Noah Katterbach ist nach seiner Leihe zum Hamburger SV und einem überwundenen Kreuzbandriss zurück im FC-Mannschaftstraining. Dennoch ist die Zukunft des früheren Toptalentes offen.
„Extrem gereift“1. FC Köln und Noah Katterbach starten neuen Versuch der Zusammenarbeit
Es ist ein Hoffnungsschimmer, der in Krisenzeiten am Geißbockheim fast unterzugehen droht. Mehr als fünf Monate nach seiner schweren Knieverletzung ist Noah Katterbach wieder in der Lage, am Mannschaftstraining teilzunehmen. Seit dieser Woche absolviert der Linksverteidiger des noch sieglosen Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln zumindest Teile der Übungseinheiten mit dem Team. Der 22-Jährige hatte sich Ende April beim Training seines damaligen Leihvereins Hamburger SV das vordere Kreuzband im rechten Knie gerissen.
Für den HSV bedeutete Katterbachs Ausfall einen Schock kurz vor Anbruch der entscheidenden Phase des Aufstiegskampfes, den der ehemalige Bundesliga-Dino letztlich einmal mehr verpatzte. Nach einer missglückten einjährigen Leihe an den FC Basel war es Katterbach in der Rückrunde 2022/23 an der Elbe gelungen, sich aus seinem langen Leistungstief zu befreien. In elf Einsätzen mit der Raute auf der Brust überzeugte der Linksfuß mit Positionsflexibilität und steuerte immerhin zwei Torvorlagen bei.
Wäre die Verletzung nicht dazwischengekommen – das einstige Toptalent des 1. FC Köln stünde inzwischen wohl fest beim HSV unter Vertrag. Schon frühzeitig hatte Noah Katterbach betont, dass er „gern länger“ Teil des traditionsreichen Zweitligisten sein wolle. Zu dieser Äußerung passt, dass sich der FC-Profi auch nach seinem Kreuzbandriss noch mehrere Monate in der Hansestadt aufhielt und seine Reha im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf absolvierte. Letztendlich war dem HSV die Kaufoption über kolportierte 1,5 Millionen Euro aber zu hoch, und so kehrte Katterbach Ende August nach Köln zurück.
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Dort steht der zweifache Gewinner der Fritz-Walter-Medaille in Gold noch bis zum Ende der laufenden Saison unter Vertrag. Dann endet das gut dotierte Arbeitspapier, mit dem Noah Katterbach vor drei Jahren ausgestattet worden war, als er noch als einer der hochveranlagtesten Linksverteidiger Deutschlands galt. Doch so steil wie die Profikarriere des zwölfmaligen deutschen U21-Nationalspielers begonnen hatte, so steil verlief sie auch wieder bergab. Nur ein Jahr später war der Eifeler seinen Stammplatz los. Aus dem Geißbockheim war zu hören, dass der erste große Vertrag dem Youngster zu Kopf gestiegen sei. Zwischenzeitlich wurde Katterbach in die Regionalliga-Reserve degradiert. Sein in Spitzenzeiten auf sieben Millionen Euro taxierter Marktwert stürzte ab.
Winter-Rückkehr von Noah Katterbach zum Hamburger SV denkbar
Wer sich in diesen Tagen mit Steffen Baumgart unterhält, der hört ausschließlich Gutes über das Kölner Eigengewächs. „Noah ist extrem gereift, als Spieler und als Mensch“, freut sich der FC-Trainer, der Katterbach nach langer Zwangspause voller Tatendrang auf dem Rasen erlebt: „Er war fast sechs Monate raus und tut alles dafür, um erfolgreich Fußball spielen zu können. Wir freuen uns, dass er bei uns ist.“ Die Ausgangslage nach Katterbachs erneuter Rückkehr ans Geißbockheim fasst Baumgart wie folgt zusammen: „Ich glaube, man sieht Noah an, dass er sich auch hier sehr wohl fühlt. Jetzt hat er die Chance, sich hier weiter reinzuarbeiten.“
Dennoch ist unklar, ob der 45-fache FC-Profi zwei Jahre nach dem letzten Einsatz noch einmal für seinen Heimatverein auflaufen wird. „Wir werden sehen, wie weit der Weg geht und ob er für uns noch ein Faktor wird oder nicht“, erklärte Steffen Baumgart. Was dagegen sprechen könnte: Mit den Neuzugängen Leart Pacarada und Dominique Heintz sowie Eigengewächs Max Finkgräfe verfügt der FC über drei weitere Akteure, die auf der linken Seite verteidigen können.
Der HSV, der mit Miro Muheim wiederum nur einen Linksverteidiger in seinen Reihen hat, gilt nach wie vor als interessiert. „Er bringt sich mit seiner ganzen Art gut ein, bringt viel Energie in die Gruppe und hat sich total auf unser Spielsystem eingelassen und eingestellt“, sagte Tim Walter einst über Katterbach. Worte voll des Lobes, mit denen der HSV-Coach offenbar auf Gegenliebe stößt. „Wenn jemand bei einem Verein wie Hamburg erfolgreich ist und den Wunsch hätte, dazubleiben, dann könnte das jeder nachvollziehen“, zeigt sich Steffen Baumgart verständnisvoll. Ein Wechsel im Winter zurück nach Hamburg ist somit denkbar. Es wäre die letzte Möglichkeit für den klammen 1. FC Köln, mit seinem einstigen Großtalent Geld zu verdienen.