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FC-Geschäftsführer im InterviewDas sagt Horst Heldt zu der Krise des 1. FC Köln

Lesezeit 3 Minuten
Horst Heldt dpa

FC-Geschäftsführer Sport Horst Heldt

  1. Nach dem 0:2 gegen Union Berlin hat sich die Krise beim 1. FC Köln erneut verschärft.
  2. Da Paderborn gewinnen konnte, stehen die Kölner aktuell auf dem letzten Tabellenplatz.
  3. FC-Sportgeschäftsführer Horst Heldt hatte am Tag der Niederlage Geburtstag, aber feiern konnte er nicht. Diesen Weg will er aus der Krise gehen.

Köln – Statt seinen 50. Geburtstag zu genießen, musste FC-Sportchef Horst Heldt in einer Medienrunde einmal mehr enttäuschende Leistungen seiner Spieler kommentieren. Joachim Schmidt zeichnete das Gespräch auf.

Herr Held, wie enttäuscht sind Sie?

Heldt: Das Schlimme ist, dass sich die Dinge wiederholen und auch diese Niederlage vermeidbar war. Wir machen zu viele Fehler. Nach dem Tor zum 0:2 vermochte sich die Mannschaft nicht mehr aufzubauen. Sie glaubte nicht mehr daran, das Blatt wenden zu können. Es sind individuelle und mannschaftliche Probleme. Das ist ein dickes Brett, was wir zu bohren haben.

Glauben Sie an die Mannschaft?

Die Spieler lassen die Köpfe hängen. Das kann man menschlich nachvollziehen. Aber am Ende können nur wir selbst uns helfen. Es muss im Kopf klick machen bei jedem Einzelnen. Sie müssen begreifen, sich an Kleinigkeiten hochzuziehen, sich gegenseitig zu helfen. Sie müssen Verantwortung übernehmen und im Spiel gedanklich voll bei der Sache sein. Eine Standardsituation darf nicht einfach nur so ausgeführt werden, weil es gemacht werden muss.

Vom Trainer und von Ihnen werden Dinge angesprochen, dann aber nicht umgesetzt. Sind Sie desillusioniert?

Nein, das bin ich nicht. Aber die Spieler müssen sich ändern. Auch wenn man selbstverursachte Niederlagen wie in Berlin fabriziert, kann die Mannschaft nur sich selbst helfen. Wenn es Nackenschläge gibt, müssen wir uns wieder aufrappeln.

Was muss sich außer besseren Ergebnissen ändern?

Natürlich brauchen wir Punkte. Wir müssen aber auch ein anderes Gesicht zeigen. Ich hatte mir vor dem Spiel gewünscht, dass die Mannschaft alles gibt. Jeder sollte seiner Verantwortung für den Verein bewusst sein und ihr gerecht werden.

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Geschäftsstellenmitarbeiter und die Fans können uns nur begleiten und unterstützen, was sie tun. Da muten wir ihnen zurzeit sehr viel zu. Aber etwas verändern kann nur die Mannschaft. Das ist die Verantwortung jedes einzelnen Spielers. Wer das macht, ist im Boot, dem gehört die volle Unterstützung. Wenn wir aber merken, dass das bei dem einen oder anderen nicht der Fall ist, werden wir anders agieren müssen. Wir werden in dieser Woche beobachten, wer wirklich bereit ist, sich zu wehren. Denn hier geht es um den Club und nicht um den Einzelnen.

Gibt es Veränderungen bei den Trainingsabläufen?

Wir werden einiges tun, um das Bewusstsein der Spieler zu schärfen.

Der freie Tag wurde gestrichen.

Ja, aber wir machen das nicht, um jemanden zu drangsalieren und schon gar nicht, um nach außen Aktionismus zu zeigen. Wir wollen nur etwas neu justieren. Sicher macht es jetzt keinen Sinn, einen freien Tag zu geben. Dafür haben wir keine Zeit. Wir müssen arbeiten. Wir haben noch drei Spiele in der Hinrunde. Da braucht es mehr Aggressionspotenzial auf dem Feld. Das müssen wir uns in dieser Woche erarbeiten.

Die Fans rufen nach Lukas Podolski.

Ich weiß (lächelt). Ich habe aber schon alles dazu gesagt. Meine Aufgabe ist es, mich mit dem aktuellen Kader zu beschäftigen. Alles andere wird sich dann zeigen. Ich bitte das zu respektieren.