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1. FC KölnSalih Özcan erhält Vertrag bis 2023 – hohe Erwartungen

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Özcan

Salih Özcan (l.)

Köln – Man braucht nicht einmal zwischen den Zeilen zu lesen, um zu erkennen, worum es für Salih Özcan in den kommenden beiden Jahren geht. Das Eigengewächs des 1. FC Köln hat am Dienstag seinen Vertrag beim 1. FC Köln um zwei Jahre bis zum 30. Juni 2023 verlängert und von seinem neuen Trainer Steffen Baumgart eine unmissverständliche Ansage mit auf den Weg bekommen: „Ich bin davon überzeugt, dass er seine Qualitäten noch viel häufiger und stärker auf den Platz bringen kann als bisher – und das erwarte ich auch von ihm.“

Baumgart war die Triebfeder in den Verhandlungen um einen Verbleib des 23-jährigen Mittelfeldspielers bei dem Club, der ihn als Neunjährigen geholt und zum Junioren-Nationalspieler und Bundesliga-Profi ausgebildet hat. Der 49-jährige Coach hält große Stücke auf Özcan und baut auf die Fähigkeiten des gebürtigen Kölners: „Er passt perfekt in das Spielerprofil, womit wir zukünftig arbeiten wollen“, sagt Baumgart. Özcan ist ein lauf- und zweikampfstarker Spieler. Er kann auch den letzten Pass spielen und selbst torgefährlich werden.

Bislang zu wenig Leistung gebracht

Nur hat der Ehrenfelder sein Können im Geißbock-Trikot zu selten präsentiert. Seine Bilanz aus der Saison 2020/21 spricht eine klare Sprache. Bei 28 Einsätzen stand Özcan 15 Mal in der Startelf und wurde 13 Mal eingewechselt. Sechs Mal stand er nicht im Kader. Nur eine Torbeteiligung ist zu wenig für einen Spieler mit seinem Anspruch.

„Mich haben besonders die Gespräche mit Steffen Baumgart und allen FC-Verantwortlichen davon überzeugt, dass mein Weg hier noch nicht zu Ende ist. Ich will in der kommenden Saison bestätigen, dass ich ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft bin und den nächsten Schritt in meiner Entwicklung gehen“, nimmt Özcan die Herausforderung an. Es ist seine letzte Chance, um beim FC auf Strecke Spuren zu hinterlassen und eine tragende Rolle spielen zu können.

Eine Rolle, wie er sie bei Holstein Kiel ausgefüllt hat. Die Kölner hatten Özcan in der Saison 2019/20 an den Zweitligisten verliehen. Fünf Tore und sieben Vorlagen gingen in 28 Spielen (26 in der Startelf) auf sein Konto, bevor er selbstbewusst nach Köln zurückkehrte, dann aber zu den Spielern gehörte, die sich unter Ex-Trainer Markus Gisdol eher zurück als weiter entwickelten. Eine Zeit, die erst Unzufriedenheit und dann Abwanderungsgedanken produzierte. Sein Abgang zum Vertragsende am 30. Juni schien beschlossene Sache, nachdem er ein FC-Angebot ausgeschlagen hatte. Außer ein paar Gerüchten über einen Wechsel in die Türkei oder zu den Glasgow Rangers blieb es aber ruhig um Özcan. Bis er und der FC die Gespräche nach Baumgarts Verpflichtung wieder aufnahmen.

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„Ich bin froh, dass Salihs Weg beim FC noch nicht zu Ende ist und seine Entwicklung bei uns weitergeht“, kommentierte Jörg Jakobs nun die Vertragsverlängerung. Der FC-Sportchef hat Özcans Weg beim FC intensiv begleitet und verfolgt und weiß genau, welches Potenzial in dem U21-Europameister steckt: „Ich rechne fest damit, dass er in den kommenden Spielzeiten ein wertvoller Bestandteil des Teams wird.“

Womöglich verzichtet Özcan für den FC sogar auf eine Teilnahme an den Olympischen Spielen in Tokio, um nicht wie im vergangenen Jahr nach einer Corona-Quarantäne einen wichtigen Teil der Vorbereitung zu verpassen. Trainer Stefan Kuntz gab am Dienstag dem DOSB seinen Olympia-Kader bekannt. Öffentlich wurde aber nur, dass Max Kruse (33/Union Berlin) und Maximilian Arnold (27/VfL Wolfsburg) das vorwiegend aus U21-Spielern bestehende Team als Routiniers bereichern.