AboAbonnieren

1. FC KölnBaumgart legt sich auf  Hübers und  Chabot fest

Lesezeit 4 Minuten
1. FC Köln, Training, Timo Hübers (1. FC Köln). 17.01.2023, Bild: Herbert Bucco

Auftakt zur Trainingswoche am Geißbockheim: FC-Abwehrchef Timo Hübers ist vor Neuzugang Davie Selke am Ball.

Der 1. FC Köln startet am Samstag gegen Werder Bremen in sein Bundesliga-Jahr 2023. Timo Hübers und Jeff Chabot werden dabei die Innenverteidigung bilden.

Die Vorbereitungszeit neigt sich langsam aber sicher dem Ende entgegen. Mehr als zwei Monate lang durften Trainerteam und Spieler des 1. FC Köln in der längsten Winterpause der Fußball-Bundesliga-Historie darüber nachdenken, warum sie nach 15 Spieltagen mit 17 Punkten Bestandteil des Abstiegskampfes sind und was es nun alles braucht, um sich möglichst rasch dieser Sorge zu entledigen. Ein Sieg am kommenden Samstag (18.30 Uhr, Rheinenergiestadion) zum Jahresauftakt gegen Werder Bremen wäre ein guter Anfang und Bestätigung für eine richtige Vorgehensweise in der Vorbereitung.

„Die Vorfreude ist groß. Jetzt kommt der Wettbewerb, für den wir jeden Tag arbeiten. Wir haben alle das Kribbeln, ob die Vorbereitung gut gelaufen ist oder nicht, unabhängig von den Ergebnissen. Wo wir stehen, werden wir am Samstag nach dem Spiel wissen“, sagte Steffen Baumgart am Dienstag. Zur Erinnerung: Der FC-Cheftrainer hatte in der Winterpause vier Testspielsiege seines Teams gesehen, das zudem ohne Gegentor blieb.

System mit einem oder zwei Sechsern?

Die Frage, die sich vor einem ersten Spiel den Spielern und der Öffentlichkeit immer stellt, ist die nach der Aufstellung. Baumgart ließ sie am Dienstag erst gar nicht zu und antwortete einfach mal drauf los. „Die Aufstellung steht zu 80 Prozent fest und wenn sie Namen wollen, kann ich schon mal sagen, dass ich auf der Bank sitzen werde.“

Diese Information war nicht die ganz   große Überraschung. Also gab es Nachfragen. Zum Beispiel, wer nach der schweren Muskelverletzung von Luca Kilian die Innenverteidigung vor Torwart Marvin Schwäbe bildet. „Ich verrate mal, dass wir mit einem Links- und einem Rechtsfuß agieren.“ Baumgarts Aussage grenzte die Fahndung nach den beiden Kandidaten so genau ein, dass der Cheftrainer in Ermangelung weiterer Rätselaufgaben Namen nennen musste: „Wir haben zwar noch die ganze Trainingswoche vor uns, aber aktuell sieht es so aus, dass wir mit Jeff Chabot und Timo Hübers gegen Werder Bremen beginnen werden.“

Die Aufstellung steht zu 80 Prozent fest und wenn sie Namen wollen, kann ich schon mal sagen, dass ich auf der Bank sitzen werde.
Steffen Baumgart, FC-Trainer

Gewiss ist ferner, dass Benno Schmitz (rechts) sowie Kapitän Jonas Hector (links) die Außen in der FC-Viererkette bilden werden und WM-Teilnehmer Ellyes Skhiri auf der Sechs auflaufen wird. Plant Baumgart mit zwei Sechsern könnten Dejan Ljubicic oder Erik Martel von Beginn an neben dem Tunesier spielen. Der aus einer Knieverletzung zurückgekehrte Österreicher Ljubicic wäre wie Mathias Olesen auch als Zehner denkbar, oder im Fall von Martel als zweitem Sechser als einer von zwei Achtern neben Florian Kainz.

Fest steht, dass Jan Thielmann nach seiner Muskelverletzung sowohl gegen Bremen als auch am Dienstag beim FC Bayern München fehlen wird. „Das habe ich ihm so auch schon gesagt“, erklärte Baumgart, der mit einer Rückkehr des 20-Jährigen frühestens beim Gastspiel auf Schalke rechnet.

Am intensivsten nachdenken dürfte der FC-Coach vor dem Spiel am Samstag noch über die Besetzung der Offensivposition neben Linton Maina. Ist Winter-Neuzugang Davie Selke schon so weit, von Anfang an zu spielen, oder erhält Steffen Tigges, vielleicht auch Sargis Adamyan, eine Chance?

Davie Selke ist noch in der Anpassungsphase

Nach den Trainingseindrücken von Dienstag akklimatisiert sich Selke noch mit der Kölner Spielidee. Baumgart nahm sich den 27-Jährigen zweimal zur Seite, um ihm das Anlaufverhalten und die offensiven Laufwege bei Ballbesitz näherzubringen. „Er passt sich an. Eine Prognose zu stellen, wie lange das dauert, ist schwierig. Es ist doch normal, dass nicht alles zu 100 Prozent funktioniert. Das ist bei den anderen Jungs auch nicht anders“, erklärte der FC-Trainer und machte gleich auch das Anlaufverhalten zum Thema für die ganze Mannschaft: „Das hat nichts mit Davie zu tun. Daran müssen wir immer wieder arbeiten. Wenn du es nicht trainierst, geht es schnell wieder weg“, verwies Baumgart auf die Zeit im Oktober/November. Da war der FC so mit spielen beschäftigt, dass er kaum noch trainieren konnte. Ob Selke gegen seinen Ex-Club für die Geißböcke debütieren darf, steht also noch nicht fest. Ein, zwei Fragen müssen schließlich bis zum Ende der Vorbereitungszeit auch unbeantwortet bleiben.