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DFB-Pokal1. FC Köln kommt in Osnabrück mit einem blauen Auge davon

Lesezeit 5 Minuten
Tor zum 1:3 durch Jeff Chabot 1.FC Koeln,

Die Entscheidung: Jeff Chabot trifft zum 3:1.

Fußball-Bundesligist 1. FC Köln steht nach einem 3:1 nach Verlängerung beim Zweitligisten VfL Osnabrück in der zweiten Runde des DFB-Pokals.

Der 1. FC Köln ist in der ersten Runde des DFB-Pokals mit einem blauen Auge davongekommen und bleibt durch das 3:1 (1:0, 1:1) nach Verlängerung bei Zweitliga-Aufsteiger VfL Osnabrück im Lieblingswettbewerb von Cheftrainer Steffen Baumgart. Sargis Adamyan und Jeff Chabot sorgten mit ihren Treffern in der Extrazeit am Ende dafür, dass die Geißböcke am 1. Okotber im Lostopf für die zweite Runde liegen.

Baumgart entschied sich im ersten Pflichtspiel der Saison 2023/24 für eine 4:1:3:2-Grundformation mit Eric Martel als einzigem Sechser und Mathias Olesen in der offensiven Zentrale. Kapitän Florian Kainz rückte auf die linke Außenbahn, Denis Huseinbasic besetzte die rechte Flanke hinter den Spitzen Luca Waldschmidt und Davie Selke. Mit Linton Maina (Rücken) und Dejan Ljubicic fehlten dem FC beide etatmäßigen Achter.

Die Geißböcke standen zunächst vor der Aufgabe, die besondere Atmosphäre im Hexenkessel Bremer Brücke anzunehmen und in positive Energie umzusetzen. Das nach einer nahe gelegenen Eisenbahnbrücke benannte und mit 15.741 Zuschauern ausverkaufte Stadion glich schon vor dem Anpfiff einem Tollhaus.

Traumtor von Benno Schmitz

Der FC begegnete der Aufgabe mit viel Ballbesitz und der Absicht, die Angelegenheit erst mal zu beruhigen. Das gelang zunächst, weil der VfL die Kölner in einem 4:4:2-System erst in der eigenen Hälfte aufnahm. Was zu zwei ersten guten Chancen für den Bundesligisten führte. Der offensiv auffällige Leart Paqarada zielte aus 17 Metern etwas zu hoch (8.) und Davie Davie Selke scheiterte aus spitzem Winkel an Keeper Philipp Kühn (12.).

Osnabrück brauchte eine Viertelstunde, um etwas mutiger zu werden, prallte aber immer wieder an FC-Türsteher Jeff Chabot ab. Erst als Olesen einen Zweikampf im Mittelfeld verlor und Martel einen Freistoß verursachte, wurde es wirklich gefährlich. FC-Keeper Marvin Schwäbe boxte den Freistoß von Haralambos Makridis aber gekonnt aus dem kurzen Eck (23.).

Die Partie wirkte nun ausgeglichener, die Chancen aber hatte weiter der FC. Nach einer Paqarada-Flanke schoss Waldschmidt seinen Kollegen Selke an. Kühn war wieder zur Stelle (29.). Dann traf Martel nach einem Kainz-Standard volley aus acht Metern den Pfosten (33.). Die Baumgart-Elf hatte die Führung verdient, die dann durch ein Traumtor auch noch vor der Pause fiel (43.). Waldschmidt flankte von links etwas zu weit, doch Denis Huseinbasic sicherte den Ball und legte ihn auf Benno Schmitz ab. Der Rechtsverteidiger visierte sofort das linke, obere Eck an. Wer zögert, hat eben in der Regel hinterher keine gute Geschichte zu erzählen. Der entschlossene kölsche Cafu zirkelte den Ball aus 22 Metern aber einfach in den Winkel – als wäre es die leichteste Aufgabe der Welt. Das 1:0 war erst das zweite Tor des dienstältesten FC-Profis und genauso schön wie sein erstes in der vergangenen Saison beim 1:2 im Derby gegen Leverkusen.

Die zweite Hälfte begann für die Kölner allerdings mit einem Dämpfer. Davie Selke humpelte nach 53 Minuten angeschlagen vom Feld und musste durch Sargis Adamyan ersetzt werden. Das Spiel machte ab diesem Zeitpunkt der Zweitligist, der insgesamt mutiger und bissiger agierte, in seinen offensiven Mitteln allerdings begrenzt blieb. Der FC spielte in dieser Phase aber mit dem Feuer, weil offensiv nach der Auswechslung von Selke nichts mehr ging. Baumgart reagierte mit einem Doppelwechsel und der Umstellung auf eine Doppelsechs. Olesen rückte zurück und Jacob Christensen übernahm die Zehn. Rasmus Carstensen ersetzte auf rechts Huseinbasic (66.).

Waldschmidt verursacht Foulelfmeter

Die Idee des FC-Trainers verpuffte aber, weil Luca Waldschmidt im eigenen Strafraum gegen Lukas Kunze den berühmten Schritt zu spät kam und anstelle des Balles den Osnabrücker traf. Das Kölner Unglück war perfekt, als Marvin Schwäbe den Elfmeter von Makridis zwar hielt, der Ball aber direkt zum Schützen zurückkam, der im zweiten Versuch keine Mühe hatte, den Ausgleich zu erzielen (73.). Das 1:1 gab den Hausherren Auftrieb. Auch, weil die Kölner von der Rolle waren, sich in die eigene Hälfte drängen ließen und ihre Ordnung verloren. Immerhin wussten sie sich in der Schlussphase zu stabilisieren und retteten sich in die Verlängerung.

Adamyan und Chabot treffen in der Verlängerung

Dort kehrte das Glück zum FC zurück. Vor dem 1:2-Abstauber von Adamyan stand der eingewechselte Mark Uth nach einer Paqarada-Flanke bei seiner Vorlage wohl im Abseits (92.). Fünf Minuten später war es dann Jeff Chabot, der aus 20 Metern mithilfe des Innenpfostens für die Entscheidung sorgte und mit seinem ersten Treffer im FC-Trikot seine überragende Leistung krönte. Die tapferen Osnabrücker waren besiegt.

Bitter für den FC: Der nach einem Jahr Pause sein Comeback gebende Mark Uth musste in der 110. Minute verletzt vom Feld, sodass die Kölner die Partie in Unterzahl beenden mussten. Wie schwer die Verletzung des 31-Jährigen ist, wird sich noch zeigen müssen.


Statistik zum Spiel:

VfL Osnabrück: Kühn; Ajdini (98. Verhoek), Gyamfi, Wiemann, Kleinhansl; Kunze, Thalhammer, Tesche (98. Gnaase), Makridis (104. Kehl); Conteh (57. Niemann), Wriedt (57. Engelhardt).

1. FC Köln: Schwäbe; Schmitz, Hübers (101. Kilian), Chabot, Paqarada; Martel; Huseinbasic (66. Carstensen), Olesen, Kainz (66. Christensen); Selke (52. Adamyan), Waldschmidt (87. Uth).

Tore: 0:1 Schmitz (43.), 1:1 Makridis (73.), 1:2 Adamyan (94.), 1:3 Chabot (97.).

Besonderes Vorkommnis: Schwäbe (Köln) hält Foulelfmeter von Makridis (73.).

Gelbe Karten: Conteh, Kleinhansl, Wriedt; Chabot, Hübers.

Schiedsrichter: Badstübner (Nürnberg).

Zuschauer: 15.741 (ausverkauft).