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Krise des 1. FC KölnKapitän Jonas Hector ruft zur Einheit auf

Lesezeit 3 Minuten
Jonas Hector vs RBL

FC-Kapitän Jonas Hector

  1. Der 1. FC Köln steht nach der Niederlage im Aufsteigerduell bei Union Berlin in der Kritik.
  2. Nun meldet sich Kapitän Jonas Hector und ruft zur Einheit des Vereins auf.
  3. Für die Probleme und individuellen Fehler benennt der Kapitän zudem einen Grund.

Köln – Keine Treffer, keine Punkte – letztlich chancenlos, so enttäuschend verliefen die bisherigen beiden rheinischen Duelle des 1. FC Köln daheim gegen Borussia Mönchengladbach (0:1) und bei Fortuna Düsseldorf (0:2). Nun kommt am Samstag (15.30 Uhr) mit Bayer Leverkusen als direktem örtlichen Nachbarn eine Mannschaft, die dem Tabellenletzten eigentlich in allen Belangen überlegen ist.

„Die sind gut drauf, und wir strotzen nicht gerade vor Selbstvertrauen“, stellte FC-Kapitän Jonas Hector mit Blick auf das Derby fest. Seine Hoffnung, dennoch nicht eine weitere Niederlage hinnehmen zu müssen, setzt er vor allem auf eine Karte: „Wir müssen versuchen, alles in die Waagschale zu werfen. Es muss uns gelingen, als Einheit zu bestehen.“Besonders jene elf Spieler, die auf dem Platz stehen, müssten zusammenhalten, müssten als Mannschaft auftreten. Charakterstärke sei gefragt, forderte der 29-Jährige.

Jonas Hector will nach Gelb-Sperre am Samstag vorangehen

Der hatte bei der jüngsten 0:2-Niederlage bei Mitaufsteiger Union Berlin wegen einer Gelb-Sperre gefehlt. Am Samstag soll er wieder vorangehen, nicht nur in seiner Funktion als Mannschaftsführer, sondern vor allem als Dreh- und Angelpunkt im Mittelfeld.

Seine Hoffnung dabei ist, dass die Fan-Unterstützung nicht ausbleibt. Wobei er die Enttäuschung der Anhänger voll und ganz verstehen könne: „Mir würde es als Fan genauso gehen.“ Doch die Anfeuerungen von den Rängen seien enorm wichtig, gerade in den Heimspielen, besonders bei einem Derby wie jetzt gegen die Werkself: „Wir brauchen die Unterstützung, um zusammen solche Spiele zu gewinnen und die nötigen Punkte zu sammeln.“Mit solchen Vorsätzen traten die Kölner auch in die bisherigen 14 Spielen an, gingen aber zehn Mal als Verlierer vom Feld.

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Dabei waren es immer wieder fatale individuelle Fehler, die die Gegner für Tore ausnutzten und für den FC wiederholt den Anfang vom Ende bedeuteten. Eine Erklärung, warum falsche Entscheidungen getroffen würden, „die direkt bestraft werden“, wie Jonas Hector feststellte, hat er ausgemacht: „Das ist auf jeden Fall eine Konzentrationssache.“

Vieles spiele sich im Kopf ab

Wie bei so vielem spiele sich auch beim Fußball vieles im Kopf der Spieler ab. Da fehle es in einer bedrohlichen Situation wie der jetzigen zunächst an Selbstvertrauen. Dann sei man nach einem Fehler niedergeschlagen. Das aber dürfe nicht passieren. Stattdessen müsse man eine Trotzreaktion zeigen. Das zu schaffen sei jedoch nicht einfach. Seine Empfehlung: „Man muss es sich erarbeiten, erkämpfen, erzwingen – irgendwie, damit wir gestärkt aus solchen Situationen hervorgehen.“ Wenn ein Fehler passiert sei, müsse man ihn ausbügeln. Aber nicht nur derjenige, dem er unterlaufen sei, sondern „alle Mann“.

Zu dem in jüngster Zeit erhobenen Vorwurf, innerhalb des Spielerkaders gebe es Grüppchenbildungen und es mangele am Zusammenhalt, meinte der Kapitän am Dienstag: „Ich habe keinen Zwist oder sonst was in der Mannschaft zu spüren geglaubt.“ Natürlich herrsche die Enttäuschung vor. Man rede über die eigene Lage, wie man es immer getan habe. Dabei habe er eines festgestellt: „Der Glaube an den Klassenerhalt ist da.“

Diejenigen, die wie Jonas Hector bereits vor zwei Jahren in einer ähnlichen Situation gewesen seien – und das sind immerhin neun Kollegen von ihm –, würden auch Vergleiche mit damals anstellen. „Wir stehen ähnlich da. Wir brauchen Punkte und suchen nach Lösungen, um sie zu bekommen. Wir wissen aber auch, dass wir mit zwei Siegen schnell festen Boden unter die Füße bekommen. Der Abstand zum rettenden Ufer ist aktuell nicht so weit. Natürlich ist es keine gute Saison, die wir bisher gespielt haben. Wir wissen aber auch, dass es schnell in die positive Richtung gehen kann, wenn wir das Ruder herumreißen.“