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1. FC Köln gegen BVBSo selbstkritisch gibt sich FC-Profi Wolf vor dem Duell

Lesezeit 4 Minuten
Marius Wolf

 Marius Wolf

Köln – Keine Frage. Für Marius Wolf ist das Treffen mit Borussia Dortmund ein sehr spezielles. Beim BVB steht der Leihspieler des 1. FC Köln unter Vertrag, die Schwarz-Gelben sind sein erklärter Lieblingsclub - mehr Besonderes geht kaum. Auch, weil es an diesem Samstag (15.30 Uhr/Sky) um so viel mehr als nur die eigenen Befindlichkeiten geht. Das Rückrundenduell mit den Dortmundern kann über die Zukunft von FC-Trainer Markus Gisdol entscheiden und Wolf dabei eine entscheidende Rolle zukommen.

Der 25-Jährige hatte sich gerade als Führungsspieler etabliert und durch stabile Leistungen überzeugt, als ihn ein doppelter Bänderriss aus der Bahn warf. Seitdem sucht der gebürtige Coburger seine Form. In den jüngsten drei Bundesligapartien der Kölner war er an mehreren Gegentoren beteiligt, zuletzt beim 1:2 bei Union Berlin sogar an beiden. „Nach der Verletzung ist es bei mir nicht mehr so rund gelaufen. Das weiß ich selber und habe ich mir auch anders vorgestellt. Ich gehe da kritisch mit um, das muss ich besser machen.“

Tägliche Tests

Die Deutsche Fußball Liga plant eine Verschärfung des Hygienekonzepts und will tägliche Corona-Schnelltests bei den 36 Erst- und Zweitligisten ab dem 1. April einführen. Ausgenommen von der neuen Regelung sollen nur die Tage sein, an denen es keine Kontakte innerhalb der Mannschaft gibt. Die bisher vorgeschriebenen zwei PCR-Tests pro Woche werden weiterhin durchgeführt. Das DFL-Präsidium reagiert damit offenbar auf die sich häufenden Corona-Fälle im Profifußball, die zuletzt zu mehreren Spielausfällen und Quarantänemaßnahmen in der 2. Liga geführt hatten. (dpa)

Der selbstkritisch und dabei erfrischend offene Ansatz gehört zu den Eigenschaften, die Marius Wolf als Fußballprofi und Mensch auszeichnen. Den Vorwurf an Trainer Gisdol, ihn immer wieder hinten rechts aufzustellen, obwohl Wolf dort ein Sicherheitsrisiko darstellt und offensiv fehlt, nimmt er auf sich: „Ich will immer 100 Prozent geben, egal wo ich spiele. Ich hatte auch schon gute Spiele als Rechtsverteidiger. Es liegt nicht an der Position, sondern an mir persönlich. Da muss ich mich selbst rauskämpfen.“

Im Hinspiel für eine Überraschung gesorgt

Das schreibt er sich und seinen Teamkollegen für die restlichen neun Saisonspiele und den Abstiegskampf ins Pflichtenheft. Als Orientierung gilt das Hinspiel, als der FC mit einem 2:1 überraschte und seine Horrorserie von 18 Spielen in Folge ohne Sieg beendete. „Da haben wir zu 100 Prozent das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Jeder war fokussiert und voll da. Man hat im Hinspiel gesehen, dass etwas möglich ist.“

Wunder lassen sich nur selten wiederholen, auch wenn beim BVB am Samstag mit Jadon Sancho , Raphael Guerreiro und Axel Witsel wichtige Spieler fehlen. Versuchen wollen es Marius Wolf und seine Teamkollegen es trotzdem oder gerade, weil sie wissen, was auf dem Spiel steht. „Wir gehen das Spiel an wie jedes andere auch. Natürlich wird viel geschrieben. Wir können uns nur zusammen rauskämpfen, uns kann niemand anderes helfen“, sagt Wolf und erklärt, wie es gehen soll: „Wir müssen die einfachen, die grundlegenden Sachen wieder machen und nicht so viel nachdenken. Gegen Dortmund und Gladbach haben wir es perfekt gemacht. Da müssen wir wieder hinkommen. Dann werden wir auch wieder punkten.“

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Zumal Marius Wolf von der Qualität des FC-Kaders überzeugt ist: „Die Mannschaft ist besser als die 22 Punkte. Es ist eine junge Mannschaft, in der einige noch viel dazu lernen müssen. Wir hätten dreckige Spiele über die Zeit retten müssen. Da hat uns die Entschlossenheit gefehlt, die wir in den Spielen hatten, in denen wir nichts zu verlieren hatten.“ Also eine 1:0-Halbzeitführung wie bei Union mal konsequent zu Ende verteidigen, anstatt wie Wolf vor dem Tor zum 1:2 bei einem Zweikampf an der eigenen Torauslinie in Schönheit zu sterben. Der schnelle Rechtsaußen muss sich an die eigene Nase fassen und das tut er trotz all der Anspannung: „Die ist im Abstiegskampf immer da. Von außen dürfen wir nicht so viel an uns heranlassen. Vielleicht ist uns das zuletzt nicht gut gelungen und der Grund, warum die letzten Wochen nicht so erfolgreich waren.“

Voraussichtliche Aufstellungen: 1. FC Köln: Horn; Cestic, Jorge Mere, Czichos; Ehizibue, Meyer, Skhiri, Jakobs; Wolf, Rexhbecaj; Duda. – Borussia Dortmund: Hitz; Meunier, Can, Hummels, Schulz; Dahoud; Delaney, Bellingham; Reus, Hazard; Haaland.