Der 1. FC Köln empfängt am Samstag in der Fußball-Bundesliga den SC Freiburg. Dessen Trainer sang im Vorfeld der Partie eine Lobeshymne auf FC-Kapitän Jonas Hector.
1. FC KölnFür Christian Streich wäre Jonas Hector ein richtiger Freiburger
Steffen Baumgart lächelte kurz und verwandelte seine große Vorfreude in ein gewaltiges Kompliment. „Dass ich mich auf das Spiel freue, liegt auch an meinem Kollegen.“ Der Trainer des 1. FC Köln ließ vor dem Bundesliga-Duell am Samstag (15.30 Uhr/Sky) mit dem SC Freiburg vor 50.000 Zuschauern im ausverkauften Rheinenergiestadion die Gelegenheit nicht aus, seine Sympathien gegenüber Christian Streich zum Ausdruck zu bringen. Und Baumgart ist beileibe nicht der einzige, der den Freiburger Trainer schätzt. Es ist davon auszugehen, dass der 57-Jährige in Deutschland zu den beliebtesten seiner Zunft gehört.
Warum dem so ist, stellte Streich im Vorfeld des Spiels in Köln einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis. Natürlich wurde er nach Jonas Hector und dessen Entscheidung, seine Karriere nach dieser Saison zu beenden, gefragt. Und natürlich beantwortete Streich die Frage auf seine Art und Weise. Der 32-jährige FC-Linksverteidiger sei „positives Sinnbild für den 1. FC Köln“ „ein super Fußballer, ein super Kapitän“, startete der Freiburger Trainer seine Lobeshymne.
Bevor der Saarländer 2010 in die U21 des 1. FC Köln wechselte, hätte auch der Sport-Club Interesse an Hector gehabt. Hector sei ein Fußballer, bei dem man sagen könne: „Das wäre so ein richtiger Freiburger Spieler gewesen von dem, was er aus- und abstrahlt. Er hatte auch Interesse.“ Streich zeigte aber auch volles Verständnis dafür, wenn ein Spieler wie Hector sage: „Jetzt reicht's.“
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Im Fußball-Geschäft zu sein, sei zwar ein wunderbarer Beruf, aber wenn man in dem Sport schon lange und wie Hector gleichzeitig „breit aufgestellt“ sei, gebe es Gründe, wie etwa die permanente Öffentlichkeit, zu sagen: „Jetzt gehe ich raus aus diesem Fußball, jetzt mache ich andere Sachen.“ Mit Jonas Hector verliere die Bundesliga aber auf jeden Fall eine Persönlichkeit. „Er wird uns fehlen“, formulierte Christian Streich.
Chabot im Abschlusstraining dabei
Der SC-Coach trifft den FC-Kapitän am Samstag zum letzten Mal auf dem Platz. Während es für den Tabellenvierten aus Freiburg noch um die Qualifikation für die Champions League geht, wollen die Kölner den nächsten Schritt in Richtung 40 Punkte machen und nach mehr als zwei Monaten mal wieder im eigenen Stadion einen Sieg feiern. „Ich gehe von einem richtig guten Spiel auf Augenhöhe aus“, glaubt Steffen Baumgart trotz der Außenseiterrolle seiner Kölner fest an einen Heimsieg. Dabei wird er wohl auch auf Jeff Chabot zurückgreifen können. Der Innenverteidiger hatte am Donnerstag mit Krankheitssymptomen das Training verpasst, stand am Freitag aber wieder auf dem Platz. Nicht zum Profikader gehören am Samstag Mathias Olesen und Tim Lemperle, die beide am Freitag in der U21 zum Einsatz kommen sollen.
Baumgart sieht die Freiburger aktuell in einer „überragenden Form“. „Der Club hat sich in den vergangenen zehn Jahren mit vielen, kleinen Schritten enorm entwickelt. Freiburg ist einer konstantesten, solidesten und gesündesten Vereine in Deutschland“, lobte der FC-Cheftrainer. Der erfolgreiche Weg der Freiburger in allen Abteilungen vom Nachwuchs, über die Frauen bis hin zu den Profis kann für den FC aufgrund des doch sehr unterschiedlichen Umfelds vielleicht kein Vorbild sein. Aber sicher ein Anreiz, es den Badenern auf kölsche Art gleichzutun. „Freiburg ist ein schönes Beispiel dafür, was passieren kann, wenn kontinuierlich gearbeitet und der eingeschlagene Weg durchgezogen wird“, ließ Steffen Baumgart durchblicken, was er sich künftig für seine Arbeit in Köln vorstellt.
Voraussichtliche Aufstellungen: 1. FC Köln: Schwäbe; Schmitz, Hübers, Chabot, Hector; Martel, Skhiri; Ljubicic, Kainz, Maina; Selke. – SC Freiburg: Flekken; Kübler, Ginter, Lienhart, Günter; Eggestein, Höfler; Doan, Grifo; Höler, Gregoritsch. – SR.: Reichel (Stuttgart).