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TransferstreitFC-Anwalt Monteneri ist ein hoch angesehener Experte

Lesezeit 3 Minuten
Jaka Cuber Potocnik jubelt nach einem Tor.

Streitfall: Jaka Cuber Potocnik will in der Berufung vor dem CAS seinen Vertrag für ungültig erklären lassen.

Der vom 1. FC Köln im Transferstreit Potocnik beauftragte Anwalt Gianpaolo Monteneri war in den Fall Kakuta und FC Chelsea involviert.

Der 1. FC Köln will im Transferstreit um Jaka Cuber Potocnik nichts mehr dem Zufall überlassen und hat für das Berufungsverfahren vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS in puncto Rechtsbeistand ins oberste Regal gegriffen. Die Kölner werden in Lausanne von der hoch angesehenen Züricher Kanzlei Monteneri Sports Law verteidigt.

Gianpaolo Monteneri hat die Boutique-Kanzlei im August 2005 gegründet. Zuvor war der in 1970 in Zürich geborene Schweizer von 1997 bis 2005 acht Jahre lang beim Fußball-Weltverband tätig und leitete die Fifa-Spielerstatut-Abteilung. Der Jurist, der seit 2005 mehr als 100 Fälle für Verbände, Vereine, Trainer, Athleten, Sponsoren   und Agenturen vor dem CAS verhandelt hat, spricht nicht nur sechs Sprachen, er kennt auch die Fifa sehr gut von innen heraus.

Monteneri hat sich einen Namen als Experte für internationales Sportrecht erworben. Als solchen beauftragte ihn 2009/10 nach Informationen der Rundschau der FC Chelsea für einen Fall, der der Auseinandersetzung zwischen dem 1. FC Köln und Olimpija Ljubljana um Potocnik ähnelt und erstaunliche Parallelen aufweist.

Gael Kakuta war erst 15 Jahre alt

Chelsea hatte 2007 den damals 15-jährigen Gael Kakuta aus der Jugend des RC Lens verpflichtet und dafür laut Transfermarkt.de 115 000 Euro bezahlt. Der Club aus dem Norden Frankreichs sah die Dinge aber anders gelagert und klagte bei der Fifa. Chelsea soll demnach den minderjährigen Kakuta zum Vertragsbruch angestiftet haben. Das Fifa-Tribunal gab der Klage recht und sprach ein aufsehenerregendes Urteil.

Gael Kakuta wurde mit einer Geldstrafe in Höhe von 682.000 Pfund und einer viermonatigen Sperre belegt. Für den FC Chelsea gab es eine Transfersperre für das Winterfenster 2009/10 und den Sommer 2010. Bis auf die Höhe der Geldstrafe also das gleiche Maß, das die Fifa nun gegen den 1. FC Köln ausgesprochen hat.

Der Club aus London legte Berufung vor dem CAS ein und sicherte sich dafür die Dienste von Monteneri Sports Law. Im Februar 2010 ergab sich ein Vergleich. Sowohl Lens als auch die Fifa und der FC Chelsea waren zu dem Ergebnis gekommen, dass der Vertrag von Gael Kakuta von Anfang nicht auf der nötigen, rechtlichen Grundlage zustande gekommen war und deshalb keine Gültigkeit besaß. Daraufhin hob der CAS das Urteil der Fifa gegen Kakuta und den FC Chelsea auf.

Es ist möglich, dass Monteneri im Fall von Jaka Cuber Potocnik die gleiche Vorgehensweise als Königsweg auserkoren hat. Dafür spricht, dass Potocnik in der Berufung vor dem CAS seinen Vertrag mit Ljubljana für ungültig erklären lassen will. Was wiederum unter Zustimmung der Fifa zu einem Vergleich zwischen beiden Clubs führen könnte, der für alle Beteiligten annehmbare Lösungen des Problems zum Inhalt hat.