Anderthalb Wochen nach der Trennung von Steffen Baumgart dauert die Suche des 1. FC Köln nach einem neuen Chefcoach an. Bei den Co-Trainern ist eine erste Entscheidung gefallen.
1. FC KölnAndré Pawlak leitet Trainingsauftakt - Thomas Stamm ein Kandidat?
Noch ohne einen neuen Chefcoach nimmt der 1. FC Köln am Dienstag (14 Uhr) das Training nach der Winterpause wieder auf. Wie der abstiegsbedrohte Fußball-Bundesligist an Silvester mitteilte, wird die erste Übungseinheit im Jahr 2024 von Co-Trainer André Pawlak geleitet, der den Geißböcken damit auch nach der Trennung von Steffen Baumgart wie erwartet erhalten bleibt. Zur Zukunft der beiden anderen Assistenten René Wagner (dessen Abgang als langjähriger Baumgart-Spannmann als wahrscheinlich gilt) und Kevin McKenna machte der FC zunächst keine Angaben. Sportchef Christian Keller hatte die Co-Trainer beauftragt, sich rund um den Jahreswechsel Gedanken über eine weitere Zusammenarbeit zu machen. Mit weiteren Personalentscheidungen ist am Rande des Trainingsauftakts zu rechnen, wenn Keller zu den Medien sprechen wird.
Dessen Suche nach einem Nachfolger für Steffen Baumgart ist ein wohlbehütetes Geheimnis. Nur ein ganz kleiner Personenkreis ist involviert. Es spricht für die Professionalität des in die finale Phase eingebogenen und per Assessment-Center sorgfältig durchgeführten Auswahlprozesses, dass auch anderthalb Wochen nach der Trennung von Baumgart keine Bestätigung für Namen durchgesickert ist. Dafür zeichnet sich immer mehr ab, dass der FC offenbar nicht im Kreise der üblichen Verdächtigen sucht. Wie von der Rundschau berichtet, scheiden Bo Svensson, Stefan Kuntz, Thomas Reis, André Breitenreiter, Heiko Herrlich und Friedhelm Funkel als Kandidaten wohl allesamt aus. Auch zu dem im Umfeld spekulierten Trainer-Newcomer Matthias Kohler (zuletzt FC Volendam) gibt es bislang keinen Kontakt. Dasselbe soll für Enrico Maaßen (zuletzt FC Augsburg) gelten.
Thomas Stamm: Rekord-Saison mit dem SC Freiburg II in der 3. Liga
Sportchef Keller sucht einen Fußballlehrer, der die unter Baumgart implementierte Spielidee fortsetzen und auf Basis der erfolgreichen Nachwuchsarbeit zudem vermehrt junge Spieler einbauen soll. Ein Trainer, der sehr gut in dieses Profil passt, ist Thomas Stamm. Der 40-jährige Schweizer genießt einen hervorragenden Ruf als Entwickler, der mutigen Fußball spielen lässt. In der vergangenen Saison führte der frühere Profi des FC Winterthur und FC Schaffhausen den SC Freiburg II sensationell zur Vizemeisterschaft in der 3. Liga – mit einer klaren Idee und der besten Punkteanzahl, die eine zweite Mannschaft in der dritthöchsten deutschen Spielklasse jemals erreicht hat.
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Ein außerordentlicher Erfolg, der Begehrlichkeiten weckte: Während Stamm zuletzt mit mehreren Schweizer Erstligisten in Verbindung gebracht wurde, verlor die Reserve des Sportclubs einen Großteil ihrer Talente – und steht nach einem radikalen Umbruch vor dem Abstieg in die Regionalliga. Ein Schicksal, das auch schon dem FC Bayern II nach dem Gewinn der Drittliga-Meisterschaft 2019/20 widerfuhr. Ob sich Stamm, der im Breisgau als designierter Nachfolger von Christian Streich gehandelt wird, einen Wechsel vorstellen könnte, ist unklar. Eine Anfrage der Rundschau ließ der langjährige Mitarbeiter der Freiburger Fußballschule am Wochenende zunächst unbeantwortet.
Weitere Lösungen mit Entwickler-Potenzial wären der Grazer Erfolgscoach Christian Ilzer (stand in Verhandlungen mit dem 1. FC Union Berlin und dem FC Augsburg) sowie Tobias Schweinsteiger (zuletzt VfL Osnabrück). Beide sollen nach Rundschau-Informationen Interesse an der Aufgabe in Köln zeigen. Zudem ist bekannt, dass Bo Henriksen, der den gestürzten Schweizer Meister FC Zürich wiederaufgerichtet hat, den Sprung in eine führende europäische Liga anvisiert.