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UrteilRösrather Goldräuber muss für mehr als sechs Jahre in Haft

Lesezeit 2 Minuten
Blick auf das Landgericht.

Das Kölner Landgericht hat einen der Rösrather Goldräuber zu sechseinhalb Jahren Haft verurteilt. (Symbolbild)

Fast sechs Jahre nach dem Überfall auf ein Schmuckhändler-Ehepaar in Rösrath ist einer der Täter in Köln zu langer Haft verurteilt worden.

Der wegen eines spektakulären Raubüberfalls auf einen Schmuckhändler und dessen Frau im Jahr 2018 in Rösrath angeklagte 31-Jährige ist vom Kölner Landgericht zu sechseinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Das teilte am Donnerstag ein Sprecher des Landgerichts auf Nachfrage mit. Verurteilt wurde der Mann laut Justiz am vergangenen Freitag wegen schweren räuberischen Diebstahls, Körperverletzung und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr.

Laut der Anklage der Kölner Staatsanwaltschaft hatte der Angeklagte am 3. Februar 2018 in einem VW Touran seinen beiden Opfern vor deren Wohnhaus in Rösrath aufgelauert. Als der Schmuckhändler und seine Frau an jenem Morgen das Haus verließen, trat der Angeklagte ihnen ohne Maskierung entgegen und versuchte, in den Besitz eines von der Frau mitgeführten Rollkoffers mit Goldschmuck im Wert von bis zu 300.000 Euro zu gelangen.

Frau erleidet Schädelprellung bei Überfall

Hierbei, so die Anklage, hatte er die Frau angegriffen und ihr mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Die Frau zog sich eine Schädelprellung und ein Schleudertrauma zu und musste stationär behandelt werden. Einer der Mittäter griff derweil auch den Schmuckhändler an, der den Kampf um den Koffer, der sich dann entwickelte, aber nicht aufgab.

Selbst als die Täter in ihr Fahrzeug stiegen und losfuhren, klammerte sich der Mann an den Koffer und wurde einige Meter mitgeschleift. Der Schmuckhändler setzte die Verfolgung anschließend in seinem Land Rover Discovery fort. Über die Autobahn ging es bis nach Humboldt-Gremberg, wobei der Händler mindestens einmal aus dem fahrenden Fluchtwagen mit einer Schusswaffe beschossen wurde.

Polizei verhaftet am Mittwoch zwei mutmaßliche Komplizen

Ein Projektil traf die Motorhaube und prallte an die Windschutzscheibe. Dennoch brach der Schmuckhändler die Verfolgung nicht ab, und er blieb bis zu einem Wendehammer in Humboldt-Gremberg dran an den Tätern. Dort flohen die Räuber ohne Fahrzeug und Rollkoffer zu Fuß weiter.

Nachdem der Angeklagte in seinem Prozess umfassende Angaben gemacht hatte, kam es am Mittwochmorgen zu drei Wohnungsdurchsuchungen in den Kölner Stadtteilen Kalk und Höhenhaus sowie im Kreis Euskirchen.

Neben Polizeibeamten aus Köln waren auch Spezialkräfte und Bereitschaftspolizisten beteiligt. Zwei 38 und 44 Jahre alte mutmaßliche Komplizen des Angeklagten wurden festgenommen. Das Amtsgericht Köln hatte gegen sie Haftbefehle wegen des Verdachts des schweren Raubes und der gefährlichen Körperverletzung erlassen.