Nach Jeff Chabot und Justin Diehl verlassen mit Benno Schmitz und Faride Alidou zwei weitere Spieler im Sommer den 1. FC Köln.
Kaderplanung beim 1. FC KölnAbschied vom „Kölschen Cafu“
Der 1. FC Köln hat in seiner Kaderplanung für die Zweitliga-Saison 2024/25 zwei weitere Entscheidungen getroffen. Wie am Montag bekannt wurde, haben Benno Schmitz und Faride Alidou keine Zukunft am Geißbockheim.
Mit Rechtsverteidiger Benno Schmitz verlässt der dienstälteste Spieler im Kader nach sechs Jahren den FC. Dem „Kölschen Cafu“, dessen zuletzt im März 2022 verlängerter Vertrag zum 30. Juni ausläuft, lag ein neues Vertragsangebot seitens der Kölner vor. Der 29-Jährige nahm dieses Angebot zu deutlich reduzierten Bezügen trotz einiger Fristverlängerungen nicht an. Nun trennen sich nach 142 Pflichtspielen (zwei Tore/zehn Vorlagen) für den FC in der Bundesliga, im DFB-Pokal und der Europa Conference League die Wege. Am Ende lagen die finanziellen Vorstellungen offensichtlich zu weit auseinander.
Stammplatz in dieser Saison verloren
Schmitz war im Sommer 2018 für eine Ablösesumme von 200.000 Euro von RB Leipzig nach Köln gekommen und hatte sich im ersten Jahr unter Trainer Steffen Baumgart durch seine Vorstöße über die rechte Seite den Spitznamen „Kölsche Cafu“ verdient. Nach Medienberichten soll sich Zweitligist Hamburger SV mit Baumgart als Coach für eine Verpflichtung des gebürtigen Münchners interessieren. In der abgelaufenen Bundesliga-Saison hatte Schmitz seinen Stammplatz verloren und stand bei insgesamt 22 Einsätzen nur 13 Mal in der Startelf.
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Der FC plant für die kommende Saison mit Rasmus Carstensen als Stamm-Rechtsverteidiger. Die Kölner haben in Person von Sportchef Christian Keller bereits zu Beginn des Jahres die Kaufoption für den vom belgischen Erstligisten KRC Genk ausgeliehenen Dänen gezogen. Als Backup für den 23-Jährigen könnte Jan Thielmann fungieren. Ein Verbleib des Eigengewächses ist aufgrund einer Ausstiegsklausel allerdings noch nicht gesichert. Zudem hat der FC die Verträge mit den Rechtsverteidigern Georg Strauch und Meiko Sponsel aus der U21 verlängert.
Keine Zukunft am Geißbockheim hat zudem Faride Alidou. Die Kölner hatten den 22-Jährigen im August von Liga-Konkurrent Eintracht Frankfurt mit einer Liga-unabhängigen Kaufoption in einer kolportierten Höhe zwischen drei und vier Millionen Euro ausgeliehen. Der FC ließ diese mit einer Frist versehenen Option trotz der Registrierungssperre durch die Fifa verstreichen. Alidou steht bei der Eintracht noch bis zum 30. Juni 2026 unter Vertrag.
Der Stürmer hatte unter Steffen Baumgart in der Hinrunde keine Rolle gespielt, gehörte dann unter Trainer Timo Schultz zunächst aber zu den positiven Überraschungen in der Rückrunde. Nach vier Toren verfiel Alidou, der auf 26 Einsätze kam, aber wieder in alte Muster und gehörte im letztlich vergeblichen Abstiegskampf zu den großen Enttäuschungen im Kölner Kader.
Beim dritten Kölner Leihspieler Luca Waldschmidt steht eine Entscheidung noch aus. Der FC besitzt für den ehemaligen Nationalspieler ebenfalls eine Kaufoption, die sich zwischen vier und fünf Millionen Euro bewegen soll. Der 28-Jährige steht noch bis 30. Juni 2025 beim VfL Wolfsburg unter Vertrag.
Vier Abgänge stehen fest
Mit Schmitz, Alidou, Jeff Chabot und Justin Diehl (beide VfB Stuttgart) stehen damit vier Abgänge fest. Marvin Schwäbe könnte der fünfte werden. Der Torwart hatte dem FC schon frühzeitig mitgeteilt, dass er im Falle eines Abstiegs nicht mit in die Zweite Liga gehen würde. Trotz eines bis 30. Juni 2027 laufenden Vertrages bei den Geißböcken konnte die Nummer eins den Club dank einer Ausstiegsklausel in Höhe von rund vier Millionen Euro verlassen. Da diese Ausstiegsklausel inzwischen abgelaufen ist, ohne dass der 28-Jährige einen neuen Club gefunden hat, kann der FC die Ablösesumme für den Keeper bei einem Vereinswechsel frei verhandeln.
Unabhängig von Schwäbes Zukunft haben sich die Kölner für die kommende Saison auf Jonas Urbig als neue Nummer eins festgelegt. Der erst 20-jährige Euskirchener war in der abgelaufenen Saison an Zweitligist Greuther Fürth ausgeliehen und steht noch bis 30. Juni 2026 beim 1. FC Köln unter Vertrag.
Fünf Ausstiegklauseln sind noch offen
Neben Jan Thielmann und Luca Waldschmidt stehen beim FC noch Entscheidungen bei Florian Kainz, Timo Hübers, Linton Maina und Eric Martel an, die alle über Ausstiegsklausel verfügen. Zudem ist offen, ob Davie Selke bei den Kölnern bleibt. Der Vertrag des Torjägers läuft wie der von Schmitz zum 30. Juni aus. Im Gegensatz zum Rechtsverteidiger soll Selke aber gehalten werden.
Intensiv angelaufen ist nach der Trennung von Timo Schultz inzwischen die Suche nach einem neuen Cheftrainer sowie neuen Co-Trainern. Christian Keller hat vor einer Woche die Gespräche mit geeigneten Kandidaten aufgenommen. Nach Informationen der Rundschau zählt Christian Eichner nicht zu diesen Kandidaten. Zumindest gab es nach Auskunft von Eichners Berater Ronny Zeller bis zum vergangenen Wochenende keinen Kontakt zwischen dem FC und dem Trainer des Zweitligisten Karlsruher SC.