Viele Chancen, aber keine Tore: Viktoria Köln hat sich erstmals in der noch jungen Saison mit einem Remis begnügen müssen. Am dritten Spieltag der 3. Fußball-Liga kam die Mannschaft von Trainer Olaf Janßen trotz drückender Überlegenheit über ein 0:0 gegen das noch sieglose Rot-Weiss Essen nicht hinaus. Der siebte Saisonpunkt reichte den Rechtsrheinischen aber immerhin, um die Tabellenführung zu ergattern.

„Ich kann mit dem Punkt sehr gut leben. Es gehört zum Fußball dazu, dass der Schiedsrichter auch mal falsch liegt und wir Torchancen vergeben“, sagte Janßen, der den Auftritt seiner Mannschaft lobte: „Ich bin sehr fein mit dem Spiel und der Art und Weise. Wir haben bis zur letzten Sekunde versucht, das Ding zu ziehen.“

In einer recht zähen ersten Halbzeit dauerte es bis zur 23. Minute, ehe sich die erste echte Strafraumszene ereignete. Doch die hatte es in sich: Nach einem Steckpass von David Philipp tauchte Niklas May frei vor dem Essener Gehäuse aus. Jakob Golz, Sohn des früheren Bundesliga-Torhüters Richard Golz, parierte zweimal hervorragend. Beim dritten Versuch ließ sich Philipp zu viel Zeit und wurde geblockt.

Viktoria Köln bleibt ein Foulelfmeter verwehrt

Auch die zweite Großchance vor dem Seitenwechsel gehörte den Gastgebern. Diesmal war es Luca Marseiler, der für Philipp durchsteckte. Viktorias Pokal-Held probierte es mit einem Schuss ins kurze Eck, Golz riss den Arm hoch und entschärfte zur Ecke (43.). Den größten Aufreger des ersten Durchgangs erlebten die 6089 Zuschauer in der Nachspielzeit. Nach einer Freistoß-Hereingabe wurde Viktorias Michael Schultz am Fünfmeterraum der Gäste von Vinko Sapina zu Boden gerissen. Schiedsrichter Leonidas Exuzidis ließ zum Kölner Entsetzen weiterspielen.

In der zweiten Halbzeit entwickelte sich die Partie immer mehr zu einem Privatduell zwischen den Gastgebern und Golz, der gegen Philipp (60.), May (69.) und Donny Bogicevic (79.) weitere Paraden aufbot und gegen Jeremias Lorch schließlich das Glück des Tüchtigen hatte (90.+2). Die Gäste, bei denen FC-Leihgabe Marvin Obuz erst in der 82. Minute eingewechselt wurde, wussten die gut organisierte Kölner Defensive dagegen nur selten in Gefahr zu bringen. So blieb es bei zwei Essener Möglichkeiten durch Moussa Doumbouya (82.) und Leonardo Vonic (86.).