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1.FC KölnMitgliederrat entscheidet über Zukunft Von Müller-Römer

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stefan müller-römer

Stefan Müller-Römer

Köln – Der Mitgliederrat des 1. FC Köln steht vor der größten Zerreißprobe seiner noch jungen Geschichte. Die 2013 gegründete Vertretung der mittlerweile mehr als 111.000 Mitglieder hatte am Mittwochabend über die Zukunft seines in der Kritik stehenden Vorsitzenden Stefan Müller-Römer zu entscheiden. Eine Entscheidung (die Beratungen liefen bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch) mit weitreichenden Folgen – unabhängig vom Ausgang.

Bevor sich das elfköpfige Gremium traf, war völlig unklar, in welche Richtung sich die Gespräche bewegen würden. Stefan Müller-Römer hatte sich durch einen geleakten Mail-Verkehr zwischen ihm und einem Mitglied in die Bredouille gebracht. Im Verlauf der Diskussion um eine virtuelle Mitgliederversammlung hatte der Rechtsanwalt die Geschäftsführung mit Alexander Wehrle angegriffen und Mitgliedern, die in sozialen Netzwerken „pöbeln“, „AfD-artige Methoden“ unterstellt.

Die Veröffentlichung des Mailverkehrs im Kölner Stadtanzeiger war Wasser auf die Mühlen von Müller-Römers zahlreichen Gegnern. Der streitbare Jurist hatte sich mit seiner kantigen, wenig diplomatischen Vorgehensweise vor allem nach dem Rücktritt von Präsident Werner Spinner in seiner Zeit als Interims-Vorstandsmitglied an vielen Stellen unbeliebt gemacht und war maßgeblich daran beteiligt, dass der FC aus einen China-Plänen aussteigen musste.

Kein Grundlage für Zusammenarbeit

Nach einer öffentlichen Attacke von Ex-Spieler und Trainer Stephan Engels brachten Müller-Römers Äußerungen gegenüber dem Mitglied das Fass zum überlaufen. Die Altinternationalen um Engels, Wolfgang Overath und Bernd Cullmann forderten den Rücktritt des Mitgliederrat-Vorsitzenden. Und die Geschäftsführung mit Alexander Wehrle und Horst Heldt sah keine Grundlage für eine weitere Zusammenarbeit mit Müller-Römer.

Zuletzt rückte auch der neue und vom Mitgliederrat zur Wahl vorgeschlagene Vorstand mit Dr. Werner Wolf, Eckhard Sauren und Dr. Carsten Wettich von Müller-Römer ab. Präsident Wolf soll dem 52-Jährigen in mehreren Gesprächen nahe gelegt haben, vom Vorsitz des Mitgliederrates zurückzutreten und sich eventuell sogar vollständig aus dem Gremium zurückzuziehen, um endlich Ruhe in die Reihen des immer wieder unruhigen Clubs zu bringen. Eigenhändig absetzen kann der Vorstand den Vorsitzenden des Mitgliederrates nicht.

Verschiedene Möglichkeiten

Ein Gremium, dass laut Satzung als Aufsichtsrat des mitgliedergeführten 1. FC Köln fungiert und die Geschäftsführung des Vorstands überwacht und das Präsidium in wichtigen Angelegenheiten berät. Der Vorsitzende (Müller-Römer) und der stellvertretende Vorsitzende des Mitgliederrates (Ho-Yeon Kim) sitzen zudem mit je einer Stimme im siebenköpfigen Gemeinsamen Ausschuss, der „Maßnahmen und Geschäften von besonderer wirtschaftlicher Bedeutung auf der Ebene insbesondere der 1. FC Köln GmbH & Co. KGaA zustimmen muss“.

Vor dem Treffen am Mittwoch hatten sich folgende Möglichkeiten ergeben: Stefan Müller-Römer tritt als Vorsitzender zurück und bleibt im Mitgliederrat oder verlässt das Gremium.

Zusammenarbeit der Gremien möglich

Sollte sich der Anwalt aber gegen diese Möglichkeit aussprechen, muss der Mitgliederrat entscheiden, ob er seinen Vorsitzenden abwählt oder den Rücken stärkt. Der Ausgang dieses Prozesses war offen. Müller-Römer soll bei aller berechtigten Kritik an seinen Äußerungen sowohl bei den Mitgliedern als auch im Rat viel Zuspruch erhalten haben und aufgefordert worden sein, das Amt weiter. Sollte es so kommen, stehen Mitgliederrat Vorstand vor der schwierigen Aufgabe, die hochschlagenden Wogen gemeinsam mit Müller-Römer zu glätten und eine weitere Zusammenarbeit der Gremien möglich zu machen.

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Der Mitgliederrat des 1. FC Köln besteht aktuell aus: Stefan Müller-Römer (Vorsitzender), Ho-Yeon Kim(Stellvertreter), Nicole Bender, Walther Boecker, Josef Derkum, Engelbert Faßbender, Fritz Guckuk, Christian Hoheisel, Frank Leifer, Fabian Schwab und Michael Trippel.