Der erschreckende Auftritt gegen Schlusslicht Bochum war ein vorläufiger spielerischer Tiefpunkt.
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Ungemütlicher Saisonendspurt droht
Steffen Baumgart hat sich in Köln den Ruf des Bessermachers erarbeitet, weshalb er verdientermaßen über riesigen Kredit verfügt. Nun aber ist er so stark wie noch nie in seiner anderthalbjährigen Amtszeit als Problemlöser gefordert. Es braucht rasche Antworten auf ein seit Wochen bestehendes Defizit.
Andernfalls droht ein ungemütlicher Saisonendspurt mit Abstiegskampf bis zum Schluss. Das scharenweise Abwandern der eigenen Anhänger nach dem Bochumer Treffer zum 0:2 war ein deutliches Warnsignal aus den eigenen Reihen, das es in der Ära Baumgart in dieser Form so noch nicht gegeben hatte.