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1. FC Köln vor Duell mit den BayernBaumgart fordert mutige Leistung gegen München

Lesezeit 3 Minuten

Hofft gegen die Bayern auf eine Außenseiterchance: FC-Trainer Steffen Baumgart, hier mit Stürmer Davie Selke.

Trotz der prekären Situation im Bundesliga-Tabellenkeller will sich FC-Trainer Steffen Baumgart seine Zuversicht nicht nehmen lassen – und hofft auf eine Außenseiterchance gegen den Rekordmeister.

Die Lage war noch nie so ernst, seitdem Steffen Baumgart das Traineramt beim 1. FC Köln ausübt. Doch das bedeutet nicht, dass der für seinen Kampfgeist bekannte 51-Jährige die Hoffnung auf bessere Zeiten aufgegeben hat. „Ich bin immer zuversichtlich. Und diese Zuversicht werde ich auch nicht verlieren“, versicherte Baumgart trotz der „bescheidenen Situation“ und der kaum lösbaren Aufgabe, die dem Tabellenvorletzten der Fußball-Bundesliga zum Start aus der Länderspielpause ins Haus steht: Mit Rekordmeister Bayern München bekommen es die taumelnden Kölner am Freitag (20.30 Uhr, DAZN) im voll besetzten Rhein-Energie-Stadion mit der neben Spitzenreiter Bayer Leverkusen einzigen noch ungeschlagenen Mannschaft zu tun.

Auf der Pressekonferenz am Mittwoch bemühte sich Steffen Baumgart um eine positive Herangehensweise an das eigentlich ungleiche Kräftemessen: „Was ich von meiner Mannschaft erwarte, ist, dass sie mutig ist und das Spiel annimmt. Das hat nichts mit dem großen Namen zu tun, der kommt, sondern damit, wie wir Fußball spielen wollen. Das werden wir versuchen, umzusetzen.“ Dabei setzt Baumgart auf die Grundtugenden des Fußballs: „Am Ende geht es immer um Mentalität, Einsatz und Laufbereitschaft, um gegen solche Mannschaften überhaupt bestehen zu können. Bestehen bedeutet, dass wir etwas mitnehmen und nicht einfach nur ein gutes Ergebnis haben wollen. Daran werden wir alles setzen.“

Wir wissen: Wir können am Freitag das beste Spiel unseres Lebens machen, aber trotzdem kann es schiefgehen. Aber du musst eines deiner besten Spiele machen, um überhaupt eine Chance zu haben.
FC-Trainer Steffen Baumgart über das Duell gegen Bayern München

Die Bayern um 17-Tore-Mann Harry Kane („Seine Quote ist außergewöhnlich“) verfügten zwar wieder einmal über eine „sehr gute Mannschaft“, doch völlig unverwundbar sei diese nicht, wie Steffen Baumgarts Analyse ergeben hat: „Wir werden gucken, sie in Situationen zu bringen, wo sie vielleicht den einen oder anderen Fehler machen. Dann müssen wir da sein. Wir wissen aber, dass es nicht viele solcher Situationen geben wird.“ Gleichzeitig gehe es darum, „dass wir die Tore nicht wie in Leipzig quasi selbst schießen. Dann kann es ein offenes Spiel werden“.

Dass die Aussicht auf eine Überraschung naturgemäß gering ist, daraus machte allerdings auch Steffen Baumgart keinen Hehl: „Wir wissen: Wir können am Freitag das beste Spiel unseres Lebens machen, aber trotzdem kann es schiefgehen. Aber du musst eines deiner besten Spiele machen, um überhaupt eine Chance zu haben.“ Als Mutmacher könnten die beiden engen Duelle aus der vergangenen Saison dienen. Nachdem die Kölner in München (1:1) an einem Sieg vorbeigeschrammt waren, fehlten ihnen am 34. Spieltag (1:2) ebenfalls nur wenige Minuten, um im Fernduell Borussia Dortmund zum Meister zu machen. Baumgart beschäftigt sich jedoch lieber mit den Herausforderungen der Gegenwart: „Ich bin niemand, der in die Vergangenheit guckt. Das ist alles vorbei. Die Mannschaft steht und spielt anders. Wir haben eine ganz andere Situation.“

Deutlich wurde dies einmal mehr bei der aus Kölner Sicht schmeichelhaften Punkteteilung in Bochum. Doch Steffen Baumgart war auch zwei Wochen nach der erschreckend schwachen Vorstellung gegen den Abstiegskonkurrenten weit davon entfernt, sich für das 1:1 zu entschuldigen: „Wir haben in Bochum einen Teilerfolg gehabt und einen Punkt geholt. Das mag ja für alle hier zu wenig sein. Für mich war das in dem Moment nach der Leistung das richtige Ergebnis. Und das haben wir dann eingefahren“, erklärte der FC-Coach und merkte an: „Mit diesem Punkt sind wir einen Platz geklettert. Das vergisst man mir hier zu schnell.“ Garant für das Remis war Marvin Schwäbe, dem gegen die Bayern noch mehr Arbeit bevorstehen dürfte. „Er hält Bälle, die nicht jeder hält, und hat eine sehr positive Entwicklung genommen. Er gibt der Mannschaft Ruhe und Sicherheit“, lobt Baumgart seine Nummer Eins, die nun wahrlich keine Schuld an der Kölner Krise trägt.