Der 1. FC Köln feiert am Samstag seine Saisoneröffnung. Im Testspiel gegen den FC Nantes werden sich die FC-Fans einen ersten Eindruck von Neuzugang Rasmus Carstensen verschaffen können.
Generalprobe gegen FC NantesRasmus Carstensen vor Blitzdebüt für den 1. FC Köln
Am Ende einer langen Suche ging dann doch alles ziemlich schnell. Kaum hatte der 1. FC Köln am Freitagmorgen die Verpflichtung von Rasmus Carstensen bestätigt, da stand der dänische Rechtsverteidiger auch schon zum ersten Mal auf dem Trainingsplatz am Geißbockheim. Nur einen Tag später können sich die Anhänger des Fußball-Bundesligisten einen ersten Eindruck von Carstensen unter Wettkampfbedingungen verschaffen.
Wenn die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart am Samstagabend (18 Uhr) vor erwarteten 30.000 Zuschauern den FC Nantes im Rhein-Energie-Stadion empfängt, soll der vom belgischen Erstligisten KRC Genk gekommene Defensivakteur sein Debüt geben – wenn auch nur ein recht kurzes. „Rasmus wird zum Ende hin reinkommen“, kündigte Baumgart an, der bei der Generalprobe vor dem Saisonstart hauptsächlich seine erste Elf spielen lassen wird. „Es wird ein sehr interessanter Test. Nantes läuft sehr gut an, kann aber auch tief stehen. Wir erwarten einen Gegner, der Druck ausüben wird“, freut sich der FC-Trainer auf das Duell gegen den französischen Erstligisten, das den Abschluss bildet der bereits um 10 Uhr auf den Stadionvorwiesen startenden Saisoneröffnung.
Rasmus Carstensen, die sechste Kölner Neuerwerbung, kommt derweil nicht alleine in die Domstadt. Er bringt seine Freundin Sofie Vendelbo mit. So weit, so normal. Als der FC mit etwas zeitlichem Abstand am Freitagnachmittag jedoch auch die Verpflichtung Vendelbos bekanntgab, erhielten die Personalaktivitäten der Geißböcke einen pikanten Beigeschmack. Die 23-jährige Dänin, die bereits in Genk beim selben Verein wie ihr Partner angestellt war, soll die Defensive der Bundesliga-Fußballerinnen des FC stabilisieren. Vendelbo verfügt über die Erfahrung von mehr als 100 Einsätzen in der höchsten dänischen Frauen-Liga.
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Rasmus Carstensen wiederum soll als neue Alternative zu Stamm-Rechtsverteidiger Benno Schmitz „nach vergleichsweise überschaubarer Eingewöhnungszeit für ordentlich Konkurrenzkampf sorgen“, wie Christian Keller die Erwartungshaltung an den 17-maligen dänischen U21-Nationalspieler formulierte. Carstensen bringe „in seinem Profil sehr vieles von dem mit, was für einen Rechtsverteidiger in unserer Spielidee wichtig ist“, erklärte der Kölner Sportchef weiter.
Rasmus Carstensen in der Position des Herausforderers
Trainer Steffen Baumgart skizzierte die Unterschiede zwischen Rasmus Carstensen und Benno Schmitz wie folgt: „Rasmus bringt eine andere Grundgeschwindigkeit mit. Dagegen kann Benno unser Spieler ganz anders lesen. Er ist auch derjenige, der beginnen wird, daraus machen wir keinen Hehl. Rasmus muss sich zunächst reinarbeiten und an unsere Abläufe gewöhnen. Dann wird er relativ schnell Anschluss finden und wir damit die Konkurrenzsituation erhalten, die wir uns vorstellen.“
Den Wechsel in die Bundesliga betrachtet Rasmus Carstensen als „große Chance“, für die er „dankbar“ sei. „Jetzt möchte ich mich als erstes gut in die Mannschaft integrieren und auf dem Platz zeigen, was ich kann. Und dann natürlich auch Spiele machen, um den Fans hier zu zeigen, dass ich eine Verstärkung für den FC bin“, sagte der 22-Jährige, der nach einem missglückten Jahr in Genk zurück in die Spur finden will. Der bei Silkeborg IF ausgebildete Verteidiger wurde zunächst für eine Saison ausgeliehen. Sollte Carstensen überzeugen, kann der FC seine Kaufoption ziehen, die bei etwas mehr als einer Million Euro liegen dürfte.
Nikola Soldo und Kristian Pedersen könnten noch gehen
Mit den Transfers von Ersatztorwart Philipp Pentke (zuletzt TSG Hoffenheim) und Rechtsverteidiger Carstensen hat der FC in dieser Woche gleich zwei Kaderbaustellen geschlossen. Gesucht wird nun noch nach einem schnellen Außenbahnspieler. Es ist jedoch durchaus möglich, dass die Kölner auch im Abwehrzentrum noch aktiv werden. „Ich habe drei für die Bundesliga sehr gute Innenverteidiger und zwei, die noch Zeit brauchen“, schilderte Steffen Baumgart. Jeff Chabot und Timo Hübers sind in der Abwehrmitte gesetzt, dahinter folgt mit Luca Kilian die aus Sicht des FC-Trainers derzeit einzige echte Alternative. Was keine rosige Aussicht darstellt für Nikola Soldo (22), der bei den letzten neun Saisonspielen nicht mal mehr im Kader gestanden hatte. Nachwuchsmann Elias Bakatukanda ist ohnehin in erster Linie für die U21-Mannschaft vorgesehen.
„Alle fünf trainieren gut und stehen im Saft. Trotzdem habe ich auf den ersten drei Innenverteidiger-Positionen eine klare Vorstellung. Auch ist die Innenverteidigung neben der des Torhüters diejenige Position, auf der ein Trainer am wenigsten wechselt“, sieht Steffen Baumgart keine baldige Änderung in den Machtverhältnissen. Damit könnte Soldo – ebenso wie Reserve-Linksverteidiger Kristian Pedersen – den FC nach nur einem Jahr wieder verlassen. Die Kölner befänden sich dann in der Situation, nach einem Ersatzmann zu suchen, der im Optimalfall beide Positionen bekleiden kann. Genau diese Aufgabe hatte sich für Pedersen als zu groß herausgestellt.