Die Opposition beim 1. FC Köln hat sich personell und inhaltlich vorgestellt. Was soll sich verändern und wer ist dabei?
Machtkampf beim 1. FC KölnMit dem Team Zukunft in die Vergangenheit reisen
Die mit einer gewissen Spannung erwartete Vorstellung des „Team Dieter Prestin“ war ein Schauspiel der besonderen Art. Nach 90 Minuten Vortrag und einer 20 Minuten langen, vorzeitig beendeten Fragerunde mit den Journalisten drängte sich die Frage auf, was mit dem „Team FC-Zukunft“ beim sportlich tief gefallenen Bundesliga-Absteiger anders, geschweige denn besser werden soll.
Inhaltlich gab es nichts Neues in dem vorgelegten Konzept, das diesen Namen kaum verdient. Ob eine Weltmeisterin und ein ehemaliger Trainer-Feuerwehrmann genügen, um die Geißböcke schnell und nachhaltig wieder in die Erfolgsspur zu führen, müssen am Ende die 140 000 Mitglieder beantworten. Oder genauer gesagt: die Anzahl der Mitglieder, die sich dafür interessieren.
Hauptkritikpunkt der Opposition an der aktuellen Führung des FC ist die mangelnde Sportkompetenz im Vorstand. Es stellt sich die Frage, warum die Geißböcke zwei Jahre lang unter Trainer Steffen Baumgart und Sportchef Christian Keller so erfolgreich sein konnten und ob die Reise des „Team FC-Zukunft“ soweit in die Vergangenheit zurückgehen soll, dass Zeiten wie unter Wolfgang Overath oder Toni Schumacher wieder aufleben. Tatsächlich fühlte sich manch Zuhörer am Montag auf einer Reise in die Vergangenheit, in die 90er Jahre zurückversetzt.
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Am Ende entscheiden die FC-Mitglieder
Wer einen solch komplexen und emotional aufgeladenen Fußballverein wie den 1. FC Köln in eine erfolgreiche und moderne Zukunft führen will, muss mehr zu bieten haben als Worthülsen und verbale Ohrfeigen gegen die aktuell zu Recht in der Kritik stehenden Verantwortlichen. Das kann jeder, der von außen draufschaut. Einen 1. FC Köln kann niemand im Handumdrehen und durch Handauflegen in eine positive Richtung lenken. Dass im „Team FC-Zukunft“ mehr steckt, war am Montag noch nicht zu erkennen.
Zum Wesen des mitgliedergeführten 1. FC Köln gehört aber auch und vor allem, dass die Mitglieder entscheiden. Zunächst darüber, ob es eine außerordentliche Versammlung geben soll und dann, ob es zu einer Abstimmung über die Zukunft des Vorstands kommt. Entscheidungen der Mitglieder, mit denen am Ende alle leben müssen.