In der Städteregion Aachen ist ein Fall von Hasenpest aufgetreten. Das Veterinäramt schlägt Alarm.
Verendetes Tier gefundenFall von seltener Hasenpest in NRW gemeldet – Warnung an Hundebesitzer
Ein Fall der Hasenpest ist in Nordrhein-Westfalen entdeckt worden. Das Amt für Verbraucherschutz, Tierschutz und Veterinärwesen der Städteregion Aachen wies die in Deutschland nur sehr selten auftretende Krankheit bei einem verendeten Tier nahe der Stadt Würselen nach. Ob es weitere Fälle gibt, ist derzeit unklar.
Die Hasenpest, auch Tularämie genannt, ist hochinfektiös, die Kreisveterinärämter in der Region beobachten die Situation genau. Es ist der erste bestätigte Fall der Krankheit in NRW im Jahr 2024. Die Krankheit ist für die meisten Hasen tödlich, auch eine Übertragung auf den Menschen ist bei engem Kontakt zu den Tieren nicht ausgeschlossen.
Hasenpest: Erster Fall in NRW gemeldet – Krankheit könnte sich in der Region ausbreiten
Die Städteregion Aachen hat daher die Jäger im betroffenen Gebiet informiert und bittet um Vorsicht bei Kontakt mit erlegten Hasen und Nagetieren. Die Tiere werden durch eine Infektion oft apathisch und verlieren ihre Scheu. Oft sind sie zudem stark abgemagert und wirken matt und teilnahmslos. Neben Feldhasen sind auch Wildkaninchen gefährdet, die häufig in Köln und der Region vorkommen.
„Symptome beim Menschen sind [...] beispielsweise Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber, Schüttelfrost, Unwohlsein, Mattigkeit und Muskelschmerzen“, teilt das Veterinäramt weiter mit. Das Krankheitsbild kann von Mensch zu Mensch unterschiedlich ausfallen, in der Regel hilft eine Behandlung mit verschiedenen Antibiotika.
Hasenpest: Infektion bei Menschen möglich – Warnung an Jäger ausgesprochen
Laut Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts sind Infektionen möglich, wenn es zu Haut- oder Schleimhautkontakt mit einem infektiösen Tier kommt. Auch der Verzehr von „nicht ausreichend erhitztem, kontaminiertem Fleisch“ kann für den Menschen gefährlich sein. Davor warnt die Städteregion Aachen ebenfalls.
In Deutschland wurden 2022 79 Fälle von Hasenpest bei Tieren und 68 Infektionen beim Menschen festgestellt. Das ist etwas mehr als die Hälfte der Meldezahlen aus dem Jahr 2021. Das Friedrich-Loeffler-Institut nennt allerdings keine konkreten Zahlen für einzelne Bundesländer.
Warnung an Hundebesitzer: Hasenpest in NRW nachgewiesen
Eine Warnung richtet sich auch an Hundebesitzer. Denn auch Hunde können sich schon bei engem Kontakt zu infizierten Feldhasen anstecken und schnell Symptome entwickeln. Typisch sind beispielsweise Müdigkeit, Fressunlust, Abgeschlagenheit oder Fieber. Es sollte dringend ein Tierarzt aufgesucht werden. Sind Hunde infiziert, können diese die Krankheit auch auf den Menschen übertragen.
Besonders tückisch: Im Gegensatz zu Katzen reicht für Hunde ein Kontakt aus, Katzen müssen Organe, Fleisch oder Blut der Hasen aufnehmen, um ebenfalls angesteckt werden zu können. Die Hasenpest zählt in Deutschland zu den meldepflichtigen Erkrankungen, überwacht wird sie vom Friedrich-Loeffler-Institut. (shh)