Mathias Olesen (21) ist fester Bestandteil des Profi-Kaders des 1. FC Köln und hofft nach überstandener Sprunggelenkverletzung wieder auf Einsatzzeit.
1. FC KölnMathias Olesens Weg vom einfachen Fußballer zum Profi
Mathias Olesen kann seine Geschichte noch immer nicht so recht glauben. Der Weg des 21-Jährigen aus dem Amateurfußball zu den Profis des 1. FC Köln ging einfach zu schnell und kam zu unverhofft, als dass es zu seinem Selbstbild passt. „Ich hatte nie den Anspruch Profi zu werden, habe aber trotzdem immer hart gearbeitet“, sagt Olesen und findet in dieser Aussage den Grund, warum er es bis in die Bundesliga und die luxemburgische Nationalmannschaft geschafft hat: „Ich war nie einer der besten in der Mannschaft und das hat mir wohl dabei geholfen, immer alles zu geben.“
Eine einfache Erklärung für seine rasante Entwicklung als „einfacher Fußballer“. So nämlich bezeichnete sich der gebürtige Däne, der als Kind mit den Eltern nach Luxemburg zog, in einem Interview mit dem „Geissblog“. Einer, der viel laufen kann und eine hohe Passquote besitzt. Eine Selbsteinschätzung, die bestens in das Bild von Steffen Baumgart passt, der harte Arbeit, Fleiß und Entwicklungspotenzial mehr schätzt als Fußball mit Schnörkeln. Der FC-Coach war es auch, der Olesen im Winter 2021/22 zu den Profis hochzog, wo er sich fest spielen konnte. „Er hat mir die Chance gegeben, in der Bundesliga zu spielen. Er ist sehr wichtig für meine Entwicklung“, bedankte sich Olesen bei seinem Trainer.
Olesen hat Vertrag bis 2025 beim FC unterschrieben
Inzwischen hat er einen Vertrag bis 2025 und nach seinem Debüt am 20. März 2022 vor 50 000 Zuschauern gegen Borussia Dortmund (1:1) sieben Bundesligaeinsätze gesammelt. „Das war der Moment, in dem ich gemerkt habe, dass ich Profi werden kann“, erinnert sich Olesen. Es wären sicher auch schon mehr als die sieben Einsätze, hätte sich der Mittelfeldspieler nicht am 28. August beim 0:0 im Heimspiel gegen den VfB Stuttgart am Sprunggelenk verletzt. Es war am vierten Spieltag bereits sein zweiter Startelfeinsatz.
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Nach der Verletzung von Mark Uth hatte sich Baumgart für Olesen als Zehner entscheiden und dem dänischen Luxemburger damit den Vorzug vor dem erfahrenen Ondrej Duda gegeben. „Wenn ich seine Entwicklung sehe, muss ich sagen: Überragend“, hatte der FC-Trainer Olesen nach dessen Startelfdebüt am dritten Spieltag beim 1:1 in Frankfurt gelobt. Nach seiner Verletzung war es für den Jungprofi, der 2019 aus der Jugend von Eintracht Trier in die U19 des FC kam, schwer wieder hineinzukommen. „Wir hatten viele Spiele und haben kaum trainiert“, erklärte er das Problem. Die lange Winterpause kam zur rechten Zeit: „Die hat mir sehr gutgetan. Ich fühle mich wieder fitter.“
Business Management-Studium als Plan B
Beim 4:0-Testspielsieg vergangenen Samstag gegen den Hamburger SV löste Olesen nach 30 Minuten Dejan Ljubicic als Zehner ab, bereitete das 3:0 von U19-Youngster Justin Diehl mustergültig vor und heimste ein Sonderlob von Baumgart ein. „Der Trainer sieht mich auf der Sechs, Acht oder Zehn. Ich finde alle drei Positionen sehr gut“, zeigt sich der Jungprofi flexibel und hofft weiter auf viel Spielzeit.
Und sollte es dann doch nicht klappen mit dem Profifußball, hat Olesen einen Plan B in der Tasche. Im Februar nimmt er sein zwischenzeitlich abgebrochenes Studium „Business Management“ wieder auf und wird irgendwann vielleicht Investment Banker wie sein Vater, den der Job einst nach Luxemburg brachte. Dorthin, wo sein Sohn Mathias den Grundstein für seine Karriere legte, die beim 1. FC Köln auf einem guten Weg ist.
Davie Selke ist zurück auf dem Platz. Der neue Stürmer des 1. FC Köln absolvierte am Mittwoch große Teile des Mannschaftstrainings und soll auch am Samstag (14 Uhr, Franz-Kremer-Stadion) im Testspiel gegen den belgischen Zweitligisten Lommel zum Einsatz kommen. Ebenfalls zurück ist Torwart Marvin Schwäbe, der nach überstandener Erkältung eine individuelle Einheit absolvierte.
Während Jan Thielmann nach seinem Muskelfaserriss auch am Mittwoch an seinem Comeback ackerte, muss sich Mark Uth noch zwei weitere Wochen lang gedulden. Der FC-Spielmacher darf erst sechs Wochen nach seiner Leisten-Operation wieder mit der Belastung beginnen.