Steffen Baumgart hat seinen Vertrag beim 1. FC Köln vorzeitig bis 2025 verlängert. Er hat bewiesen, dass er der ideale Trainer für die Geißböcke ist, meint unser Autor Tobias Carspecken.
Kommentar zu Steffen BaumgartZuversicht und Stabilität in unsicheren Zeiten
Der 1. FC Köln durchlebt schwierige Zeiten. Der Derbysieg in Leverkusen und der frühzeitige Klassenerhalt mögen im Moment der Euphorie ein wenig darüber hinweggetäuscht haben. Die Transfersperre lähmt nach wie vor die Planung der kommenden Saison und wird mit jedem Tag der Handlungsunfähigkeit zu einer größeren Last.
Umso höher ist die Nachricht einzustufen, die der 1. FC Köln am Mittwoch verkünden konnte. Mit der vorzeitigen Vertragsverlängerung bis 2025 sendet Cheftrainer Steffen Baumgart ein Zeichen der Zuversicht und der Treue, das dem FC auf der wichtigsten Position im Club Kontinuität und Stabilität verschafft. Der Verbleib des Erfolgstrainers, der auf dem Weg ist, den einstigen Fahrstuhlclub zu etablieren, ist ein Mutmacher.
Mit Steffen Baumgart sind nicht nur der sportliche Erfolg und der Mut zum Offensivfußball ans Geißbockheim zurückgekehrt. Baumgart ist seit zwei Jahren auch das Gesicht des FC, mit dessen Weg als Entwicklungsclub er sich vollumfänglich identifiziert. Baumgart und sein Team haben bewiesen, Spieler entwickeln zu können und sie besser zu machen. Auf diese Weise generieren sie dem finanziell angeschlagenen Club notwendige Transferwerte.
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Steffen Baumgart hat beim 1. FC Köln ein Umdenken bewirken könne
Obendrein genießt Steffen Baumgart Kultstatus bei den Fans. Weil er für Authentizität und Volksnähe steht und die Grundtugenden Leidenschaft und Wille vorlebt. Damit verfügt Baumgart im heutigen Profifußball über einen selten gewordenen Wertekompass. Es drückt besondere Loyalität aus, dass die Gespräche über eine weitere Zusammenarbeit in Anbetracht der unklaren Zukunft des 1. FC Köln ohne den in diesem Geschäft üblichen Poker vonstattengingen.
Was als weiterer Beleg dafür dient, dass der Weg der schrittweisen Vertragsverlängerung nicht nur im beschaulichen Freiburg funktionieren kann, sondern auch im pulsierenden Köln. Wenn alle am gleichen Strang ziehen, einander vertrauen und sich als Teil des großen Ganzen verstehen, ist die Frage nach der Laufzeit von Arbeitspapieren von untergeordneter Bedeutung.
Steffen Baumgart hat beim 1. FC Köln ein Umdenken bewirken können. Sein Verbleib über das Jahr 2024 hinaus ist Gold wert für den Club, der Cheftrainer hat weiter jegliches Vertrauen verdient. Gerade dann, wenn die Herausforderung, den Abgang der Führungsspieler Jonas Hector und Ellyes Skhiri aufzufangen, mit sportlichen Schwierigkeiten einhergehen sollte.