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Wahlkampf-PanneWerbetafeln zu früh aufgestellt

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Morgens strahlte hier noch der Oberbürgermeister von seinem Wahlplakat, nachmittags lag das auf der Nase.

Leverkusen – „Es ist eine Panne und ich kann nur ganz öffentlich um Entschuldigung bitten“, formulierte es Ralf Johanns am Freitag im Namen der Leverkusener SPD. Verursacht hatte die Panne ein Dienstleister, der im Auftrag der SPD die Großplakate für den jetzt anlaufenden Kommunalwahlkampf aufstellen sollte.

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Den Auf- und Abbau der übergroßen "Wesselmänner", wie die Plakatwände im Insider-Jargon genannt werden, geben die Parteien bei Fachunternehmen in Auftrag.

In Leverkusen gilt eine Sechs-Wochen-Frist vor dem Wahltermin. Nur in dieser Zeit, Beginn ist am Samstag, 1. August, um 0 Uhr, dürfen Wahlplakate im Stadtgebiet öffentlich ausgehängt werden. Erst Freitagmittag, 12 Uhr, erfuhren die Parteien, an welchen Standorten genau sie ihre Werbeträger aufhängen dürfen. Da erstaunte es nicht wenige, dass schon einen Tag früher Oberbürgermeister Uwe Richrath (SPD), von einem ambitionierten Parteigenossen fotografisch in Szene gesetzt, von den großen Tafeln in die Welt lächelte.

Die Konkurrenz schäumt

Johanns’ Erklärung: Das beauftragte Unternehmen habe die Plakatwände schon mal aufgestellt, weil der Auftrag am Wege lag und es in diesen Tagen viel zu plakatieren gibt. Andernorts, etwa in Bonn, sei die Einschränkung der Wahlwerbung nicht so streng geregelt wie in Leverkusen. Hier aber wurde die politische Konkurrenz sogleich hellwach. „Ich hab’ so einen Hals, wenn ich das sehe!“, drückte sich Karl Schweiger, der Oberbürgermeister-Kandidat der Bürgerliste, aus. „Wir werden bis zuletzt hingehalten und der Herr Oberbürgermeister nimmt sich ein Sonderrecht heraus.“

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CDU-Kandidat Rüdiger Scholz hat sich über die Regeln hinweggesetzt und in Rheindorf - auch vorzeitig - heftig plakatiert.

Andere Mitbewerber nahmen es mit der Sperrfrist für Plakate auch nicht so genau. In Opladen tauchten Plakate von CDU-Bewerbern auch schon am Freitag auf, und die CDU-Ratskandidaten in Rheindorf hatten mittags schon ganze Straßenzüge mit ihren Konterfeis zugehängt.

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Dabei sollten unfaire Alleingänge nicht geduldet werden. Die Stadt werde gegen einen Regelverstoß um wenige Stunden nicht vorgehen, ihn aber wohl dokumentieren, teilte eine Stadtsprecherin auf Anfrage mit. Die SPD reagierte, indem sie die schon aufgestellten Plakatwände ihrerseits flachlegte. Wieder aufgerichtet werden können sie, da das Plakatunternehmen an diesem Wochenende arg ausgelastet ist, frühestens am Mittwoch. So lange liegt OB Uwe Richrath nun auf der Nase.