Der 1. FC Köln empfängt am Samstag den FC Bayern München, der noch immer eine Chance besitzt, seinen Meistertitel zu verteidigen. Der FC möchte seinen Teil dazu beitragen, dass es nicht so kommt.
1. FC KölnSteffen Baumgart hat drei Kreuze gemacht
Als die Bundesliga-Saison 2022/23 noch jung war, rang Steffen Baumgart der Blick auf den Spielplan gehörigen Respekt ab. Als Termin für den 34. Spieltag am 27. Mai ist da ein Heimspiel gegen den FC Bayern München eingetragen. Das beste Team im deutschen Fußball also, das zehn nationale Titel in Serie gewonnen hat und immer noch die Chance besitzt, am kommenden Samstag in Köln-Müngersdorf (15.30 Uhr, Rheinenergiestadion/Sky) den elften folgen zu lassen. „Glauben Sie mir, ich habe drei Kreuze gemacht, als klar war, dass es gegen die Bayern kein Endspiel mehr für uns ist“, sagte der Trainer des 1. FC Köln auf der Pressekonferenz vor dem Duell mit den Münchnern.
„Ich bin wirklich froh, dass wir gesichert sind und mit 42 Punkten eine gute Saison gespielt haben. Jetzt gibt es die Chance auf 45 Punkte und Platz neun. Schauen wir mal“, warf Baumgart einen Blick auf den großen Saison-Kehraus am Wochenende.
Der Respekt der Kölner vor den Bayern ist naturgemäß weiter hoch. Obwohl das Team von Trainer Thomas Tuchel nach der auch für Steffen Baumgart„ überraschenden“ Demission von Julian Nagelsmann kurz davor ist, alle drei Titel zu verspielen und in einer veritablen sportlichen Krise steckt, auf die die gesamte Fußball-Nation seit so vielen Jahren wartet - ja sie regelrecht herbeigesehnt hat, um der großen Langeweile in der Meisterschaftsfrage entgegenzuwirken.
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„Es wird mir viel zu negativ über die Bayern geschrieben. Ich mag naiv von mir sein, aber ich habe sie nicht so schlecht gesehen. Für mich sind sie immer noch die beste Mannschaft in Deutschland. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie das hier so einfach aus der Hand geben werden“, sagte Baumgart. Der FC-Trainer geht vielmehr davon aus, dass der Tabellenzweite „seine Qualität zeigen und das Spiel früh in seine Bahnen lenken“ will.
Für Baumgart ist der Titelkampf noch nicht entschieden
Solange der letzte Spieltag nicht gespielt ist, glaubt Baumgart auch nicht an eine Entscheidung in der Meisterschaftsfrage. „Das ist mir zu verfrüht“, spielte der 51-Jährige auf die wundersamen Dinge an, die so ein 34. Bundesliga-Spieltag schon hervorgebracht hat.
Das ist auch der Grund dafür, dass es von Baumgart und seinem Trainerteam am Samstag im ausverkauften Stadion nicht irgendwelche Geschenke für einzelne Spieler geben wird. „Ein klares Nein“, gab es vom Trainer noch einmal auf die Frage nach einem Einsatz für den scheidenden Torwart Timo Horn. „Es geht noch um die Meisterschaft und wir laufen deshalb mit der aus meiner Sicht besten Aufstellung auf.“
Auch zum Ende des Spiels sei keine Einwechslung von Horn angedacht. Selbst eine vorzeitige Auswechslung von Jonas Hector, um dem Kapitän in seinem letzten Spiel als Bundesliga-Profi die entsprechende Bühne zu geben, sei vor der Partie kein Thema. „Das hängt immer von der Situation ab. Den einzigen Plan, den wir haben, ist, wie wir spielen“, erklärte Baumgart, der als Trainer noch nie gegen die Bayern gewinnen konnte. „Das treibt uns aber nicht an. Wir wollen Spiele gewinnen und aus ihnen lernen. Und es gibt doch nichts Schöneres, als gegen die Bayern zu spielen.“
Tigges wird operiert, Selke steht in der Startelf
Neben Steffen Tigges, der am Freitag an der lädierten Schulter operiert wird, kann auch Sargis Adamyan am Samstag nicht mitwirken. Nachdem Tritt auf seinen Fuß im Training für einen geschwollenen Zeh gesorgt hat, ist die Saison für den armenischen Nationalspieler vorzeitig beendet. Für ihn dürfte Tim Lemperle wieder in den Kader rücken.
An Baumgarts Startelf wird sich im Vergleich zum 1:1 am vergangenen Samstag bei Werder Bremen nur eine Position verändern. Dass Davie Selke wieder die einzige Sturmposition bekleidet, war allerdings schon vor Bekanntwerden von Tigges Verletzung so geplant.