Die Vorbereitung des 1. FC Köln auf die Fußball-Bundesliga läuft auf Hochtouren. Trainer Steffen Baumgart und die Spieler sind mit viel Spaß bei der Sache. Am Dienstag kehrte auch Luca Kilian auf den Platz zurück.
1. FC KölnMit der Breite des Kaders wieder erfolgreich sein
Auszeichnungen kommen nicht einfach so von allein. Sie müssen verdient ein. Also trug Steffen Baumgart den Orden, den die KG Uhu 1924 e.V. aus Dellbrück ihm am Dienstag nach dem Vormittagstraining verliehen hatte, zu Recht und stolz zur Schau. Auf Basis der knapp zweistündigen Einheit auf Platz eins am Geißbockheim hätte eigentlich jeder der Aktiven einen Orden verdient gehabt. Es war ordentlich Zug drin in den Übungen, die Baumgart gewohnt laut und motivierend von der Seitenlinie aus begleitete. Seiner Stimme war es hinterher deutlich anzuhören.
Kein Qualitätsverlust bei Auswechslungen
Der Spaß ist unverkennbar zurück beim FC, die anstrengenden Wochen vor der WM-Pause im Oktober und November 2022 gehören endgültig der Vergangenheit an. „Wir haben immer gesagt, dass unser Spiel wieder funktionieren wird, wenn wir über die Frische Klarheit in unsere Aktionen bringen“, freute sich Baumgart über die Intensität und die hohe Leistungsbereitschaft seiner Spieler im Training: „Die Jungs gehen an Grenzen und nehmen alle Herausforderungen an, obwohl ich ihnen ansehen, dass es weh tut. Sie geben Vollgas, hier lässt sich niemand hängen“, sagte der FC-Chefcoach.
Der 51-Jährige zieht aus dem, was er seit gut einer Woche auf dem Trainingsplatz und am Samstag beim 4:0 gegen den Hamburger SV auch auf dem Spielfeld gesehen hat, enormen Glauben und Optimismus für ein erfolgreiches erstes Halbjahr 2023 leitet aus dem: „Wir können wieder in der Breite arbeiten. Uns hat es schon in der vergangenen Saison ausgezeichnet, dass wir nach 60 Minuten ohne Qualitätsverlust wechseln konnten und so den ein oder anderen Punkt geholt haben. Wir sind gleichmäßig besetzt“, erklärte Baumgart und leitete daraus die Hoffnung auf die Rückkehr des Erfolgs ab: „Wir gewinnen mit der Breite des Kaders. Das ist unsere große Stärke.“
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Zu dieser Breite gehört seit dem 2. Januar auch Davie Selke. Der von Hertha BSC Berlin neu verpflichtete Stürmer musste allerdings auch am Dienstag mit dem Training aussetzen. Der 27-Jährige hatte unmittelbar vor dem Test gegen den HSV über muskuläre Probleme geklagt. „Davie wird am Mittwoch wieder auf dem Platz beginnen und einen Teil des Mannschaftstrainings absolvieren“, kündigte Steffen Baumgart am Dienstag an, ließ aber offen, wie groß dieser Teil sein wird. Der Trainer geht davon aus, dass sich Selke zügig an die Trainingsabläufe und die Intensität beim FC gewöhnen wird: „Er ist in einer guten körperlichen Verfassung hier angekommen. Was wir von ihm für unser Spiel brauchen, wird er sich relativ schnell antrainieren können.“
Davie Selke trainiert Mittwoch wieder
Noch vor Selke kehrte am Dienstag bereits Luca Kilian zurück. Der Innenverteidiger hatte sich erst vergangenen Mittwoch im Training am Sprunggelenk verletzt. „Wenn er sich nicht noch mal verletzt, wird er spielen können“, gab Baumgart grünes Licht für das Testspiel am Samstag (14 Uhr, Franz-Kremer-Stadion) gegen den belgischen Zweitligisten Lommel und auch das erste Pflichtspiel des Jahres am 21. Januar in der Bundesliga gegen Werder Bremen.
Während sich Jan Thielmann nach seinem Muskelfaserriss noch etwas gedulden muss, wird auch Torwart Marvin Schwäbe nach seiner Grippe diese Woche wieder ins Mannschaftstraining zurückkehren und gegen Lommel zum Einsatz kommen. Die Nummer Eins der Geißböcke wird dann auch Julian Roloff kennenlernen, der nach nur zehn Monaten in der ersten kanadischen Liga zum FC zurückgekehrt ist. Der 21 Jahre alte Keeper konnte sich bei Cavalry FC nicht wie erhofft durchsetzen und kam nur auf vier Einsätze.
Rückkehrer Roloff komplettiert das Torwart-Quartett
In Köln soll er die Lücke schließen, die die Leihe von Jonas Urbig zu Zweitligist Jahn Regensburg gerissen hat, und das Torwart-Quartett wieder komplettieren. „Er ist jetzt erst einmal Teil des Kaders“, erklärte Steffen Baumgart, der Roloff zwischen den Pfosten der U21 in der Regionalliga West stehen sieht. Nach Ansicht des Trainers sollte künftig aber auch Michael Köbbing Einsätze in der FC-Reserve bekommen – „wenn es die Altersstruktur zulässt“.