Der 1. FC Köln empfängt am Samstag im ausverkauften Rheinenergiestadion den 1. FSV Mainz 05 und will sich für das 0:5 im Hinspiel revanchieren.
Heimspiel gegen Mainz 051. FC Köln steht vor entscheidendem Schritt Richtung Klassenerhalt
Die Erinnerungen sind keineswegs verblasst. Also wird das 0:5 vom 21. Oktober 2022 am Samstag eine Rolle spielen, wenn der 1. FC Köln in der Fußball-Bundesliga zum zweiten Mal in der Saison 2022/23 auf den 1. FSV Mainz 05 trifft. Die Abreibung vom elften Spieltag ist zwar in Toren und Punkten in die Tabelle eingeflossen und deshalb nicht wieder gutzumachen, sie dient den Geißböcken aber als warnendes Beispiel und Motivation, es im zweiten Versuch vor eigenem Publikum besser hinzukriegen. Zumal der FC in seinen jüngsten drei Heimspielen ohne Tor geblieben ist und nur einen Punkt geholt hat.
„Im Hinterkopf ist geblieben, dass wir in der ersten Viertelstunde die Möglichkeiten für zwei Tore hatte. Bis zum Platzverweis haben wir ein ausgeglichenes Spiel gesehen“, erinnerte sich FC-Trainer Steffen Baumgart als erstes an die guten Momente. Nach dem unnötigen Platzverweis gegen den Ex-Mainzer Luca Kilian in der 28. Minute, war die Partie aus Kölner Sicht dann aber dahingegangen . „Wir waren wieder nicht in der Lage in Unterzahl zu verteidigen. Mainz war uns dann in allen Belangen überlegen“, schloss Baumgart die Akte Hinspiel. Das alles sei ja nun auch schon ein halbes Jahr her und „wir haben in dieser Zeit ganz andere Probleme und Sorgen gehabt“. Wie die jüngste Sieglosserie von sechs Spielen.
Sieg in Augsburg bringt Lächeln zurück
Erst am vergangenen Samstag beim 3:1 in Augsburg platzte der Knoten. Der FC traf in einem Spiel fast so häufig, wie in der gesamten Rückrunde (vier Tore). „Wir freuen uns, dass wir mal wieder gewinnen konnten“, sagte Baumgart. Ein Sieg, der das Lächeln zurückgebracht habe, das Spiel gegen die Mainzer aber keineswegs leichter werden ließe. Zumal der nächste Gegner höchsten Respekt beim Kölner Coach genießt: „Sie sind kompakt und klar in ihren Abläufen. Sie gehören zu den Teams, die in der Lage ist, sehr hoch anzulaufen. Mainz hat auf alles eine Lösung und ist in allen Phasen des Spiels gefährlich. Sie sind nicht umsonst das drittbeste Rückrundenteam und sehr kontinuierlich in ihren Leistungen.“
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Weil der 51-Jährige und sein Trainerteam mit der Leistung in Augsburg sehr einverstanden waren, gehen sie die Mainz-Aufgabe in unveränderter Grundausrichtung an. „Wenn alle gesund bleiben, wird die Aufstellung, bis auf die Sechser-Position, so aussehen wie in Augsburg. Die Jungs haben das gut gemacht, aber trotzdem kann am Samstag vielleicht die ein oder andere Überraschung kommen. Stand heute habe ich das aber nicht vor“, erklärte Steffen Baumgart am Donnerstag.
Der Trainer ist allerdings gezwungen, Ellyes Skhiri zu ersetzten. Der „unersetzliche“ tunesische WM-Teilnehmer, um den sich wohl aktuell Liga-Konkurrent Bayer 04 Leverkusen sehr intensiv bemüht, hat in Augsburg seine fünfte Gelbe Karte gesehen und ist deshalb am Samstag gesperrt. Baumgart ließ sich zwei Tage vor dem Spiel nicht in die Karten schauen, verriet aber, dass er weiter mit einer Doppelsechs agieren will.
Für die Position neben dem gesetzten Eric Martel kommen Dejan Ljubicic, Denis Huseinbasic oder Mathias Olesen in Frage. Wobei Ljubicic die wahrscheinlichste Variante darstellt. Spielt der Österreicher als zweiter Sechser könnte Kingsley Schindler wieder als rechter Achter auflaufen. Eine Position, die der frisch gebackene ghanaische Nationalspieler gegen Mönchengladbach und in Augsburg hervorragend interpretierte. So gut, dass er mittlerweile auch auf einen neuen Vertrag ab Sommer in Köln hoffen darf.
Schindler ist wieder Startelf-Kandidat
Der gebürtige Hamburger, der am 23. März 2023, drei Tage nach der Geburt seiner Tochter Kumi Ada, sein Nationalmannschaftsdebüt Angola gab, kann sich aktuell wieder voll auf den Fußball konzentrieren. Denn hinter ihm liegt ein schweres Jahr. Kurz nach seinem umjubelten 1:0-Siegtreffer im Derby bei Bayer 04 Leverkusen im März 2022 war seine Mutter Cythia verstorben, zu der er ein extrem enge Bindung hatte. Wenn du mit nur einem Elternteil aufwächst, ist dieser Part wie ein eigenes Standbein für dich „ sagte Schilder auf der FC-Internetseite über seine alleinerziehende Mutter, die 1990 aus Ghana nach Deutschland gekommen war.
Vieles spricht also für Schindler und Ljubicic in der Startelf, womit auch Benno Schmitz trotz seiner unterdurchschnittlichen Leistung in Augsburg als Rechtsverteidiger gesetzt bliebe. In dieser Formation soll der FC am Samstag den vorentscheidenden Dreier in Richtung Klassenerhalt einfahren: „Ich muss nicht betonen, dass es ein weiterer Schritt in Richtung unser Ziel wäre, wenn wir in dieser Phase der Saison drei Punkte holen“, sagte Steffen Baumgart.