Der 1. FC Köln bestreitet am Samstag sein letztes Auswärtsspiel der Bundesliga-Saison 2022/23 bei Werder Bremen. Davie Selke wird diesmal nicht in der Startelf stehen.
1. FC KölnSelke sitzt in Bremen auf der Bank, Tigges spielt
Steffen Baumgart und sein „Call Center“ haben ihre Prinzipien. „Bei uns spielst Du, wenn Du trainiert hast“, sprach der Chef für das gesamte Trainerteam des 1. FC Köln. Was für das Bundesliga-Spiel der Geißböcke am Samstag (15.30 Uhr/Sky) bei Werder Bremen nichts anderes bedeutet, als dass Davie Selke zunächst auf der Bank Platz nehmen muss. Aus medizinischen Gründen: Der Torjäger konnte nach seiner Kopfverletzung aus dem Heimspiel gegen Hertha BSC erst am Donnerstag wieder ins Training einsteigen.
„Davie geht es gut. Er trainiert wieder. Nur bei Flanken haben wir ihn noch rausgelassen“, erklärte Baumgart. Selke hatte nach einem Zusammenstoß mit Berlins Filip Uremovic über Kopfschmerzen geklagt und konnte auf einem Auge nicht mehr richtig sehen. Die Vorschriften der Deutschen Fußball Liga verlangen in solchen Fällen, dass der Spieler komplett durchgecheckt wird, um Spätfolgen ausschließen zu können. Für Selke bedeutete dies, dass er mit dem Mannschaftstraining aussetzen musste.
„Er hat aus medizinischen Gründen nicht so trainieren können, wie wir uns das vorstellen“, erklärte Baumgart, warum der Winter-Zugang am Samstag trotz seiner vier Tore in den jüngsten fünf Partien in die Rolle des Jokers schlüpft. „Steffen Tigges wird von Beginn an spielen. Er hat gut trainiert und zuletzt auch die Leistung gebracht, die wir erwarten“, kündigte der FC-Coach an.
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Tigges und Schmitz in der Startelf
Tigges hatte Selke nach seiner frühen Einwechslung (24.) gegen die Berliner gut vertreten, das 3:2 von Ellyes Skhiri mit vorbereitet und selbst zwei Großchancen für seinen sechsten Saisontreffer gehabt. Zudem liegen Tigges die Bremer. Beim 7:1 im Hinspiel traf der Stürmer doppelt und lieferte seine beste Leistung im FC-Trikot ab. Die zweite personelle Änderung in der Startelf betrifft die Position des Rechtsverteidigers. Benno Schmitz wird nach Gelbsperre auf seine angestammte Position zurückkehren. Kingsley Schindler muss dafür zurück auf die Bank.
Damit war auch klar, dass Steffen Baumgart wie bereits vor dem ersten Saisonduell mit Werder seine komplette Anfangsformation bekannt gegeben hatte. Was beinhaltet, dass Timo Horn nicht zum Einsatz kommen wird. Baumgart wiederholte, dass die sportliche Wettkampfsituation in der Bundesliga ein Abschiedsspiel für den im Sommer scheidenden Torwart nicht hergibt. „Bremen ist in puncto Klassenerhalt noch nicht zu 100 Prozent durch. Aus meiner Sicht kann man so etwas nicht machen“, erläuterte der Trainer.
Nur wenn Bayern München vor dem letzten Spieltag in Köln bereits Deutscher Meister ist, bekommt Horn am 27. Mai im heimischen Rheinenergiestadion sein wohlverdientes letztes Spiel im FC-Trikot. Die Nachfolge der Nummer zwei hinter Stammkeeper Marvin Schwäbe ist theoretisch geregelt. So kehrt der eigentlich bis zum 30. Juni 2024 nach Regensburg ausgeliehene Jonas Urbig im Sommer zurück, sollte der Jahn aus der 2. Bundesliga absteigen. Wonach es zwei Spieltage vor dem Saisonende aussieht.
„Wenn wir im Sommer nicht verpflichten dürfen und Jonas zurückkommt, wäre er unsere Nummer zwei. Wenn wir doch verpflichten dürfen, gehe ich davon aus, dass wir noch einen Torwart als mögliche Nummer zwei holen. Was nicht heißt, dass Jonas dann nicht Nummer zwei sein könnte“, sagte Baumgart.
Keine Neuigkeiten in der Causa Fifa-Transfersperre
Sollte die Ende März öffentlich gewordene Fifa-Transfersperre, wie von den Kölnern beim Internationalen Sportgerichtshof CAS beantragt, ausgesetzt werden, ist es aber wahrscheinlich, dass Urbig erneut an einen Zweitligisten ausgeliehen wird. Ein großes Torwart-Talent, das der 19-Jährige unbestritten ist, muss spielen, um sich weiter entwickeln zu können. Urbig kommt seit Beginn der Leihe im Januar in der Rückrunde bei den Regensburgern auf 15 Zweitliga-Einsätze.
„Jonas hat sich gut entwickelt. Wir drücken Regensburg die Daumen, dass sie den Klassenerhalt noch schaffen“, hofft Thomas Kessler als Sportlicher Leiter des FC auf eine Fortsetzung des bislang erfolgreichen Arrangements mit dem Jahn.
Voraussichtliche Aufstellungen: Bremen: Pavlenka; Weiser, Veljkovic, Stark, Friedl, Gruev, Jung, Stage, Bittencourt, Schmid, Duksch. - Köln: Schwäbe; Schmitz, Hübers, Chabot, Hector; Martel, Skhiri; Ljubicic, Kainz, Maina; Tigges. - SR.: Hartmann (Krugzell).