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1. FC KölnSteffen Baumgart wünscht sich einen neuen Stürmer

Lesezeit 4 Minuten
1. FC Köln, Training, 2. von rechts: Steffen Baumgart (1. FC Köln), 08.12.2022, Bild: Herbert Bucco

Gute Laune beim Trainerteam des 1. FC Köln um Chefcoach Steffen Baumgart (2.v.r.) beim Trainingsauftakt am Geißbockheim.

Der 1. FC Köln ist zurück auf dem Trainingsplatz. Während Cheftrainer Steffen Baumgart sich einen neuen Stürmer wünscht, versucht Spielmacher Mark Uth wieder gesund zu werden.

Mark Uth kam am Donnerstag im Rücken von Steffen Baumgart forschen Schrittes und lächelnd aus dem Geißbockheim. Eine Gelegenheit, die sich einer wie Baumgart nicht entgehen lässt. „Wenn man das so sieht, könntest du auch trainieren“, frotzelte der Chefcoach des 1. FC Köln seinen in zivil gekleideten Spieler. „Ja, gehen kann ich gut“, antwortete Uth schlagfertig und brachte gleichzeitig sein ganzes Dilemma auf den Punkt. Denn gehen heißt nicht laufen und Fußballspielen. Das bekommt der 31-Jährige aufgrund einer langwierigen Schambeinentzündung aktuell nicht schmerzfrei hin und deshalb fehlt er seiner Mannschaft weiter auf unbestimmte Zeit.

„Mark ist raus und wird auch raus bleiben. Wir warten jetzt mal die nächsten Schritte ab“, hatte Baumgart kurz vor der Begegnung mit seinem Spielmacher erklärt. Uth, der quasi die gesamte Hinrunde bislang nicht zur Verfügung stand, befindet sich weiter in intensiver ärztlicher Betreuung. Mediziner und Spieler müssen demnächst entscheiden, wie die nächsten Behandlungsschritte aussehen sollen. „Wir   geben keine Prognosen ab. Es geht darum, gemeinsam die richtigen Schritte zu finden. Es geht Mark unverändert und so kann er kein Faktor für die Mannschaft sein“, sagte Baumgart. Uth fehlte also beim 75-minütigen Trainingsauftakt mit 21 Spielern am Donnerstag am Geißbockheim genauso wie Sebastian Anderson, Dejan Ljubicic, Dimtrios Limnios (alle Reha) und natürlich auch WM-Teilnehmer Ellyes Skhiri.

Ellyes darf sich erholen, aber niemand weiß, ob er Langeweile bekommt und früher wieder trainieren will.
Steffen Baumgart, FC-Trainer

Der 27-Jährige hat nach den drei Gruppenspielen mit der tunesischen Nationalmannschaft in Katar bis zum 2. Januar Urlaub. Wobei Steffen Baumgart Trainer nicht sagen kann, ob der trainingsfleißige Skhiri dem Fußballplatz tatsächlich so lange fernbleibt: „Ellyes darf sich erholen, aber niemand weiß, ob er dabei Langeweile bekommt und früher wieder trainieren will.“

Während Uth weiter in einer Dauerwarteschleife aus Ungewissheit und Schmerzen festhängt, und Rechtsverteidiger Benno Schmitz (Sprunggelenk) nur diese Woche individuell trainieren soll, ist geplant, dass Dejan Ljubicic nach seiner Knieverletzung Anfang Januar wieder ins Mannschaftstraining einsteigt. „Er ist im Plan und wird auftrainiert“, sagte Baumgart.

Neuer Stürmer muss Bock auf FC-Fußball haben

Wenn ab 2. Januar die heiße Phase in Richtung erstes Bundesligaspiel des Jahres 2023 am 21. Januar gegen Werder Bremen losgeht, könnte auch   ein neuer Stürmer am Geißbockheim auflaufen. „Es ist ein offenes Geheimnis, dass wir auf Stürmer-Suche sind“, bekannte Baumgart und schärfte das Profil für mögliche Kandidaten: „Ich hätte gerne noch einen, der uns weiterhelfen kann. Ich hoffe, dass wir die richtigen Jungs ansprechen, und dass auch etwas draus wird. Wir suchen nach einem Stürmer, der in puncto Anlaufen und Mentalität umsetzt, was wir uns vorstellen, sich entwickeln und Spaß haben will. Er muss Bock auf unseren Fußball haben.“

Dem Kölner Bundesliga-Trainer ist aber nach wie vor nicht bange, wenn die Stürmersuche erfolglos bleiben sollte. „Wenn wir keinen finden, ist das Vertrauen in unseren Kader groß genug, dass wir bis zum Sommer eine gute Runde spielen können. Ich werde dann trotzdem mit einem Lächeln und voller Euphorie in die Spiele gehen.“

Unsere Spieler brauchen einen regelmäßigen Trainingsrhythmus, um sich entwickeln zu können.
Steffen Baumgart

In der Wahrnehmung des Cheftrainers ist und bleibt der FC „eine Entwicklungsmannschaft“, in der es einige Spieler gibt, die ihr Potenzial noch nicht ausgereizt haben. Steffen Baumgart freut sich deshalb darauf, dass er und sein Trainerteam nach den vielen Englischen Wochen im Herbst nun wieder regelmäßiges Training anbieten können: „Unsere Spieler brauchen diesen Rhythmus für ihre Entwicklung.“

1. FC Köln, Training, Mitte: Kristian Pedersen (1. FC Köln), 08.12.2022, Bild: Herbert Bucco

Die Spieler des 1. FC Köln beim Auftakttraining am Geißbockheim.

Nötig waren auch die zwei Wochen Urlaub, die der FC-Tross hinter sich hat. „Der Urlaub hat sehr gut getan, wenig Fußball, wenige Gedanken darüber. Man merkt, dass die Frische wieder da ist, auch mental“, sagte Baumgart, der mit seiner Familie in San Francisco und Australien ausgespannt hat. Bis Weihnachten werden die Kölner vorwiegend im athletischen Bereich gearbeitet. Am 17. Dezember gibt es in Langenfeld ein Testspiel gegen Landesligist Germania Reusrath, ein zweites versucht der FC für den 20. oder 21. Dezember noch zu organisieren.