Luca Waldschmidt belebte beim 1:0-Sieg in Darmstadt das lange brach liegende Offensivspiel des 1. FC Köln. Nun könnte er in die Startelf zurückkehren - erneut als Spielmacher?
Einwechselspieler des 1. FC KölnLuca Waldschmidt bringt Schwung in die Kölner Offensive
Luca Waldschmidt galt im Sommer als Königstransfer des 1. FC Köln. Doch nach einer verheißungsvollen Saisonvorbereitung, in der der Torschützenkönig der U21-Europameisterschaft 2019 die Offensive der Geißböcke auf ein besseres Niveau hob, gelang es ihm nur noch gelegentlich, sein Potenzial abzurufen. Der Fehlstart des Fußball-Bundesligisten entwickelte sich auch zu einer persönlichen Krise des 27-Jährigen, der eigentlich an den Rhein gekommen war, um seine beim VfL Wolfsburg ins Stocken geratene Karriere neu anzukurbeln.
Es dürfte eine Mischung aus mehreren Faktoren gewesen sein, die bei Luca Waldschmidt über weite Strecken der Hinrunde nicht so recht zusammenpasste. Dass der gelernte Zentrumsspieler ein ums andere Mal auf der für ihn ungewohnten halbrechten Position zum Einsatz kam. Dass Trainer Steffen Baumgart im Anlaufverhalten eine hohe Intensität voraussetzt, an die es sich für Neuzugänge erst zu gewöhnen gilt. Und auch, dass sich der siebenfache A-Nationalspieler womöglich zu viel Druck selbst auferlegte, um wieder für höhere Aufgaben interessant zu werden. Resultat ist die magere Ausbeute von drei Scorerpunkten (zwei Tore/eine Vorlage) in 14 Einsätzen für den FC.
Doch nun gibt es Anlass zur Hoffnung, dass Luca Waldschmidt in die Spur zurückfindet. Beim elementar wichtigen 1:0-Sieg im Kellerduell in Darmstadt brachte die Wolfsburger Leihgabe nach ihrer Einwechslung Schwung und Ideen in die bis dato brach liegende Kölner Offensive. Waldschmidt war zur zweiten Halbzeit für Kapitän Florian Kainz ins Spiel gekommen, der Gelb-Rot gefährdet in der Kabine geblieben war. Ohnehin hatte der diesmal wieder als Spielmacher aufgebotene gelernte Linksaußen kaum Impulse setzen können.
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Anders Luca Waldschmidt. Der Mann mit dem versierten linken Fuß schlug den Eckball, der zum Siegtor durch Davie Selke führte. Obendrein traf er zum vermeintlichen 2:0, das wegen einer knappen Abseitsstellung von Vorlagengeber Linton Maina aberkannt wurde, und hatte kurz vor Schluss die endgültige Entscheidung auf dem Fuß. „Luca ist kein schlechterer Spieler als Florian Kainz, sondern jemand, der uns auf der Zehner-Position weiterbringen kann. Das hat man in der zweiten Halbzeit gesehen“, lobte Steffen Baumgart die Darbietung seines Einwechselspielers.
Damit gelang Luca Waldschmidt Werbung für eine Rückkehr in die Startelf. Zumal die Kölner – darüber darf der zweite Saisonsieg nicht hinwegtäuschen – im Vorwärtsgang deutlich werden zulegen müssen, um in den letzten drei Spielen vor der Winterpause weitere wichtige Punkte einzusammeln. Am besten schon am Sonntag (17.30 Uhr) im letzten Heimspiel des Jahres, wenn mit Mainz 05 der nächste unmittelbare Konkurrent im Kampf gegen den Abstieg wartet.