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Tempokontrollen in LeverkusenDie neuen Blitzer des Schreckens

Lesezeit 2 Minuten

Es hat sich unter den Verkehrsteilnehmern herumgesprochen, dass an der Baustelle Europaring kontrolliert wird.

  1. Die unscheinbaren neuen Messanlagen zeigen enorme Wirkung.
  2. Am Wochenende löste allein die Anlage am Europaring 2500 mal aus.
  3. Teure Anlagen könnten sich schnell rentieren.

Leverkusen – Das dunkelgraue Blechgebirge, das so auffällig unauffällig am Straßenrand lauert, hat es innerhalb von nur einer Woche geschafft, unter Leverkusens Autofahrern Angst und Schrecken zu verbreiten. Die beiden semistationären Geschwindigkeitsmessstationen aus dem Hause Jenoptik, die als Autoanhänger schnell den Standort wechseln können, haben an zentralen Stellen im Stadtgebiet die Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzungen so nachhaltig kontrolliert wie noch nie – vor allem auch in den Nachtstunden.

Jetzt auch nachts Kontrollen

Hatte es bisher so gut wie keine nächtlichen Tempokontrollen gegeben, was von vielen Verkehrsteilnehmern weidlich ausgenutzt worden ist, so können die neuen Stationen rund um die Uhr in Betrieb sein – es braucht ja keinen nächtlichen Personaleinsatz. Und was zusätzlichen Effekt hat: Die Messanhänger können mit ihrer neuesten Lasertechnik über mehrere Fahrspuren hinweg messen – und das auch noch zugleich in beide Fahrtrichtungen.

Das hat den beiden Anlagen inzwischen einen Höllenrespekt eingebracht. Am effektivsten an der Baustelle der maroden Dhünnbrücke im Zuge des Europarings. Für mehrere Tage dort in Stellung gebracht, muss es ein wahres Blitzlichtgewitter gegeben haben. Laut Stadtverwaltung ist die Anlage allein an dieser Stelle über das vergangene Wochenende hinweg rund 2500-mal ausgelöst worden. Hier gilt Tempo 30, denn die Durchfahrt in Baustellenhöhe ist besonders eng und Beschäftigten auf der Baustelle müssen auch geschützt werden.

Was aber zuvor kaum jemand so genau nahm, vor allem nachts war Tempo 30 nicht ganz so das Thema. Das hat sich gründlich geändert. Viele Fahrzeuglenker trauen sich jetzt mit kaum noch mehr als Schritttempo an dem Blitzer vorbei. Die Folge: ein Stau, der zu mancher Stunde bereits bis zur Unterführung an der Küppersteger Straße zurückgereicht hat.

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Wer der Stadtverwaltung zunächst unterstellt hatte, die Verkehrsteilnehmer nur mit Verwarnungen und Bußgeldern „abzocken“ zu wollen, kann es nun in der täglichen Praxis selbst sehen: Das Kontrollmonster des Schreckens hat disziplinierende Wirkung, das Tempolimit wird eingehalten.

Und damit das auch nicht nur auf dem Europaring, sondern auch anderswo so geschieht, werden die beiden Traffi-Star-Anhänger auch weiterhin immer wieder mal den Standort wechseln und unerwartet auftauchen – oder einfach geblieben sein. Dass sich die Anlagen binnen eines Jahres rentieren würden, war sich die Stadtverwaltung von Beginn an sicher. Jetzt schon dürfte das als bestätigt gelten.