Der 1. FC Köln hat im Rahmen seiner Saisoneröffnungsfeier den FC Nantes verdient mit 2:0 besiegt. Allerdings gab es Sorgen um die verletzt ausgewechselten Leart Paqarada und Dejan Ljubicic.
Generalprobe1. FC Köln besiegt Nantes 2:0 - Zwei FC-Profis verletzt
Der 1. FC Köln hat seinen letzten Härtetest bestanden. Nach einer deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit setzte sich die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart am Samstagabend zum Abschluss der Saisoneröffnungsfeier gegen den französischen Erstligisten FC Nantes verdient mit 2:0 (0:0) durch. Die Tore des Fußball-Bundesligisten vor 32.400 Zuschauern im Rhein-Energie-Stadion erzielten Neuzugang Luca Waldschmidt (50.) und Sargis Adamyan (65.).
Getrübt wurde die Freude über die geglückte Generalprobe durch zwei Verletzungen. Der neue Linksverteidigers Leart Paqararda (Pferdekuss) und Allzweckwaffe Dejan Ljubicic (blutige Knöchelblessur) mussten nach harten Foulspielen früh vom Feld. „Ich gehe aber davon aus, dass beide Spieler relativ zügig wieder zur Verfügung stehen werden“, konnte Baumgart hinterher etwas Entwarnung geben.
Der FC-Trainer ließ seine wahrscheinliche Startelf für das DFB-Pokalspiel am 14. August beim VfL Osnabrück in einem 4:1:3:2-System auflaufen, bei dem Eric Martel den einzigen Sechser gab. Dejan Ljubicic blieb dafür auf dem rechten Flügel. Als Spielmacher kam wie schon in der Schlussphase der vergangenen Saison Florian Kainz zum Einsatz. Die eigentliche Position des neuen FC-Kapitäns auf der linken Seite bekleidete stattdessen Denis Huseinbasic, der für den erneut fehlenden Linton Maina (Rückenprobleme) begann. Die Doppelspitze bildeten Davie Selke und Luca Waldschmidt.
Marvin Schwäbe verhindert Rückstand des 1. FC Köln
Unter den Augen der Kölner Pokalsieger von 1983 entwickelte sich ein hart umkämpftes Duell, wofür sich in erster Linie der Gast aus Frankreich verantwortlich zeichnete. Leart Paqarada (9.) und Dejan Ljubicic (24.) blieben nach rüdem Einsteigen von Fabien Centonze beziehungsweise Samuel Moutoussamy mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Rasen liegen. Beide FC-Profis versuchten zunächst weiterzuspielen, mussten nach rund einer halben Stunde dann aber doch raus. Für sie kamen Kristian Pedersen und Sargis Adamyan, die beide zu gefallen wussten.
Es passte ins Bild des ersten Durchgangs, dass die Kölner nicht so recht in die Partie fanden. Die Defensive hinterließ vor dem Seitenwechsel einen wackligen Eindruck. Nach nur sieben Minuten unterlief Timo Hübers als letzter Mann ein Ballverlust. Jeff Chabot verhinderte mit einem Block gegen Ignatius Ganago den frühen Rückstand. Der ehemalige Schalker Florent Mollet besaß zwei weitere Großchancen für den letztjährigen Fast-Absteiger der Ligue 1. Beide Male wehrte FC-Torwart Marvin Schwäbe mit dem Fuß stark ab (24., 42.). Auf Kölner Seite blieben ein 16-Meter-Schuss von Benno Schmitz (5.) und ein wegen einer knappen Abseitsstellung aberkannter Selke-Treffer nach Flanke von Kainz (19.) die einzigen gefährlichen Offensivaktionen. „Wir waren in der ersten Halbzeit noch zu ungenau“, bemängelte der FC-Kapitän.
Rechtsverteidiger Rasmus Carstensen debütiert für den 1. FC Köln
Das änderte sich nach der Pause schlagartig. Der FC trat nun wie verwandelt auf und zeigte sich in großer Spiellaune. Zunächst scheiterte Sargis Adamyan auf Vorarbeit von Luca Waldschmidt noch an Alban Lafont (46.). Vier Minuten später war Nantes‘ Schlussmann jedoch machtlos. Benno Schmitz schickte mit einem Steilpass Denis Huseinbasic auf die Reise, der den Ball kurz vor der Torauslinie per Grätsche rettete. Davie Selke legte unter Bedrängnis auf Waldschmidt ab, der mit seinem starken linken Fuß ins lange Eck vollstreckte. Der bereits dritte Vorbereitungstreffer der Leihgabe des VfL Wolfsburg resultierte aus einem Spielzug, der in diesem Sommer schon das ein oder andere Mal zu beobachten war - und erneut glückte.
Es ging nur noch in eine Richtung. Weitere vier Minuten später verhinderte Lafont mit einer Glanztat das eigentlich sichere 2:0. Selke flankte auf den frei stehenden Waldschmidt, der am blitzschnell abtauchenden Gästekeeper scheiterte. In der 65. Minute erhöhte der FC schließlich auf 2:0. Pedersen löste mit einer Hereingabe Verwirrung im Strafraum der Franzosen aus. Auch Lafont sah diesmal nicht gut aus. Adamyan war am zweiten Pfosten zur Stelle.
Mark Uth (67.), Selke (68.) und der kurz zuvor eingewechselte Debütant Rasmus Carstensen nach beachtlichem Sprint (69.) hätten die Kölner Führung gegen stark abbauende Gäste weiter in die Höhe schrauben können. Auch defensiv brannte beim FC nun kaum noch etwas an. Bis auf einen Gewaltschuss von Centonze, den Schwäbe über den Querbalken lenkte (83.), hatte Nantes praktisch nichts mehr zu bieten.
Und so fielen die Schlussworte von Steffen Baumgart recht versöhnlich aus: „Es war ganz okay. Ich bin zufrieden“, resümierte der FC-Trainer. „Wir haben in der zweiten Halbzeit mit mehr Klarheit und Tiefe gespielt.“ Das sah auch Florian Kainz so: „Es war wichtig, dass wir das letzte Testspiel gut absolvieren und in die Abläufe rein kommen. Das ist uns ganz gut gelungen.“
1. FC Köln: Schwäbe; Schmitz (62. Carstensen), Hübers (75. Kilian), Chabot (86. Soldo), Paqarada (35. Pedersen, 86. Wäschenbach); Martel (75. Olesen); Ljubicic (31. Adamyan, 86. Schmid), Kainz (75. Christensen), Huseinbasic (62. Uth); Selke (75. Limnios), Waldschmidt (75. Finkgräfe). – SR.: Gansloweit (Dortmund). – Zuschauer: 32.400. – Tore: 1:0 Waldschmidt (50.), 2:0 Adamyan (65.).