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1. FC KölnHuseinbasic trifft beim 4:0 gegen den HSV doppelt - Selke fehlt

Lesezeit 4 Minuten

FC-Youngster Denis Husenbasic (2.v.r.) freut sich über seinen Doppelpack im Testspiel gegen den Hamburger SV.

Der 1. FC Köln ist mit einem überzeugenden Sieg in das Fußballjahr 2023 gestartet. Der Bundesligist gewann vor 4700 Zuschauern im Franz-Kremer-Stadion mit 4:0 gegen Zweitligist Hamburger SV und schürte erste Hoffnungen auf eine gute Restrunde der Erstliga-Saison 2022/23.

Das Testspiel des 1. FC Köln gegen den Hamburger SV hatte im Vorfeld vor allem zwei Fragen aufgeworfen. Wie findet sich der einzige Winterzugang Davie Selke zurecht und in welcher Form befinden sich die Geißböcke zwei Wochen vor dem ersten Bundesligaspiel 2023 gegen Werder Bremen? Die Antworten fielen unterschiedlich aus: Während die mit Spannung erwartete Premiere des neuen Torjägers wegen muskulärer Probleme ausfallen musste, zeigte das Team von Cheftrainer Steffen Baumgart, dass im neuen Jahr wieder mit ihm zu rechnen ist. Durch einen Doppelpack von Denis Huseinbasic sowie Treffern von U19-Torjäger Justin Diehl und Kingsley Schindler gewannen die Kölner nach insgesamt 120 Minuten und einer überzeugenden Leistung mit 4:0 (2:0).

Steffen Baumgart nominierte nach fast zwei Monaten ohne ernsthaftes Fußballspiel gleich mal seine vermeintlich beste erste Elf. Im vom FC-Trainer bevorzugten 4:1:3:2-Grundsystem sollte neben WM-Teilnehmer Ellyes Skhiri und Comebacker Dejan Ljubicic auch Devie Selke von Beginn an und für 30 Minuten auflaufen. Der 27-Jährige machte sich mit den neuen Teamkollegen warm und wurde von Stadionsprecher Michael Trippel auch für die Startformation angekündigt. Als es losging, fehlte der neue FC-Torjäger aber.

„Davie hat ein bisschen was in der Muskulatur gespürt. Wir wollten dann kein Risiko eingehen, weil wir noch am Anfang der Vorbereitung stehen“, erklärte Thomas Kessler die kurzfristige Vorsichtsmaßnahme. Der Sportliche Leiter des FC wies darauf hin, dass natürlich das erste Pflichtspiel gegen Werder Bremen am 21. Januar absolute Priorität besitzt: „Wir schauen, dass er in den nächsten Tagen gut behandelt wird, damit er sich gut auf das Werder-Spiel vorbereiten kann.“

Davie hat ein bisschen was in der Muskulatur gespürt. Wir wollten dann kein Risiko eingehen, weil wir noch am Anfang der Vorbereitung stehen.
Thomas Kessler, Sportlicher Leiter 1. FC Köln

Die gut 4200 FC-Fans unter den 4700 Zuschauern im Franz-Kremer-Stadion waren zwar enttäuscht, wurden aber ordentlich entschädigt. Der FC ging von Beginn an ein hohes Tempo, lief den Zweitliga-Zweiten aggressiv an und dominierte die Partie in den ersten beiden Vierteln komplett. Denis Huseinbasic (8.) und der für Selke ins Team gerückte Steffen Tigges (21.) hatten erste Möglichkeiten. Auf der anderen Seite verpasste Bakery Jatta für die Hamburger knapp (22.).

Im zweiten Viertel der über viermal 30 Minuten angesetzten Partie legten die Kölner noch eine Schippe drauf und kamen folgerichtig auch zu zwei schönen Treffern. Nachdem Kapitän Jonas Hector nach einem Freistoß von Florian Kainz per Hacken-Direktabnahme noch am Pfosten gescheitert war (46.) und die Fans einfach mal so nach Selke riefen, sorgte Huseinbasic für die überfällige Führung. Der U21-Nationalspieler verwertete konsequent einen Abpraller, nachdem Tigges den Ball nicht an HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes vorbei bringen konnte (47.).

Der 21-Jährige war auf den Geschmack gekommen und legte nach (50.). Der auffällige Linton Maina hatte den Youngster vom rechten Flügel aus gekonnt eingesetzt. Huseinbasic hätte eigentlich sogar einen Hattrick erzielt, doch nach erneuter Vorarbeit von Maina verwehrte der Linienrichter dem Deutsch-Bosnier das 3:0 (60.). Tigges hatte noch den Ball berührt und dabei im Abseits gestanden.

Baumgart wechselt nach 60 Minuten komplett durch

Die erste Elf hatte überzeugt und ihre Schuldigkeit getan. Baumgart wechselte nach 60 Minuten in der Halbzeit komplett durch. Neben Selke mussten allerdings auch Mark Uth, Luca Kilian, Sargis Adamyan und der erkrankte Stammkeeper Marvin Schwäbe passen, so dass mit Elias Bakatukanada, Max Finkgräfe und Justin Diehl ein U19-Trio Profiluft schnuppern durfte. Stürmer Diehl hätte gleich auf 3:0 erhöhen können, verzog nach Vorarbeit von Tim Lemperle aber (67.). Nachdem auch Lemperle vorbei gezielt hatte (68.), durfte sich FC-Ersatzkeeper Matthias Köbbing gegen Xavier Amaechi auszeichnen (73.). Es war in der zweiten Hälfte ein anderes Spiel, denn auch HSV-Coach Tim Walter hatte seine zweite Formation aufs Feld geschickt. Was sich aber nicht änderte, war die Dominanz der weiter konsequent nach vorne spielenden Geißböcke. Lohn für die Mühen war das 3:0, das Diehl noch im dritten Viertel nach schöner Vorarbeit von Mathias Olesen erzielte (88.).

Im letzten Viertel durften dann auch noch Ondrej Duda als dritter Zehner und der junge Tidiane Toure ran. Nach einem Lattentreffer von Diehl (97.) setzte Kingsley Schindler mit einem feinen Heber und dem 4:0 den Schlusspunkt (120.), so dass der FC nicht nur mit einem überzeugenden Sieg, sondern auch ohne Gegentor ins neue Jahr startete. „Viele Abläufe haben funktioniert. Wir hatten gute Anlaufsituationen und gute Torchancen. Wir können mit dem Test sehr zufrieden sein“, resümierte Baumgart.

1. FC Köln: Horn (61. Köbbing); Schmitz (61. Schindler), Hübers (61. Bakatukanda/105. Strauch), Chabot (61. Soldo), Hector (61. Pedersen); Skhiri (61. Martel); Huseinbasic (61. Schwirten), Ljubicic (31. Olesen/91. Duda), Kainz (61. Finkgräfe/91. Toure); Maina (61. Lemperle), Tigges (61. Diehl/105. Wäschenbach). - SR.: Nico Fuchs. - Zuschauer: 4700. - Tore: 1:0 Huseinbasic (48.), 2:0 Huseinbasic (50.), 3:0 Diehl (88.), 4:0 Schindler (120.).