Der 1. FC Köln erwartet am Sonntag Fortuna Düsseldorf zum rheinischen Derby in der 2. Fußball-Bundesliga. Es ist auch das Duell Tabellenführer gegen Tabellenfünfter.
1. FC KölnTrainer Struber bastelt zum rheinischen Derby am System

Erklärungen: Gerhard Struber beim Training des 1. FC Köln.
Copyright: Herbert Bucco
Die herbe 0:3-Schlappe des 1. FC Köln in Magdeburg hat Fragen aufgeworfen. Zuvorderst jene, ob bei den Geißböcken zum zweiten Mal in der Zweitliga-Spielzeit 2024/25 eine Systemumstellung erforderlich ist. Die sechste Saisonniederlage hat immerhin zwei wesentliche Erkenntnisse nachhaltig zu Tage gefördert. Auch die Kölner Dreierkette ist fragil, sobald die Faktoren Konzentration und Glück nicht im gewünschten Ausmaß für den FC arbeiten. Und wohl noch wichtiger: Die Entwicklung des Systems mit Dreierkette hin zu einer besseren Balance zwischen Defensive und Offensive ist stagniert.
Die Trainingseinheit am Mittwoch im Franz Kremer-Stadion vermittelte einen ersten Eindruck, davon, was Trainer Gerhard Struber vorhat, wenn es am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) im rheinischen Derby gegen Fortuna Düsseldorf darum gehen wird im nächsten Duell gegen einen direkten Konkurrenten die Tabellenführung zu verteidigen und einen weiteren Schritt Richtung Wiederaufstieg zu gehen.
Doppelsechs und zwei offensive Mittelfeldspieler hinter einer Spitze
Struber ließ seine vermeintliche A-Elf in einer 3:4:2:1-Grundordnung auflaufen. Also zwei Sechser vor der Dreierkette und zwei offensive Mittelfeldspieler hinter einer Sturmspitze. Weil Tim Lemperle auch gegen die Düsseldorfer weiter aufgrund seiner Oberschenkelblessur fehlen wird und Toptorjäger Damion Downs nach einer Zerrung aus der Partie in Magdeburg noch fraglich ist, ließ der FC-Trainer zunächst Imad Rondic als einzige Spitze vor Linton Maina und Dejan Ljubicic ran.
Der Winter-Neuzugang aus Lodz offenbarte einige Probleme, sich mit dem System anzufreunden, so dass Struber das Spiel immer wieder für verbale Korrekturen unterbrechen musste. Es holperte auch auf der Doppelsechs mit Florian Kainz und Denis Huseinbasic besetzten, die später von Luca Waldschmidt und Mathias Olesen abgelöst wurden. In der Spitze durfte sich zudem Steffen Tigges anstelle von Rondic versuchen.
Wer die Einheit von Mittwoch als Maßstab nimmt, kann für das Derby am Sonntag kaum eine fußballerische Steigerung bei den Kölnern erwarten. Dabei zeigte sich Gegner Düsseldorf zuletzt gerade in der Defensive anfällig. Der Tabellenfünfte ist in seinen fünf Zweitliga-Partien des Jahres 2025 zwar noch ungeschlagen (drei Siege, zwei Remis), kassierte aber schon acht Gegentreffer.
Die Fortuna verschärfte am vergangenen Wochenende mit einem glücklichen 2:1-Heimsieg die Krise von Hertha BSC Berlin und sorgte für die Freistellung von Trainer Christian Fiél. Die Düsseldorfer können mit einem Derbysieg aufgrund des besseren Torverhältnisses auch an den Kölnern vorbeiziehen, nachdem der Rückstand vor zwei Wochen noch sechs Zähler betragen hatte.
Die Bilanz spricht immerhin für die Geißböcke. Der FC ging aus den 55 Pflichtspielduellen seit dem ersten Bundesliga-Aufstieg der Düsseldorfer im Jahr 1966 26 Mal als Sieger hervor. In der 2. Bundesliga gab es allerdings erst fünf Begegnungen, von denen die Kölner nur eines verloren. In guter Erinnerung ist das Hinspiel geblieben, als überlegene Kölner in der fünften Minute der Nachspielzeit durch einen Glücksschuss von Jona Niemiec noch das 2:2 kassierten. Ein Ergebnis, das mit dazu beitrug, dass sich beim FC die Frage nach dem System stellte. Am sechsten Spieltag agierte die Struber-Elf noch mit Viererkette.